Hasenlattich

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Hasenlattich (Prenanthes purpurea) ist eine essbare Wildpflanze aus der Familie der Korbblütler, die in feuchten, schattigen Bergwäldern gedeiht. Auffällig sind ihre zarten, purpurfarbenen Blütenköpfchen. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Prenanthes purpurea
Synonyme: Gewöhnlicher Hasenlattich, Purpur-Hasenlattich.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Ordnung: Asternartige Asterales
  • Familie: Korbblütengewächse Asteraceae
  • Tribus: Cichorieae
  • Gattung: Hasenlattiche Prenanthes
  • Art: Hasenlattich

Die Gattung Prenanthes umfasst etwa 25 Arten, die überwiegend auf der Nordhalbkugel verbreitet sind.

Hasenlattich, Blatt
Hasenlattich, Blütenstand
Hasenlattich, Blüte

Beschreibung

  • Vorkommen: Europa, Asien, Nordamerika; bis 1850 Meter.
  • Standorte: (Berg)Mischwälder, Hochstaudenfluren, Lichtungen; bevorzugt kalkarme, nährstoffreiche Böden.
  • Kennzeichen: Bis einhundertfünfzig Zentimeter hohe, krautige Pflanze mit sehr grazilem Erscheinungsbild; Blätter länglich, bis dreißig Zentimeter lang, kahl, blaugrün, mit herzförmigem Grund, stängelumfassend, ganzrandig oder buchtig gezähnt; Blütenstand rispig; Blüten purpurrot, nickend, fünfzählig, Blütenblätter zungenförmig, meist zurückgeschlagen; Blütezeit: Juli und August;

Früchte mit Pappushaaren.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Blätter und Blütenstand während der Vegetationsperiode.

Die jungen Blätter und Triebspitzen des Hasenlattichs können in kleinen Mengen roh gegessen werden. Geschmacklich erinnert er leicht an Gartensalat ist aber herber und enthält mehr Bitterstoffe.

Instinktiv kann die Pflanze in der Frühlingszeit anziehend wirken, insbesondere dann, wenn es um Reinigung oder Verdauungsförderung geht. Die Bitterkeit variiert stark je nach Standort und Alter der Pflanze.

Besondere Inhaltsstoffe

Die Pflanze enthält typische Bitterstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe, die für ihre physiologische Wirkung bekannt sind:

  • Lactucin und Lactucopikrin: Bitterstoffe mit potenziell beruhigender und verdauungsfördernder Wirkung
  • Inulin (Spuren): Präbiotisch wirksames Kohlenhydrat
  • Chlorogensäure: Antioxidativ, leberschützend
  • Flavonoide: Zellschützend, entzündungshemmend

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der Name „Hasenlattich“ verweist auf das bevorzugte Habitat (Wald) und die Ähnlichkeit mit kultivierten Lattich-Arten. Die purpurnen Blüten gaben der Art den Beinamen purpurea.
  • Heilkunde: Volksmedizinisch wurde Hasenlattich bei Verdauungsbeschwerden, Appetitlosigkeit und zur Blutreinigung genutzt. Der milchige Pflanzensaft galt als beruhigend.
  • Nutzpflanze: Gelegentlich in Wildkräutermischungen genutzt. In einigen Regionen wird die Pflanze auch als Futter für Wildkaninchen erwähnt.
    Der Hasenlattich wird gerne von Rehen gefressen. Anhand des Verhältnisses von verbissenen zu unversehrten Pflanzen kann man auf den Rehbestand schließen.
  • Mythos und Geschichte: In Bergregionen wurde der Hasenlattich früher als „Kräutlein der Reinheit“ geschätzt – mit Bezug auf seine reinigende und klärende Wirkung im Frühjahr.
  • Magie und Brauchtum: Keine bekannten festen Rituale. In einigen Gegenden als „Bitterpflanze“ in Fastensträußen symbolisch eingebunden.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Der Hasenlattich steht für Klarheit, Abgrenzung und vegetative Erneuerung. Als bitteres Kraut ist er mit dem Stirnchakra assoziiert, insbesondere im Kontext der geistigen Entgiftung.