Gemüsebanane

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Gemüsebanane Musa × paradisiaca ist eine stärkehaltige, tropische Fruchtbananenart, die im unreifen Zustand wie ein Gemüse verwendet wird. Sie ist ein Grundnahrungsmittel in vielen tropischen Regionen und wird in der Rohkost vor allem im vollreifen Zustand geschätzt.

Wissenschaftliche Namen: Musa × paradisiaca
Synonyme: Kochbanane, Mehlbanane, Plátano (span.), Plantain (engl.).

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Einkeimblättrige Liliopsida syn. Monokotyledonae
  • Ordnung: Ingwerartige Zingiberales
  • Familie: Bananengewächse Musaceae
  • Gattung: Musa
  • Art: Gemüsebanane Musa × paradisiaca

Die Gattung Musa umfasst zahlreiche Arten und Hybride, darunter die Dessertbanane Musa × sapientum.

Beschreibung

  • Herkunft und Verbreitung: Ursprünglich stammt die Kochbanane aus Südostasien und wurde frühzeitig nach Afrika und in die Karibik eingeführt. Heute wird sie in fast allen tropischen Regionen kultiviert, vor allem in Westafrika, Mittel- und Südamerika sowie Südindien.
  • Kennzeichen: Die Pflanze ähnelt anderen Bananengewächsen: Sie bildet einen Scheinstamm aus Blattstielen, große, länglich-ovale Blätter und eine hängende Blütenrispe. Die Früchte sind meist größer und kantiger als Dessertbananen, bleiben lange grün und enthalten im unreifen Zustand viel Stärke. Erst in Vollreife werden sie weich und süß.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Im reifen Zustand hat die Gemüsebanane einen süßen, leicht mehligen Geschmack mit Vanillenoten. Unreife Früchte sind dagegen hart, adstringierend und enthalten viel Stärke, die roh schlecht verdaulich ist. In der Rohkost ist daher nur die vollreife, gelb bis schwarz gefärbte Frucht zu empfehlen.

  • Essbare Teile: Fruchtfleisch vollreifer Bananen
  • Saison: Ganzjährig in tropischen Regionen erhältlich
  • Lagerung/Haltbarkeit: Bei Zimmertemperatur nachreifen lassen; reife Früchte zügig verzehren oder im Kühlschrank lagern

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100 g essbarem Anteil
Wasser 65,0
Kohlenhydrate 31,9
Eiweiße 1,3
Fette 0,3
Rohfasern 2,3
Mineralstoffe 1,1
Vitamin C 18–22 mg

Besondere Inhaltsstoffe

Die Gemüsebanane enthält neben Kohlenhydraten und Ballaststoffen eine Vielzahl sekundärer Pflanzenstoffe:

  • Stärke (Amylose, Amylopektin): Energiequelle in unreifen Früchten
  • Tryptophan: Vorstufe des Neurotransmitters Serotonin
  • Vitamin A (β-Carotin): Für Sehkraft und Haut
  • Kalium, Magnesium, Mangan: Wichtig für Muskel- und Nervenfunktionen

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der Name „Kochbanane“ bezieht sich auf die übliche Verwendung in der Küche, da sie unreif gekocht oder gebraten wird. „Gemüsebanane“ beschreibt ihre Rolle als stärkehaltiges Grundnahrungsmittel. Die Bezeichnung „Musa × paradisiaca“ verweist auf ihre kultivierte Herkunft und Hybridnatur.
  • Heilkunde: In der traditionellen afrikanischen und südindischen Medizin werden verschiedene Teile der Pflanze medizinisch verwendet – u. a. bei Verdauungsproblemen, Durchfall, zur Blutstillung und Wundheilung. Die reife Frucht wirkt leicht stopfend und beruhigend auf Magen und Darm.
  • Nutzpflanze: Gemüsebananen sind in vielen tropischen Ländern ein Grundnahrungsmittel. Sie liefern nicht nur Kohlenhydrate, sondern auch wichtige Mikronährstoffe. Die unreifen Früchte werden gekocht, gebraten oder getrocknet, die reifen teils roh verzehrt. Aus dem getrockneten Fruchtfleisch lässt sich Mehl gewinnen. Die Blätter werden als Verpackung oder Garhilfe genutzt.
  • Mythos und Geschichte: In Afrika und der Karibik ist die Gemüsebanane mehr als nur Nahrungsmittel – sie ist kulturell tief verwurzelt. Als Frucht der Erde symbolisiert sie Nahrung, Fruchtbarkeit und Beständigkeit. In vielen Regionen ist sie eng mit Ahnenkult und religiösen Festen verbunden.
  • Magie und Brauchtum: In bestimmten Ritualen gilt die Kochbanane als Opfergabe oder als Schutzpflanze. Ihre Blätter werden in südindischen Tempeln als Sitz für Gottheiten verwendet. In der Yoruba-Religion Westafrikas spielen Pflanzenteile eine Rolle bei Reinigungsritualen.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: In der Chakrenlehre wird die süße, nährende Frucht dem Nabelchakra (Manipura) zugeordnet – sie stärkt Selbstwert, Energie und Verdauungskraft. Ihre Erdverbundenheit steht für Stabilität, Nahrung und Zuversicht.


→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre