Lambertshasel

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Lambertshasel (Corylus maxima) ist eine in Südosteuropa und Kleinasien beheimatete Haselart mit besonders großen, essbaren Nüssen. Sie wird seit Jahrhunderten kultiviert und ist die Stammform vieler moderner Haselnusssorten. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Corylus maxima
Synonyme: Lambertsnuss, Große Hasel, Türkische Hasel, Riesenhasel.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Rosiden Rosidae
  • Ordnung: Buchenartige Fagales
  • Familie: Birkengewächse Betulaceae
  • Gattung: Corylus
  • Art: Lambertshasel

Die Gattung Corylus umfasst außerdem die Gemeine Hasel Corylus avellana und die Baum-Hasel (Corylus colurna).

Beschreibung

  • Herkunft und Verbreitung: Die Lambertsnuss stammt aus Südosteuropa und dem westlichen Asien. Heute wird sie in vielen Ländern als Nutzstrauch kultiviert, insbesondere in der Türkei, Italien und im Balkanraum.
  • Kennzeichen: Mehrjähriger Strauch mit bis zu sechs Meter Höhe, selten baumartig wachsend. Die Blätter sind rundlich bis herzförmig, beidseitig behaart. Charakteristisch sind die rötlich gefärbten, langen Fruchthüllen (Hülsen), die die Nüsse fast vollständig umschließen. Die Nüsse selbst sind groß, rundlich bis oval, mit harter, brauner Schale.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Die Lambertsnüsse werden von vielen Rohköstlern wegen ihres milden, süßlichen Geschmacks und der guten Bekömmlichkeit geschätzt. Sie lassen sich leicht knacken und enthalten im reifen Zustand ein aromatisches, weiches Nussfleisch.

Beim instinktiven Verzehr tritt meist eine klare Sättigung nach wenigen Nüssen ein – insbesondere, wenn Fett- und Eiweißbedarf gedeckt sind. Im Vergleich zur Gemeinen Hasel schmecken die Nüsse etwas süßer und sind meist größer.

Saison: Herbst (je nach Region September bis Oktober).

Lagerung/Haltbarkeit: Gut getrocknet sind die Nüsse mehrere Monate haltbar. Wichtig ist eine luftige, kühle Lagerung ohne direkte Sonneneinstrahlung, um Ranzigkeit zu vermeiden.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100 g essbarem Anteil
Wasser ca. 5,3
Kohlenhydrate ca. 17,6
Eiweiße ca. 12,0
Fette ca. 61,0
Rohfasern ca. 9,7
Mineralstoffe ca. 2,4
Vitamin C < 5 mg
Kalzium ca. 120 mg

Besondere Inhaltsstoffe

Die Lambertsnuss enthält reichlich hochwertige Fette und sekundäre Pflanzenstoffe:

  • Ölsäure: Wirkt cholesterinsenkend, unterstützt Herz und Gefäße
  • Linolsäure: Essenzielle Omega-6-Fettsäure für Zellfunktion und Haut
  • Tocopherole (Vitamin E): Zellschutz durch antioxidative Wirkung
  • Phytosterole: Natürliche Cholesterinsenker, wirken entzündungshemmend
  • Vitamin B6, Folsäure: Unterstützen Nerven und Blutbildung
  • Mineralstoffe wie Magnesium, Kalium, Eisen: Wichtig für Muskeln, Kreislauf und Sauerstofftransport

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der Name „Lambertsnuss“ bezieht sich wahrscheinlich auf eine historische Sortenbezeichnung oder auf Herkunftsorte im romanischen Sprachraum. Die Artbezeichnung „maxima“ („die größte“) verweist auf die besonders großen Nüsse.
  • Heilkunde: Die Nüsse gelten traditionell als stärkend für Gehirn und Nerven. In der Volksmedizin wurden auch Blätter und Rinde als adstringierend und bei Hautproblemen genutzt.
  • Nutzpflanze: Die Lambertsnuss wird wegen ihrer großen, wohlschmeckenden Nüsse kommerziell angebaut. Sie ist Ausgangsform vieler veredelter Haselnusssorten und ein wichtiger Bestandteil in der Nussverarbeitung.
  • Mythos und Geschichte: Haselsträucher galten im Volksglauben als heilige Pflanzen. Die große Nuss wurde in manchen Kulturen als Symbol für verborgenes Wissen und innere Reichtümer verehrt.
  • Magie und Brauchtum: Haselzweige wurden zur Wünschelrute geschnitten. Die Nüsse galten als Glücksbringer und wurden in Schutzzaubern verwendet.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Die Lambertsnuss steht symbolisch für Fülle, Klarheit und intuitive Weisheit. Ihre robuste Frucht verkörpert das innere Potenzial, das erst durch äußere Anstrengung (das Knacken) zugänglich wird.