Jujube, chinesische

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Chinesische Jujube Ziziphus jujube ist eine wärmeliebende Fruchtpflanze aus Asien mit süßen, dattelförmigen Früchten, die sowohl frisch als auch getrocknet essbar sind. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Ziziphus jujube syn. Ziziphus ziziphus (veraltet)
Synonyme: Brustbeere, Chinesische Dattel, Rote Dattel, Sandapfel.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
  • Ordnung: Rosenartige Rosales
  • Familie: Kreuzdorngewächse Rhamnaceae
  • Gattung: Ziziphus
  • Art: Chinesische Jujube

Die Gattung Ziziphus umfasst weltweit ca. 100 Arten immergrüner oder laubabwerfender Sträucher oder Bäume, die meisten davon sind in den Tropen beheimatet. Weitere Arten:

  • Wilde Jujube (Zickzackdorn, Lotus-Brustbeere, Judendorn) Ziziphus lotus: Vorkommen: Mittelmeergebiet; Früchte kugelig, bei Reife orangegelb.
  • Indische Jujube (Filziger Judendorn, Filzblättrige Jujube) Ziziphus mauritiana: Vorkommen: Indien; Früchte eiförmig, zwei bis drei Zentimeter groß, bei Reife bräunlich oder goldgelb.
  • Syrischer Christusdorn Ziziphus spina-christi: Vorkommen: Afrika, Vorderer Orient; Früchte: gelb, süßlich, ähnlich der Jujube.
Jujube, Früchte
Jujube, Fruchtinneres

Beschreibung

  • Herkunft und Verbreitung: Die Jujube stammt ursprünglich aus China und wurde seit Jahrtausenden kultiviert. Heute ist sie in weiten Teilen Asiens, Nordafrikas und des Mittelmeerraums verbreitet. Sie gedeiht am besten in warmem, trockenem Klima.
  • Kennzeichen: Bis drei Meter hoher Strauch oder bis zwölf Meter hoher Baum; Rinde grau, Zweige dornig; Blätter wechselständig, länglich-oval, drei bis sechs Zentimeter lang, eingekerbt, Blatt mit drei Blattnerven, an der Unterseite zwei Dornen; Blüten in achselständigen Trugdolden, zwittrig, gelb und sehr klein; Früchte braunrot und glänzend, drei bis sechs Zentimeter groß.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Die Chinesische Jujube ist etwa oliven- bis dattelgroß. Unreife Früchte sind hellgrün, sie färben sich bei zunehmender Reife gelblich bis rotbraun. Der Geschmack ist süß-sauer und erinnert an den von Bratäpfeln. Tipp: Früchte liegen lassen, bis sie runzelig und schwammig sind, dann sind sie süßer. Im getrockneten Zustand besitzt die Frucht einen milderen Geschmack, das Fruchtfleisch ist mehlig.

Saison: Spätsommer bis Herbst (je nach Region).

Lagerung/Haltbarkeit: Die Früchte sind bei kühler und trockener Lagerung über zwei Wochen lang haltbar. Getrocknete Früchte sind monatelang lagerfähig, aber aus Sicht der instinktiven Rohkost eher kritisch zu betrachten.

Anzucht: Es ist möglich, Jujuben in wintermilden Gebieten (z.B. Rheintal, Küstengebiete) im Garten auszupflanzen. Kurze Frostperioden bis -20°C werden gut vertragen. Der Lichtanspruch ist aufgrund der laublosen Kronen gering, der Wärmeanspruch ebenso. Regelmäßige Schnitte sind nicht nötig. Werden bei älteren Pflanzen einzelne Triebe zu lang, können sie gegen Ende der Winterruhe (März/April) gekürzt werden.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100g essbarem Anteil
Wasser 81,6 - 83,0
Kohlenhydrate 17,0
Eiweiße 0,8
Fette 0,07
Rohfasern nicht bekannt
Mineralstoffe 0,3 - 0,6

Besondere Inhaltsstoffe

Die Jujube enthält eine Reihe gesundheitsfördernder Inhaltsstoffe, die sowohl in der Ernährung als auch in der Naturheilkunde geschätzt werden.

  • Flavonoide (z. B. Rutin, Quercetin): antioxidativ, gefäßschützend
  • Saponine: immunmodulierend, mild beruhigend
  • Cyclopeptide (Jujuboside): schlaffördernd, angstlösend
  • Vitamin C: stärkt das Immunsystem und schützt vor oxidativem Stress

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der Gattungsname Ziziphus ist vermutlich auf den arabischen Namen zizouf für die Pflanze zurückzuführen und wurde von den Griechen und Römern als zizyphon oder zizyphum übernommen. In trockenen Anbaugebieten lässt man die Früchte einfach an den Bäumen hängen, bis die Sonne sie getrocknet hat. Mit ihrer runzeligen Schalen sehen sie dann aus wie Datteln, daher der Name "Chinesische Dattel". Im Mittelalter wurden die Früchte als Heilmittel bei Erkrankungen der Atemwege verwendet, deshalb der Name "Brustbeere".
  • Heilkunde: In China ist die Jujube eine wichtige Arzneipflanze. Sie hat eine entgiftende Wirkung, soll bei Hautunreinheiten helfen, das Herz kräftigen und den Blutkreislauf verbessern. Weitere Anwendungsgebiete sind Verstopfung, Magenschmerzen, Unruhe und Schlafstörungen.
  • Nutzpflanze: In Korea gehört die Jujube zu den Früchten, die bei Zeremonien gereicht und in der Kräutermedizin, aber auch im Alltag genutzt werden. In Burma werden die Früchte zum Färben von Seide benutzt. Der Baum wird auch als Wirtspflanze für das Lac-Insekt Kerria lacca angepflanzt. Die Tiere saugen den Pflanzensaft und scheiden einen orangeroten Farbstoff aus, der zum Färben von Textilien verwendet wird.
    Ihr Holz wird lokal genutzt, und die Blätter dienen in einigen Regionen als Tierfutter. In der Permakultur ist sie interessant als trockenheitstoleranter Fruchtstrauch.
  • Mythos und Geschichte: Die Jujube wird seit über 4000 Jahren in China kultiviert und war Symbol für Gesundheit und ein langes Leben. Sie wurde auf Seidenstraßen transportiert und galt als wertvolles Handelsgut.
  • Magie und Brauchtum: In alten Kulturen wurden Jujuben mit Schutz, Geborgenheit und innerer Ruhe assoziiert. Mancherorts glaubte man, sie schütze vor Alpträumen, wenn man sie unter das Kopfkissen legte.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Die Jujube steht symbolisch für Sanftheit, emotionale Balance und nährende Fürsorge. Spirituell lässt sie sich dem Herzchakra zuordnen – ihre Wirkung ist harmonisierend und beruhigend.


→ Siehe auch: Dattel, Trockenprodukte in der Rohkost