Fasten: Bedeutung, Formen und Rolle in der Ernährung mit Rohkost

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Fasten ist ein natürlicher Teil des Lebens – nicht nur bei Tieren, sondern auch beim Menschen. Erfahre, welche Rolle das Fasten in der natürlichen Ernährung mit Rohkost spielt – inklusive Fastenarten, biologischer Grundlagen und instinktivem Fasten.

Definition und Formen des Fastens

Fasten ist der bewusste, zeitlich begrenzte Verzicht auf feste und flüssige Nahrung. In seiner reinsten Form handelt es sich um Wasserfasten, bei dem ausschließlich Wasser konsumiert wird. Dieses ursprüngliche, natürliche Fasten ist in vielen Tierarten instinktiv verankert.

Neben dieser Urform gibt es verschiedene Fastenarten, die sich in ihrer Intensität unterscheiden:

  • Intervallfasten (z. B. 16/8 oder 24-Stunden-Rhythmus ohne Nahrung)
  • Saftfasten mit frisch gepressten Obst- und Gemüsesäften
  • Früchtefasten, bei dem ausschließlich wasserreiche Früchte verzehrt werden

Bekannte Kurformen wie Buchinger-Heilfasten, Schroth-Kur oder die Mayr-Kur beruhen meist auf medizinisch-therapeutischen Konzepten und stehen nicht im Einklang mit einer instinktiven Rohkosternährung. In diesem Kontext werden sie nicht empfohlen.

Natürliches Fasten in der Tierwelt

Natürliches Fasten ist kein kulturelles Phänomen, sondern tief im biologischen Verhalten von Tieren verankert. Es dient der Regeneration und dem Überleben in Phasen fehlender Nahrung.

Typische Situationen natürlichen Fastens:

  • Instinktives Fasten bei Krankheit zur Selbstheilung
  • Fastenphasen bei Nahrungsmangel oder klimatischer Ruhe (z. B. Winter)

Beispiele aus dem Tierreich:

  • Zugvögel fasten während langer Flüge
  • Brütende Vögel verzichten auf Nahrung, um ihre Eier zu schützen
  • Winterschläfer senken ihren Stoffwechsel und zehren von Reserven
  • Königspinguine überleben monatelang ohne Nahrung während der Brutzeit

Diese Phänomene zeigen: Fasten ist eine überlebenswichtige Fähigkeit – auch beim Menschen.

Fasten in der modernen Gesellschaft

In unserer modernen Lebensweise mit ständigem Nahrungsangebot geht der natürliche Rhythmus von Essen und Fasten verloren. Fasten wird heute meist bewusst initiiert – als gesundheitliche Praxis, spirituelle Reinigung oder Methode zur Leistungssteigerung.

Jedoch zeigen anthropologische Studien, dass ursprüngliche Jäger- und Sammler-Kulturen seltener hungerten als oft vermutet: Hungern als Ausnahme.

Instinktives Fasten: Der Körper entscheidet

Das instinktive Fasten ist eine Form des Fastens, bei dem der Körper selbst signalisiert, dass er keine Nahrung aufnehmen möchte – z. B. bei Fieber, Schmerzen oder starker körperlicher Erschöpfung.

Anders als bei willentlich herbeigeführten Fastenkuren ist das instinktive Nichtessen ein natürlicher Selbstschutzmechanismus.

Fasten zur „Entgiftung“ wird im Kontext der instinktiven Rohkost kritisch betrachtet: Wer sich rein, roh und instinktgeleitet ernährt, versorgt den Körper optimal mit Stoffen zur Ausleitung – ohne zusätzlichen Stress durch bewusstes Fasten.

Fasten und Rohkost: Wann ist es sinnvoll?

In einer konsequent natürlichen Ernährung – besonders bei instinktiver Rohkost – ist Fasten weniger nötig. Denn:

  • Die Aufnahme körperfremder Substanzen wird stark reduziert
  • Belastungen durch Zusatzstoffe, Garmethoden oder Industriekost entfallen
  • Der Stoffwechsel wird entlastet und entgiftet sich selbstständig

Fasten bei Rohkost kann dennoch punktuell sinnvoll sein – etwa bei Krankheit oder starker Umweltbelastung. Es sollte jedoch nicht erzwungen, sondern vom Körper initiiert werden.

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→ Siehe auch: Bericht: Mehrtägiges Fasten nach 15 Jahren Rohkost, Hunger verstehen: Formen, Ursachen und Bedeutung in der Rohkosternährung