Kalebassenbaum

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Kalebassenbaum Crescentia cujete ist ein kleiner tropischer Baum aus der Familie der Trompetenbaumgewächse Bignoniaceae. Er ist vor allem in Mittel- und Südamerika verbreitet und bekannt für seine harten, kugeligen Früchte, die roh ungenießbar sind, traditionell aber vielfältig zu Gefäßen, Musikinstrumenten und Heilmitteln verarbeitet werden. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Crescentia cujete
Synonyme: Kürbisbaum, Tutumebaum, Flaschenkürbisbaum, Engl. Calabash tree.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Rosopsida syn. Dicotyledonae
  • Ordnung: Lippenblütartige Lamiales
  • Familie: Trompetenbaumgewächse Bignoniaceae
  • Gattung: Crescentia
  • Art: Kalebassenbaum

Die Gattung Crescentia umfasst mehrere Arten, darunter Crescentia alata und Crescentia portoricensis, die ebenfalls für ihre harten Früchte bekannt sind.

Beschreibung

  • Herkunft und Verbreitung: Der Kalebassenbaum stammt aus den Tropen Amerikas (Mittelamerika, Karibik, nördliches Südamerika) und wird heute auch in Westafrika, Indien und Südostasien kultiviert.
  • Kennzeichen: Immergrüner, kleiner Baum oder Strauch mit einer Höhe von vier bis zehn Meter. Er trägt einfache, glänzende Blätter und kurz gestielte, glockenförmige, grünlich-gelbe Blüten, die direkt am Stamm oder an den Ästen (Kauliflorie) erscheinen. Die Früchte sind kugelig bis oval, zehn bis fünfundzwanzig Zentimeter groß, mit einer harten, holzartigen Schale. Das Fruchtfleisch ist faserig, weißlich und bitter.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Das Fruchtfleisch ist roh ungenießbar und kann toxische Substanzen enthalten. In der instinktiven Rohkost spielt die Pflanze daher keine Rolle. Die Schale wird traditionell als Behältnis oder zur Herstellung von Musikinstrumenten genutzt.

Saison: In tropischen Regionen können die Früchte fast ganzjährig erscheinen.

Lagerung/Haltbarkeit: Unbearbeitete Früchte können lange am Baum hängen bleiben. Die getrocknete Schale ist praktisch unbegrenzt haltbar.

Besondere Inhaltsstoffe

  • Saponine – wirken schaum- und seifenbildend, können toxisch sein.
  • Iridoide – mit teils entzündungshemmender Wirkung.
  • Gerbstoffe – traditionell medizinisch genutzt.

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der Name „Kalebasse“ geht auf das arabische „qalaba“ zurück und bezieht sich auf die harten, hohlen Früchte, die seit Jahrhunderten als Gefäße dienen. Nicht zu verwechseln mit dem Flaschenkürbis Lagenaria siceraria, einer Kürbisart mit ähnlich genutzten Früchten.
  • Heilkunde: In der Volksmedizin Mittel- und Südamerikas wird das Fruchtfleisch nach spezieller Zubereitung bei Atemwegs- und Verdauungsproblemen eingesetzt. Auch die Blätter und Rinde dienen in Tees oder Umschlägen als Hausmittel gegen Erkältungen, Fieber oder Hautleiden.
  • Nutzpflanze: Der Kalebassenbaum ist seit Jahrhunderten eine wichtige Kulturpflanze. Die ausgehöhlten Früchte werden zu Trinkgefäßen, Schalen, Löffeln oder Flaschen verarbeitet. In vielen Regionen werden daraus auch Musikinstrumente hergestellt, wie z. B. Maracas, Shekeres und Resonanzkörper für Saiteninstrumente.
  • Mythos und Geschichte: Bereits in präkolumbischer Zeit wurden Kalebassen als Haushaltsgegenstände und in Ritualen verwendet. Sie galten in vielen Kulturen als Symbol für Fülle und Fruchtbarkeit. Archäologische Funde von bemalten Kalebassen stammen aus präkolumbischen Gräbern.
  • Magie und Brauchtum: In afrokaribischen Traditionen (z. B. Santería, Candomblé) werden Kalebassenfrüchte als Ritualgefäße genutzt. In der Magie gilt die hohle Frucht als Symbol für das Universum, das Leere und das Potenzial des Neuen.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Die Kalebasse steht symbolisch für Gefäßhaftigkeit, Aufnahmefähigkeit und Transformation. In spirituellen Traditionen wird sie mit dem Sakralchakra (Svadhisthana) assoziiert, das für Fruchtbarkeit, Kreativität und die Fähigkeit, Neues aufzunehmen, steht.


→ Siehe auch: Leberwurstbaum, Flaschenkürbis, Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre