Marulabaum

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Marulabaum Sclerocarya birrea ist ein wilder Fruchtbaum aus der Familie der Sumachgewächse, der in Afrika beheimatet ist und vitaminreiche Früchte mit aromatisch-säuerlichem Geschmack trägt. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Sclerocarya birrea
Synonyme: Elefantenbaum, Wildpflaume.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
  • Ordnung: Seifenbaumartige Sapindales
  • Familie: Sumachgewächse Anacardiaceae
  • Gattung: Sclerocarya
  • Art: Marulabaum

Die Gattung Sclerocarya enthält nur wenige Arten, Sclerocarya birrea ist der bekannteste Vertreter.

Beschreibung

  • Herkunft und Verbreitung: Heimisch in Savannengebieten des südlichen, östlichen und westlichen Afrika – von Äthiopien bis Südafrika. In Namibia, Botswana, Simbabwe und Südafrika kulturell besonders geschätzt.
  • Kennzeichen: Bis achtzehn Meter hoher Baum; Stammdurchmesser bis achtzig Zentimeter; Rinde silbrig grau; junge Zweige behaart; Blätter wechselständig, bis zwanzig Zentimeter lang, unpaarig gefiedert; getrenntgeschlechtlich, weibliche Blütenstände drei bis fünf Zentimeter lang, mit gestielten unscheinbaren Einzelblüten, männliche Blütenstände fünf bis acht Zentimeter lang, Einzelblüte ungestielt, vierblättrig, rosa bis grünlich; rundliche Steinfrucht.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Die Früchte des Marula-Baums haben einen Durchmesser von drei bis vier Zentimetern. Die Schale ist gelb und dick, lässt sich aber leicht abziehen. Darunter befindet sich eine dünne Schicht Fruchtfleisch, welches vom Kern abgenagt bzw. abgelutscht wird. Das Fruchtfleisch schmeckt säuerlich. Der Kern enthält einen Samen, der ebenfalls essbar ist. Wilde Früchte sind meist reicher an Aroma als kultivierte.

Saison: In Afrika von Januar bis März, je nach Region.

Lagerung/Haltbarkeit: Frische Früchte sind nur wenige Tage haltbar. Reif fallen sie vom Baum und beginnen schnell zu gären. Der getrocknete Kern kann jedoch über Monate aufbewahrt werden.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100 g essbarem Anteil
Wasser ~81,0
Kohlenhydrate ~14,3
Eiweiße ~0,7
Fette ~0,2
Rohfasern ~1,8
Mineralstoffe ~0,5
Vitamin C ~62–180 mg

Besondere Inhaltsstoffe

Die Pflanze enthält eine Reihe physiologisch aktiver Stoffe:

  • Vitamin C: Stärkt Immunsystem, Zellschutz und Haut.
  • Triterpene und Flavonoide: Entzündungshemmend, antioxidativ wirksam.
  • Essbare Samen (Marulakern): Reich an Öl (bis 60 %) mit Vitamin E und ungesättigten Fettsäuren.
  • Sekundäraromen und Fruchtsäuren: Tragen zur sensorischen Attraktivität bei.

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der Gattungsname Sclerocarya stammt aus dem Griechischen: „skleros“ = hart, „karyon“ = Nuss/Kern – also „harte Nuss“, ein Hinweis auf den extrem festen Steinkern der Frucht. Der Artname birrea bezieht sich auf die lokale Bezeichnung „birre“ in westafrikanischen Sprachen.
  • Heilkunde: Die Baumrinde wird von der einheimischen Bevölkerung bei Störungen des Verdauungssystems, Leberproblemen, Fieber, Rheumatismus und gegen Zahnschmerzen angewendet. Die Blätter werden äußerlich als Wundverband, gegen Insektenstiche und Furunkel eingesetzt. Die Wurzeln sollen gegen Schlangenbisse, Bilharziose, entzündete Augen und Herzschmerzen wirken. Öl aus dem Marulakern wird für Hautpflege und zur Narbenbehandlung eingesetzt.
  • Nutzpflanze: Wildfrucht mit vielfältiger Nutzung: als Frischfrucht, für Öl, Kosmetik, fermentierte Getränke (z. B. Amarula), Tierfutter. Der Marulabaum gilt in vielen Regionen als „Baum des Lebens“. Er wird selten gezielt angebaut, sondern in Wildsammlung genutzt. Auch Elefanten fressen bevorzugt seine Früchte – was ihm den Spitznamen „Elefantenbaum“ eingebracht hat.<br<Aus dem Harz des Baumes wird ein rot-brauner Farbstoff und Tinte hergestellt.<br<Das Holz wird zur Herstellung von Kanus, Möbeln, Essgeschirr und Trommeln verwendet.
  • Mythos und Geschichte: In vielen afrikanischen Kulturen gilt der Marulabaum als heilig. In Namibia glaubte man, dass der Baum das Geschlecht ungeborener Kinder beeinflusst – aus Rinde gekochter Tee wurde je nach Wunsch des Geschlechts verwendet. In anderen Regionen diente der Baum als Gerichtsbaum, unter dem Streitschlichtungen stattfanden. Er war Symbol für Frieden, Nahrung und weibliche Kraft.
  • Magie und Brauchtum: Der Marulabaum wurde oft mit Fruchtbarkeit, Wohlstand und Schutz assoziiert. In manchen Ethnien wurden Hochzeiten oder Rituale unter seinem Blätterdach vollzogen. In Zeiten von Trockenheit opferte man dem Baum Früchte oder Wasser, um Regen zu erbitten. Sein Duft galt als schützend, seine Rinde als spirituell reinigend.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Die Marula-Frucht verkörpert Fülle, Erdverbundenheit und Lebenskraft. Ihre hohe Vitamin-C-Dichte passt zur Thematik von Vitalität, innerer Klarheit und natürlicher Immunität. Spirituell wird der Marulabaum oft als Baum der weiblichen Urkraft verstanden – nährend, schützend und lebensspendend. In der Chakra-Lehre wird er vorrangig dem Wurzelchakra (Muladhara) zugeordnet – für Erdung, Sicherheit und Verbindung zur Lebensquelle. Die nährende Wirkung auf das Immunsystem legt auch eine sekundäre Zuordnung zum Solarplexuschakra nahe.


→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre