Pappel, Zitter-
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Zitter-Pappel Populus tremula ist ein in Europa heimischer Laubbaum mit charakteristisch zitternden Blättern. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Populus tremula
Synonyme: Aspe, Espe, Zitterbaum.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
- Ordnung: Malpighienartige Malpighiales
- Familie: Weidengewächse Salicaceae
- Gattung: Pappel Populus
- Art: Zitter-Pappel
Zur Gattung Populus gehören ca. fünfunddreißig, in den gemäßigten Breiten der Nordhemisphäre vorkommende Arten. Dazu gehören:
- Silber-Pappel, Weiß-Pappel Populus alba
- Schwarz-Pappel Populus nigra
- Amerikanische Zitterpappel Populus tremuloides
Beschreibung
- Vorkommen: Europa, Kleinasien, Nordafrika; bis 1900 Meter; Waldränder, Waldlichtungen; liebt feuchten, lockeren Waldboden.
- Kennzeichen: Bis fünfunddreißig Meter hoher, sommergüner Baum; Krone ei- bis kegelförmig; Stammdurchmesser bis ein Meter; Rinde glatt, hellgrau, im Alter längsrissig und schwärzlich; Blätter wechselständig, drei bis sieben Zentimeter lang und drei bis neun Zentimeter breit, am Rand gekerbt, Oberseite dunkelgrün, Unterseite hellgrün, Blattstiel meist länger als fünf Zentimeter; Blüten fünf bis zehn Zentimeter lange Kätzchen, männliche mit roten Staubbeuteln, weibliche grün; Blütezeit: März bis April; Früchte kleine Kapseln, Samen mit Haarschopf.
Alter: selten über 100 Jahre.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Sammelgut und Sammelzeit: Blätter April bis Mai, Knospen ab Ende März bis April.
Der Geschmack junger Pflanzenteile ist spargelähnlich, allerdings etwas kräftiger.
Besondere Inhaltsstoffe
Die Zitter-Pappel enthält verschiedene sekundäre Pflanzenstoffe:
- Salicin: Ein bitteres Glykosid, das im Körper zu Salicylsäure umgewandelt wird – ähnlich dem Wirkstoff von Aspirin.
- Gerbstoffe: Wirken adstringierend und können entzündungshemmend auf Schleimhäute wirken.
- Ätherische Öle und Flavonoide: Antioxidative und antimikrobielle Wirkung.
- Vitamin C: Vor allem in jungen Blättern und Knospen in beachtlicher Menge enthalten.
- Mineralien wie Kalzium und Magnesium: Tragen zur Stoffwechselregulation bei.
Wissenswertes
- Namensgebung: Die Blätter stehen an langen, seitlich abgeflachten Stielen und werden durch jeden Windhauch in Bewegung gebracht. Auf diese Eigenschaft bezieht sich sowohl der lateinische Artname tremula = zitternd wie auch der deutsche Name. Der Name „Espe“ ist althochdeutschen Ursprungs und verwandt mit dem englischen „aspen“.
- Heilkunde: Die Wirkung wird als antibakteriell, entzündungshemmend und die Wundheilung fördernd beschrieben.
Die Zitter-Pappel enthält Verbindungen von Salicylsäure. In der Volksmedizin werden mit Blättern und Rinde Rheuma, Erkrankungen der Harnwege, chronische Bronchitis, Husten und Erkrankungen der Gebärmutter und der Prostata behandelt. Umschläge mit Rindenextrakten wurden äußerlich angewendet.
- Nutzpflanze: Die Zitter-Pappel ist ein wichtiger Pionierbaum, der zur natürlichen Wiederbewaldung beiträgt. Ihr rasches Wachstum und die Fähigkeit zur Stockausschlagbildung machen sie auch forstwirtschaftlich interessant. Das weiche Holz wird für Spanplatten, Zellstoff und als Verpackungsmaterial verwendet. In der Permakultur wird sie als Windschutz und Biomasselieferant geschätzt.
- Mythos und Geschichte: In der nordischen Mythologie wurde die Espe als „Baum der Wanderung“ gesehen – verbunden mit Übergängen, dem Wind und der Botschaft der Geisterwelt. Die Römer glaubten, dass Espenblätter niemals stillstehen, weil der Baum einst die Götter verraten habe. In der keltischen Tradition war die Espe dem Übergang zwischen Leben und Tod zugeordnet – oft als Begleiter von Ritualen und Schwellenereignissen. Im Altertum hielt man hielt das raschelnde Blätterrauschen der Zitter-Pappel für Klagen aus der Unterwelt.
- Magie und Brauchtum: Geschlecht: maskulin; Planet: Merkur; Element: Luft; Magische Kräfte: Wortgewandtheit, Schutz vor Diebstahl.
Um sich und sein Haus vor Diebstahl zu schützen kann man eine Zitter-Pappel in den Garten pflanzen. Das Kauen der Blätter hilft, wortgewandter zu werden. In manchen Gegenden wurden Espe und Weide gemeinsam als magisches Paar angesehen, das Zugang zur Anderswelt vermitteln kann.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Die Zitter-Pappel wird dem Herzchakra (Anahata) zugeordnet – sie symbolisiert Wandel, Transformation und Sensibilität. Ihr leises Rascheln im Wind wurde als Stimme der Ahnen oder des inneren Wissens gedeutet. In der instinktiven Rohkost kann sie – obwohl kaum direkt gegessen – durch ihre feinstoffliche Präsenz, etwa beim Wandern oder Meditieren unter Espen, als seelisch reinigend und klärend erlebt werden.
→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre