Cassabanana

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Cassabanana Sicana odorifera ist eine tropische Rankpflanze aus der Familie der Kürbisgewächse mit langgestreckten, duftenden Früchten und süß-aromatischem Fruchtfleisch. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Sicana odorifera syn. Cucurbita odorifera
Synonyme: Muskurgurke, Sikanenfrucht, Casbanane.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
  • Ordnung: Kürbisartige Cucurbitales
  • Familie: Kürbisgewächse Cucurbitaceae
  • Tribus: Cucurbiteae
  • Gattung: Sicana
  • Art: Cassabanana

Die Gattung Sicana umfasst nur wenige Arten, darunter Sicana odorifera und Sicana sphaerica. Im Unterschied zur Sicana odorifera ist die Frucht der Sicana sphaerica kleiner und rundlicher (wie der Artname sphaerica = kugelförmig andeutet) und weist ein weniger ausgeprägtes Aroma auf. Ihr Fruchtfleisch ist süßlich, aber oft weniger saftig und intensiver als das der Cassabanana. In einigen Regionen wird sie lokal genutzt, hat aber keine wirtschaftliche Bedeutung.

Beschreibung

  • Herkunft und Verbreitung: Ursprünglich stammt die Cassabanana aus tropischen Regionen Südamerikas, insbesondere aus Brasilien. Sie wird heute in Mittel- und Südamerika, in Teilen Afrikas und gelegentlich auch in tropischen Gärten Asiens und Ozeaniens kultiviert.
  • Kennzeichen: Ausdauernde, schnellwüchsige, bis zu fünfzehn Meter hohe Kletterpflanze; Blätter grau behaart, dreilappig, herzförmig, ca. dreißig Zentimeter groß, lang gestielt; Blüten gelb oder weiß, einzeln stehend, krugförmig, etwa fünf Zentimeter groß, duften nach Melone; Frucht zylindrisch oder elliptisch, leicht gebogen, dreißig bis sechzig Zentimeter lang und bis zu zwölf Zentimeter lang.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Nur vollreife Früchte sind genießbar – unreife Cassabananas enthalten Bitterstoffe. Bei Reife ist die Frucht orangegelb, gelb oder violett gefärbt. Das Fruchtfleisch ist orangegelb, süß und saftig und erinnert an eine Mischung aus Melone, Mango und Banane mit muskatartigem Duft. In der zentralen Fruchthöhle befinden sich zahlreiche flache, hellbraune Samen.

Saison: Fruchtreife meist im Spätsommer bis Herbst (in tropischen Anbaugebieten mehrmals jährlich möglich).

Lagerung/Haltbarkeit: Unangetastete reife Früchte sind bei kühler Lagerung bis zu einem Monat haltbar. Angeschnittene Früchte sollten kühl aufbewahrt und innerhalb weniger Tage verzehrt werden.

Anzucht: Die Cassabanana kann aus Samen gezogen werden. Die Aussaat erfolgt im Frühjahr ab März / April in Schalen. Sie braucht nähstoffreiches Substrat. Ab Mitte Mai wird sie an eine sonnige Stelle im Garten oder ins Gewächshaus gepflanzt. Die Pflanze benötigt ein Rankgerüst und ausreichend Wasser.

Nährstoffe

Frucht (ohne Schale, Samen und zentralem Fruchtfleisch):

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100g essbarem Anteil
Wasser 85,1
Kohlenhydrate nicht bekannt
Eiweiße 0,15
Fette 0,02
Rohfasern 1,1
Mineralstoffe 0,7

Besondere Inhaltsstoffe

Die Cassabanana enthält vor allem süß-fruchtige Aromastoffe und antioxidative Carotinoide:

  • Cucurbitacine (in unreifen Früchten): Bitterstoffe mit potenziell antimikrobieller Wirkung – in reifen Früchten nicht mehr vorhanden
  • Zeaxanthin und Lutein: Carotinoide, die die Netzhaut schützen
  • Myrcen: Aromatischer Terpenstoff mit entspannender Wirkung
  • Pektin: Unterstützt die Darmtätigkeit und die Entgiftung

Wissenswertes

  • Namensgebung: „Cassabanana“ leitet sich vom portugiesischen „cassa“ (Haus) und „banana“ (wegen der Fruchtform) ab – möglicherweise im Sinne von „Hausbanane“, da die Pflanze oft als Hausnähe-Zierde kultiviert wurde. Der wissenschaftliche Name odorifera („wohlriechend“) weist auf das intensive Aroma der Frucht hin.
  • Heilkunde: In der Volksmedizin Südamerikas wird die reife Frucht bei Magenbeschwerden, Fieber und zur Reinigung des Körpers verwendet. Die Samen galten als mild abführend. Unreife Früchte wurden früher auch äußerlich bei Hautleiden genutzt – jedoch mit Vorsicht wegen der Bitterstoffe.
  • Nutzpflanze: Neben der Fruchtnutzung wird die rankende Pflanze auch als lebender Sichtschutz oder Schattenspender verwendet. In tropischen Permakulturen dient sie der Biodiversität und wird manchmal auf Bäumen gezogen. Das reiche Aroma der Frucht macht sie auch interessant für die Herstellung fermentierter Getränke.
    Getrocknete Scheiben der Frucht werden zur Vertreibung von Motten zwischen die Kleider gelegt.
  • Mythos und Geschichte: Die Cassabanana war vermutlich schon vor der Ankunft der Europäer bei indigenen Gruppen in Brasilien und Peru bekannt. Ihr Duft wurde in spirituellen Zusammenhängen als Zeichen für Fruchtbarkeit und Überfluss gedeutet. Kolonialbotaniker beschrieben sie im 17. Jahrhundert als „Wohlgeruchs-Kürbis“.
  • Magie und Brauchtum: In ländlichen Regionen Südamerikas wurde der Geruch der Cassabanana traditionell verwendet, um böse Geister aus dem Haus zu vertreiben. Ihre wuchernde Wuchsform galt als Symbol für Schutz und Vitalität. Auch in Erntefesten hatte sie einen rituellen Stellenwert.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Die Cassabanana steht archetypisch für Fülle, Süße des Lebens und aromatische Präsenz. Auf spiritueller Ebene kann sie dem Sakralchakra (Genuss, Kreativität) zugeordnet werden. Ihre intensive Duftausstrahlung erinnert an die Fähigkeit, das Umfeld mit Freude und Wärme zu erfüllen.


→ Siehe auch: Gurke, Honigmelone, Instinktive Ernährung