Klette, Filz-
Filz-Klette Arctium tomentosum ist eine in Europa und Asien verbreitete zweijährige Wildpflanze mit dicht filzig behaarten Blättern und den typischen klettenden Fruchtköpfchen. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Arctium tomentosum
Synonyme: Filzige Klette, Woll-Klette, engl. Woolly Burdock.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Asteriden
- Ordnung: Asternartige Asterales
- Familie: Korbblütler Asteraceae
- Gattung: Arctium
- Art: Arctium tomentosum
Die Gattung Arctium umfasst auch Arten wie die Große Klette Arctium lappa und die Kleinblütige Klette Arctium minus.
Beschreibung
- Herkunft und Verbreitung: Die Filz-Klette ist in Europa und im gemäßigten Asien heimisch. Sie wächst bevorzugt an Wegrändern, auf Schuttplätzen, Brachflächen und Waldrändern – überall dort, wo nährstoffreiche, lockere Böden vorhanden sind.
- Kennzeichen: Arctium tomentosum ist eine kräftige, bis zu eineinhalb Meter hohe zweijährige Staude mit dicken Pfahlwurzeln. Die Blätter sind groß, eiförmig bis herzförmig und auf der Unterseite dicht weißfilzig. Der Stängel ist kantig und wollig behaart. Die purpurroten Blütenköpfe tragen hakige Hüllblätter, die an Fell oder Kleidung haften bleiben.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Die Wurzeln junger Pflanzen im ersten Jahr sind roh genießbar und schmecken mild, leicht nussig bis süßlich. Ältere Wurzeln werden zäh und bitter. Junge Blätter sind nur in sehr kleinen Mengen essbar, da sie Bitterstoffe enthalten.
Saison: Wurzeln im ersten Herbst oder zeitigen Frühjahr; junge Blätter ab Frühjahr
Lagerung/Haltbarkeit: Frische Wurzeln lassen sich kühl und dunkel einige Tage lagern, verlieren aber rasch an Aroma und Feuchtigkeit. Am besten frisch verwenden.
Nährstoffe
| Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100 g essbarem Anteil |
|---|---|
| Wasser | 80,0 |
| Kohlenhydrate | 17,3 |
| Eiweiße | 1,5 |
| Fette | 0,2 |
| Rohfasern | 3,0 |
| Mineralstoffe | 1,0 |
| Vitamin C | 3–5 mg |
Besondere Inhaltsstoffe
Die Filz-Klette enthält zahlreiche physiologisch aktive Stoffe:
- Inulin: Ein präbiotischer Ballaststoff, der die Darmflora unterstützt und den Blutzuckerspiegel stabilisiert
- Bitterstoffe und Gerbstoffe: regen Verdauung und Stoffwechsel an, wirken leicht entgiftend
- Schleimstoffe: beruhigen gereizte Schleimhäute
- Ätherische Öle: besitzen leicht antibakterielle Wirkung
- Mineralstoffe (Kalium, Magnesium, Eisen): wichtig für Elektrolythaushalt, Muskelfunktion und Blutbildung
Wissenswertes
- Namensgebung: Der Gattungsname Arctium stammt vom griechischen „arktos“ („Bär“) und bezieht sich auf das „zottige“ Aussehen der Pflanze. Der Artname tomentosum bedeutet „filzig“ und beschreibt treffend die stark behaarten Blätter und Stängel.
- Heilkunde: Klettenwurzeln wurden traditionell als blutreinigendes und stoffwechselanregendes Mittel verwendet. Innerlich bei Hautproblemen, Gicht und rheumatischen Beschwerden; äußerlich als Aufguss oder Öl gegen fettige Kopfhaut und Schuppen.
- Nutzpflanze: Die Wurzel dient in Japan und China (dort unter dem Namen „Gobo“) als Gemüse. Auch in Mitteleuropa lässt sich die Filz-Klette als essbare Wildpflanze oder Heilpflanze nutzen.
- Mythos und Geschichte: Die haftenden Früchte der Klette inspirierten den Schweizer Ingenieur George de Mestral 1941 zur Erfindung des Klettverschlusses.
- Magie und Brauchtum: In Volksbräuchen galt die Klette als Schutzpflanze gegen negative Einflüsse und als Symbol für Ausdauer und Standhaftigkeit.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Energetisch steht die Filz-Klette für Erdung, Durchhaltevermögen und Selbstschutz. Sie wird dem Wurzelchakra zugeordnet und unterstützt die Verbindung zur Erde und zur eigenen Lebenskraft.
→ Siehe auch: Korbblütler in der Rohkost, Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre


