Meerrettichbaum

Aus Rohkost-Wiki
Zur Navigation springenZur Suche springen

Meerrettichbaum Moringa oleifera ist ein tropischer Baum aus der Familie der Bennussgewächse, dessen Blätter, Samen und Wurzeln sowohl roh verzehrt als auch medizinisch genutzt werden können. Wegen seines scharfwürzigen Aromas wird er auch als „Pflanzliches Superfood“ geschätzt. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Moringa oleifera
Synonyme: Behenbaum, Behennussbaum, Klärmittelbaum, Moringa-Baum, Pferderettichbaum, Trommelstockbaum, Wunderbaum, Guilandina moringa (veraltet).

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
  • Ordnung: Kreuzblütlerartige Brassicales
  • Familie: Bennusgewächse Moringaceae
  • Gattung: Moringa
  • Art: Meerrettichbaum

Moringa ist die einzige Pflanzengattung der monogenerischen Familie der Bennussgewächse.

Beschreibung

  • Herkunft und Verbreitung: Ursprünglich aus Nordindien stammend, ist Moringa oleifera heute in weiten Teilen der Tropen verbreitet – z. B. in Afrika, Südamerika und Südostasien. Der Baum wächst bevorzugt auf trockenen, nährstoffarmen Böden und ist sehr widerstandsfähig.
  • Kennzeichen: Neun bis zwölf Meter hoher Baum mit korkartiger Rinde; Stammdurchmesser fünfundzwanzig bis vierzig Zentimeter; Äste dünn, weit herausragend und hängend; Blätter gehäuft an den Spitzen der Zweige, Länge zwanzig bis fünfundzwanzig Zentimeter, zwei- bis dreifach gefiedert, ovale Blättchen ein bis zwei Zentimeter lang; Blüten cremig-weiß, intensiv duftend, fünfzählig, zwei bis drei Zentimeter im Durchmesser; Früchte Schoten, bis sechzig Zentimeter lang und zwei Zentimeter breit; Samen rundlich oder fast dreikantig mit drei papierartigen Flügeln.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Blätter können roh sehr würzig, scharf und mineralisch wirken – bei Bedarf an Schwefelverbindungen oder bei Erschöpfung sind sie oft anziehend. In kleinen Mengen wirken sie anregend, bei Überverzehr schnell Sperre. Samen haben nussigen, leicht scharfen Geschmack. Auch die unreifen Schoten sind roh essbar. Die rübenartigen Wurzeln junger Pflanzen schmecken meerrettichähnlich.

Saison: In Tropen fast ganzjährig.

Lagerung/Haltbarkeit: Frisch nur wenige Tage haltbar.

Anzucht: Der Meerrettichbaum lässt sich in gemäßigten Zonen als Zimmerpflanze kultivieren. Samen sind im Handel erhältlich.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100g essbarem Anteil
Wasser 86,9
Kohlenhydrate 8,5
Eiweiße 2,5
Fette 0,1
Rohfasern 4,8
Mineralstoffe 2,0

Besondere Inhaltsstoffe

  • Glucosinolate und Isothiocyanate (z. B. Benzylisothiocyanat): entgiftend, antimikrobiell, immunmodulierend
  • Chlorophyll, Polyphenole, Flavonoide (z. B. Quercetin, Kaempferol): stark antioxidativ
  • Vitamin A (als Beta-Carotin), C und E: zellschützend, entzündungshemmend
  • Mineralien wie Kalzium, Eisen, Kalium, Zink: sehr hoch konzentriert – in getrocknetem Zustand oft 10-fach höher als in frischem Blattgrün

Wissenswertes

  • Namensgebung: „Moringa“ ist vom tamilischen „Murungai“ abgeleitet. Der Artname oleifera bedeutet „öltragend“ – wegen des aus den Samen gewonnenen Moringaöls. Das historische Synonym Guilandina moringa stammt aus der älteren botanischen Einordnung. Die Wurzeln des Meerrettichbaums enthalten einen hohen Anteil an Senfölglykosiden und riechen ähnlich stechend wie Meerrettich, daher der deutsche Trivialname. Der Name "Klärmittelbaum" bezieht sich auf die reinigende Wirkung des Samenpulvers auf Schmutzwasser
  • Heilkunde:
    Wurzel: Die Wirkung wird als bitter, scharf, wärmend, verdauungsfördernd, windtreibend, wurmtreibend, entzündungshemmend, beruhigend, verstopfend, schweißtreibend, entwässernd, hautreizend, schleimlösend, steinlösend, stimulierend, menstruationsbeschleunigend und entgiftend beschrieben.
    Rinde: Die Wirkung wird als bitter, scharf, wärmend, abtreibend, antimykotisch und herz- und kreislaufstimulierend beschrieben.
    Blätter: Die Wirkung wird als entzündungshemmend, wurmtreibend und beruhigend beschrieben.
    Samen: Die Wirkung wird als scharf, bitter, beruhigend, entzündungshemmend, abführend und fiebersenkend beschrieben.
    Alle Pflanzenteile werden in der ayurvedischen Heilkunde verwendet.
  • Nutzpflanze: Aus den Samen wird ein Öl gewonnen, das als Schmieröl, aber auch zu Brennzwecken und als Biodiesel verwendet werden kann.
    Die getrockneten, geschälten Samen werden pulverisiert und zur Aufbereitung von Trinkwasser eingesetzt.
  • Mythos und Geschichte: Schon in antiken indischen Schriften beschrieben. Moringa gilt in Entwicklungsländern als Schlüsselpflanze gegen Unterernährung. In manchen Kulturen wird er verehrt als Geschenk der Götter für Mensch und Erde.
  • Magie und Brauchtum: In Südindien als Schutzbaum gegen Krankheit und negative Energien. Als „spiritueller Stärker“ und Lebensbaum verehrt.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Der Moringa-Baum steht für Ganzheit, Regeneration und Lebenskraft. Er aktiviert das Solarplexuschakra und harmonisiert das Herzchakra – besonders in Erschöpfungsphasen oder nach Krankheit.


→ Siehe auch: Salz- und Mineralpflanzen in der Rohkost, Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre