Brokkoli, chinesischer

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Chinesischer Brokkoli Brassica oleracea var. alboglabra ist ein in Ostasien verbreitetes Blatt- und Stängelgemüse aus der Familie der Kreuzblütler. Er ähnelt dem europäischen Brokkoli, besitzt jedoch glatte, breite Blätter und nur kleine Blütenstände. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Brassica oleracea var. alboglabra
Synonyme: Gai Lan, Kai-lan, Chinese Kale, engl. Chinese broccoli.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Rosiden Rosidae
  • Ordnung: Kreuzblütlerartige Brassicales
  • Familie: Kreuzblütler Brassicaceae
  • Gattung: Brassica
  • Art: Kohl Brassica oleracea
  • Varietät: Chinesischer Brokkoli

Die Gattung Brassica umfasst zahlreiche Kulturformen, darunter Weißkohl, Rosenkohl, Blumenkohl, Brokkoli und Grünkohl.

Beschreibung

  • Herkunft und Verbreitung: Ursprünglich in China kultiviert, heute weit in Ost- und Südostasien verbreitet. Chinesischer Brokkoli wird vor allem in China, Thailand und Vietnam angebaut und ist in der asiatischen Küche ein wichtiges Blattgemüse.
  • Kennzeichen: Chinesischer Brokkoli bildet kräftige, dicke Stängel mit 20–40 cm langen, glatten, dunkelgrünen Blättern. Im Gegensatz zum europäischen Brokkoli entwickeln sich nur kleine, lockere Blütenknospen. Die gelben Blüten sind typisch für die Kreuzblütler. Geschmacklich ist er etwas herzhafter, mit einer milden Bitter- und Kohl-Note.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Die zarten Blätter und jungen Stängel können roh gegessen werden. Der Geschmack ist würzig, leicht bitter und ähnelt einer Mischung aus Brokkoli und Grünkohl. Junge Triebe sind bekömmlicher und milder.

Saison: In Asien ganzjährig verfügbar, in Europa vor allem als Importgemüse erhältlich.

Lagerung/Haltbarkeit: Hält sich gekühlt drei bis fünf Tage frisch, sollte aber möglichst rasch verzehrt werden, da die Blätter schnell welken.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100 g essbarem Anteil
Wasser 91,0
Kohlenhydrate 5,0
Eiweiße 2,6
Fette 0,5
Rohfasern 1,2
Mineralstoffe 1,0
Vitamin C 45 mg

Besondere Inhaltsstoffe

  • Glucosinolate – typische Senfölglycoside der Kreuzblütler, die antioxidativ und entgiftend wirken.
  • Vitamin A (β-Carotin) – wichtig für Haut, Sehkraft und Immunsystem.
  • Vitamin K – fördert Blutgerinnung und Knochengesundheit.
  • Folsäure – zentral für Zellteilung und Blutbildung.
  • Calcium und Eisen – in höheren Mengen enthalten als in vielen anderen Blattgemüsen.

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der Name „Chinesischer Brokkoli“ bezieht sich auf die Ähnlichkeit mit dem europäischen Brokkoli, obwohl er morphologisch stärker Blattkohl-Arten ähnelt. Die Bezeichnung „Gai Lan“ (芥蓝) stammt aus dem Chinesischen und bedeutet wörtlich „Senfkohl-Blaugrün“.
  • Heilkunde: In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) gilt Gai Lan als kühlendes Gemüse, das „Hitze“ aus dem Körper leitet, die Verdauung unterstützt und das Blut nährt. Seine Bitterstoffe werden als reinigend und leberfreundlich angesehen.
  • Nutzpflanze: Chinesischer Brokkoli ist in der asiatischen Küche ein Grundgemüse, das häufig kurz blanchiert oder gedünstet gegessen wird. Für die Landwirtschaft ist er interessant, da er sehr schnellwüchsig ist und schon nach sechs bis acht Wochen geerntet werden kann.
  • Mythos und Geschichte: Erste Erwähnungen von Gai Lan finden sich in chinesischen Texten der Tang-Dynastie (7.–10. Jahrhundert). Mit der Auswanderung chinesischer Gemeinschaften im 19. Jahrhundert gelangte er nach Europa und Nordamerika und ist seitdem fester Bestandteil der dortigen Asia-Märkte.
  • Magie und Brauchtum: In China wird Gai Lan in manchen Regionen traditionell zum Neujahrsfest gegessen, wo grüne Gemüsespeisen für Gesundheit und Neubeginn stehen.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Aufgrund seines bitter-würzigen Geschmacks und der tiefgrünen Blätter wird Gai Lan dem Herzchakra zugeordnet. Er steht symbolisch für Reinigung, Klarheit und die Balance zwischen Genuss und Gesundheit.


→ Siehe auch: Kreuzblütler in der Rohkost, Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre