Leindotter, Saat-
Saat-Leindotter Camelina sativa ist eine alte Kulturpflanze aus der Familie der Kreuzblütler. Die ölreichen Samen werden seit Jahrtausenden genutzt und in jüngerer Zeit wieder neu entdeckt. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Camelina sativa
Synonyme: Buttersamen, Butterraps, Deutscher Sesam, Dotterlein, Dotterkraut, Finkensamen, Flachsdotter, Gemeine Cameline, Rillsaat, Schmalzsaat.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
- Ordnung: Kreuzblütlerartige Brassicales
- Familie: Kreuzblütengewächse Brassicaceae
- Gattung: Leindotter Camelina
- Art: Saat-Leindotter
Weitere Arten der Gattung Camelina:
- Gezähnter Leindotter Camelina alyssum
- Kleinfrüchtiger Leindotter Camelina microcarpa
Beschreibung
- Vorkommen: Süd- und Mitteleuropa, Südostasien.
- Standorte: Ödland; braucht nährstoff- und besonders stickstoffsalzreiche, lehmige Böden; selten.
- Kennzeichen: Einjährige, dreißig bis neunzig Zentimeter hohe Pflanze; Stängel aufrecht, im oberen Teil oft verzweigt, kahl oder nur mit einzelnen Sternhaaren; Grundblätter (zur Blütezeit schon abgestorben) länglich-spatelig, gestielt, ganzrandig oder fiederlappig, Stängelblätter länglich, ganzrandig oder entfernt gezähnt, meist kahl oder schütter behaart; Blüten in einer reichblütigen doldig eingeebneten Traube, Einzelblüten drei bis sieben Millimeter im Durchmesser, vier gelbe Blütenblätter, schmal eiförmig; Frucht birnenförmiges Schötchen, ca. ein Millimeter lang; Wurzel dünn, spindelförmig.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Sammelgut und Sammelzeit: Essbar ist die ganze Pflanze während der Vegetationsperiode; die Samen reifen im Sommer (Juli–August).
Leindottersamen haben ein mild-nussiges bis leicht kohlartiges Aroma.
Kultur im eigenen Garten: Der Leindotter ist eine anspruchslose Pflanze. Ausgesät werden kann sie ab April, nach zwölf bis vierzehn Wochen reifen die ersten Schoten heran.
Nährstoffe
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100 g Samen |
---|---|
Wasser | 6,0 |
Kohlenhydrate | 30,0 |
Eiweiße | 25,0 |
Fette | 37,0 |
Rohfasern | 11,0 |
Mineralstoffe | 4,0 |
Besondere Inhaltsstoffe
Camelina sativa enthält eine Vielzahl an wertvollen Fettsäuren und sekundären Pflanzenstoffen:
- Alpha-Linolensäure (Omega-3-Fettsäure): zellschützend, entzündungshemmend
- Ölsäure (Omega-9): stabilisierend für Zellmembranen
- Tocopherole (Vitamin-E-Komplex): antioxidativ, schützt das Öl vor Oxidation
- Glucosinolate (Senfölglykoside): leicht scharf, potenziell antimikrobiell
- Squalen und Phytosterole: cholesterinsenkend, hautpflegend
Wissenswertes
- Namensgebung: Die gelbblühende Pflanze war früher häufig in Getreide- und Leinfeldern zu finden, deshalb der Name "Leindotter". Der Gattungsname Camelina stammt vom Griechischen „kamelos“ (Kamel) und „linon“ (Lein), evtl. als Hinweis auf den Wuchs oder die Nutzung.
- Heilkunde: Leindotteröl wurde traditionell zur Hautpflege, zur Linderung von Entzündungen und als mildes Abführmittel verwendet. Wegen seines hohen Gehalts an mehrfach ungesättigten Fettsäuren gilt es als wertvoll für den Zellstoffwechsel.
- Nutzpflanze: Die Pflanze diente schon in vorchristlicher Zeit als Nahrungsmittel. Vor allem die ölreichen Samen mit einem hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren wurden genutzt. Heute wird sie in den USA zur Gewinnung von Öl für Ölfarben angebaut.
- Mythos und Geschichte: In der Antike nutzte man ihn für Lampenöl und Salben.
- Magie und Brauchtum: In manchen Regionen galt das Öl als Schutzmittel für Haus und Vieh. Die gelbe Farbe der Samen wurde mit Fruchtbarkeit und Licht assoziiert.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Der Leindotter symbolisiert Anpassungsfähigkeit und stille Widerstandskraft. Energetisch kann er dem Sonnengeflecht-Chakra zugeordnet werden, das mit Stoffwechsel, Identität und innerem Gleichgewicht in Verbindung steht.
→ Siehe auch: Kreuzblütler in der Rohkost, Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre