Mangold, Wild-
Wild-Mangold Beta vulgaris subsp. maritima ist eine essbare Wildpflanze und die Ursprungsform des heutigen Mangolds und der Zuckerrübe. Sie wächst vor allem in salzhaltigen Küstenregionen und ist reich an Mineralstoffen. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Beta vulgaris subsp. maritima
Synonyme: Meer-Mangold, Strand-Rübe, Seemangold, „Urform des Mangolds“.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida
- Unterklasse: Nelkenartige Caryophyllidae
- Ordnung: Nelkenartige Caryophyllales
- Familie: Fuchsschwanzgewächse Amaranthaceae
- Gattung: Beta
- Art: Beta vulgaris
- Unterart: Beta vulgaris subsp. maritima
Beschreibung
- Herkunft und Verbreitung: Der Wild-Mangold ist entlang der Küsten Westeuropas, Nordafrikas und des Mittelmeerraums verbreitet. Er wächst bevorzugt auf salzhaltigen, nährstoffreichen Standorten wie Dünen, Deichen oder Schotterflächen in Meeresnähe.
- Kennzeichen: Zweijährige krautige Pflanze mit fleischigen, grünen bis leicht rötlich überlaufenen Blättern. Die Blätter sind länglich-oval, leicht glänzend und sitzen an kräftigen Stielen. Die Pflanze bildet keine Rübe, sondern eine verdickte Pfahlwurzel. Die kleinen grünlichen Blüten stehen in dichten Ähren. Der Wuchs ist rosettenartig und eher niedrig.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Die jungen Blätter und Blattstiele des Wild-Mangolds sind roh gut genießbar – sie schmecken mineralisch, leicht salzig und enthalten spürbare Mengen Oxalsäure. Besonders attraktiv bei instinktivem Mineralstoffbedarf. Bei Überverzehr tritt oft eine Sperre durch pelziges Mundgefühl oder trockene Zunge ein.
Saison: Spätfrühling bis Herbst.
Lagerung/Haltbarkeit: Frisch ein bis zwei Tage haltbar, dann welkend und bitter werdend.
Nährstoffe
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100 g essbarem Anteil |
---|---|
Wasser | ca. 91 |
Kohlenhydrate | 3,5 |
Eiweiße | 1,8 |
Fette | <0,5 |
Rohfasern | ca. 2,0 |
Mineralstoffe | hoch (Kalium, Magnesium, Natrium) |
Vitamin C | ca. 30 mg |
Besondere Inhaltsstoffe
- Oxalsäure: wirkt stark mineralbindend, sorgt für Sperre bei Überversorgung
- Kalium, Magnesium, Natrium: wichtig für Elektrolythaushalt
- Betalaine: antioxidativ, zellschützend, vor allem in rötlichen Formen
- Chlorophyll, Vitamin C: fördern Immunfunktion und Entgiftung
Wissenswertes
- Namensgebung: „Maritima“ bedeutet „zum Meer gehörig“ und verweist auf das bevorzugte Küstenhabitat. Die Bezeichnung „Wild-Mangold“ hebt den Status als Stammform des kultivierten Mangolds hervor.
- Heilkunde: Traditionell wurde Wild-Mangold bei Verdauungsstörungen, zur Blutreinigung und bei Hautproblemen verwendet. Seine Wirkung gilt als leicht kühlend und reinigend.
- Nutzpflanze: Er ist die Urform sämtlicher Zuchtformen von Mangold, Futterrübe und Zuckerrübe. In der modernen Züchtung dient er als wichtige genetische Ressource für Salzresistenz und Robustheit.
- Mythos und Geschichte: Schon im antiken Griechenland war Wild-Mangold bekannt und wurde als Nahrungs- und Heilpflanze verwendet. Die Römer kultivierten bereits erste Formen des Mangolds daraus.
- Magie und Brauchtum: Mangoldähnliche Pflanzen galten in Küstenregionen als Symbol für Widerstandskraft und Anpassungsfähigkeit. In manchen Gegenden wurde er als Schutzkraut gegen „innere Austrocknung“ gegessen.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Der Wild-Mangold verkörpert Standfestigkeit, Reinigung und Ursprünglichkeit. Energetisch wirkt er stabilisierend auf das Wurzelchakra und klärend auf das Solarplexuschakra. Er steht für das Gleichgewicht zwischen innerer Struktur und äußerer Anpassung.
→ Siehe auch: Mangold, Salz- und Mineralpflanzen in der Rohkost, Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre