Hornklee, gewöhnlicher
Gewöhnlicher Hornklee Lotus corniculatus ist eine weit verbreitete Wildpflanze mit auffällig gelben Blüten, die stickstoffbindende Eigenschaften besitzt. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Lotus corniculatues
Synonyme: Gemeiner Hornklee, Wiesen-Hornklee, Schotenklee.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
- Ordnung: Schmetterlingsblütenartige Fabales
- Familie: Hülsenfrüchtler Fabaceae
- Gattung: Hornklee Lotus
- Art: Gewöhnlicher Hornklee
Es gibt ca. 150 weitere Hornklee-Arten, die alle ähnlich zu verwenden sind, u.a.:
- Alpen-Hornklee Lotus alpinus
- Kanarischer Hornklee Lotus berthelotii
- Slowakischer Hornklee Lotus borbasii
- Kreta-Hornklee Lotus creticus
- Eßbarer Hornklee Lotus edulis
- Gefleckter Hornklee Lotus maculatus
- Spargelklee Lotus maritimus
- Sumpf-Hornklee Lotus pedunculatus
- Salz-Hornklee Lotus tenuis
Beschreibung
- Vorkommen: Europa, Westasien und Nordafrika.
- Standorte: Halbtrockenrasen, Wiesen, Wegraine; kalkliebend, bevorzugt lockere Lehmböden; häufig.
- Kennzeichen: Fünf bis dreißig Zentimeter hohe, krautige Pflanze; Stängel aufsteigend bis aufrecht, engröhrig; Blätter fünfteilig (zwei Teilblättchen sind Nebenblätter, die den Teilblättchen des dreizähligen gefingerten Blattes gleichen), verkehrt eiförmig bis keilförmig, Blattunterseite bläulichgrün; drei bis sechs Blüten in doldigen Köpfchen, acht bis fünfzehn Millimeter lang, Fahne oft rot angelaufen; Hülsen hornartig gekrümmt; Wurzeln lang und tiefreichend.
- Verwechslung: Ist mit anderen Hornklee- und Klee-Arten möglich.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Sammelgut und Sammelzeit: Blüten und Blätter während der ganzen Vegeattionsperiode.
Die jungen Blätter und Blüten wurden gelegentlich von instinktiven Rohköstlern getestet, jedoch sind sie aufgrund ihres leicht bitteren Geschmacks und potenzieller Wirkstoffe nur in kleinsten Mengen geeignet. Die Pflanze enthält cyanogene Glykoside, die bei übermäßigem Verzehr problematisch sein können.
Besondere Inhaltsstoffe
Die Pflanze enthält verschiedene bioaktive Substanzen, die in der Naturheilkunde und Tierfütterung von Bedeutung sind:
- Cyanogene Glykoside (z. B. Linamarin): Können in höheren Mengen toxisch wirken.
- Gerbstoffe und Flavonoide: Magenberuhigend und leicht entzündungshemmend
- Saponine: Wirken schleimlösend, aber in hohen Dosen reizend
- Tannine: Adstringierend und konservierend
Wissenswertes
- Namensgebung: Der Name „Hornklee“ verweist auf die hornförmige Gestalt der Hülsenfrüchte. Der Gattungsname Lotus stammt aus dem Griechischen und wurde ursprünglich für verschiedene Futterpflanzen verwendet.
- Heilkunde: Traditionell wurde Hornklee in der Volksmedizin bei leichten Magenbeschwerden und als mild beruhigendes Mittel verwendet. Eine systematische therapeutische Anwendung ist heute unüblich.
- Nutzpflanze: Als Futterpflanze für Weidetiere beliebt, da sie Stickstoff bindet und Bodenfruchtbarkeit verbessert. Auch für Wildbienen, Schmetterlinge und andere Insekten ist der Hornklee eine wichtige Nektarquelle.
- Mythos und Geschichte: Im Volksglauben wurde der Hornklee gelegentlich als „Schlafklee“ verwendet – in Anlehnung an eine beruhigende Wirkung. Historisch war er Bestandteil von Heuwiesen mit hoher Biodiversität.
- Magie und Brauchtum: Wurde vereinzelt als Glücksbringer gesammelt. Die Zahl „drei“ seiner Blättchen erinnerte an alte Trinitätssymbole.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Dem Herz-Chakra (Anahata) zugeordnet. Der Hornklee steht für innere Ruhe, Anpassungsfähigkeit und das Gleichgewicht zwischen Geben und Nehmen.
→ Siehe auch: Alphabetische Liste der im Rohkost-Wiki aufgeführten Hülsenfrüchtler, Hülsenfrüchte in der Rohkost, Sekundäre Pflanzenstoffe in der Rohkost, Instinktive Ernährung