Zuckerrohr

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Zuckerrohr Saccharum officinarum ist ein tropisches Süßgras aus der Familie der Süßgräser und die wichtigste Kulturpflanze zur weltweiten Zuckergewinnung. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Saccharum officinarum
Synonyme: Edles Zuckerrohr; Sugarcane (en), Caña de azúcar (es), Canne à sucre (fr), Canna da zucchero (it).

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Einkeimblättrige Liliopsida
  • Unterklasse: Commelinähnliche oder Commeliniden Commelinidae
  • Ordnung: Süßgrasartige Poales
  • Familie: Süßgräser Poaceae
  • Gattung: Saccharum
  • Art: Zuckerrohr

Die Gattung Saccharum umfasst mehrere Arten und Hybriden (u. a. Saccharum spontaneum, Saccharum barberi), die als Zuchtbasis dienen.

Zuckerrohr, Blätter
Zuckerrohr, Stangen

Beschreibung

  • Herkunft und Verbreitung: In der heute angebauten Form nur aus der Kultur bekannt, enthält Gene mehrerer Wildgrasarten aus Südostasien (Indien); weltweit im Tropengürtel angebaut.
  • Kennzeichen: Mehrjähriges Gras mit zwei bis fünf Zentimeter dickem Stamm mit lockerem Mark und bis zu fünfundzwanzig Blattknoten mit einem Ring unentwickelter Wurzelanlagen; Blätter ein bis zwei Meter lang, wechselständig; Blüten in langen lockeren Rispen.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Essbar ist das süße, saftige Mark der Stängel: Man schneidet die Stängel in kleine Stücke, spaltet sie und zerkaut das darin enthaltene Mark so lange, bis der Zucker herausgelöst ist. Die harten Fasern werden nicht mitgegessen.

Saison: Zuckerrohr ist das ganze Jahr über erhältlich.

Lagerung/Haltbarkeit: Die Stängel werden kühl gelagert und halten sich mehrere Wochen bis Monate.

Nährstoffe

Durchschnittswerte für frischen Zuckerrohrsaft:

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100 g essbarem Anteil
Wasser 79,0
Kohlenhydrate 20,0
Eiweiße 0,2
Fette 0,0
Rohfasern 0,4
Mineralstoffe 0,4
Vitamin C 1–2 mg

Besondere Inhaltsstoffe

  • Saccharose (Hauptzucker, Energielieferant).
  • Phenolverbindungen (Flavonoide, Anthocyane in manchen Sorten) mit antioxidativem Potenzial.
  • Mineralstoffe (v. a. Kalium, Calcium, Magnesium, Eisen in geringen Mengen).
  • Aminosäuren und Spurenelemente im Saft.

Wissenswertes

  • Namensgebung: Saccharum leitet sich vom Sanskrit-Wort „śarkarā“ ab („Körner, Zucker“), das über arab. sukkar ins Lateinische und Deutsche („Zucker“) gelangte. Officinarum weist auf die traditionelle Verwendung in Apotheken und Werkstätten („officina“) hin.
  • Heilkunde: In tropischen Medizinsystemen gilt Zuckerrohrsaft als kühlend, stärkend und harntreibend. Verwendet bei Hitzeschlag, Gelbsucht, Halsschmerzen. Zuckerrohrsaft enthält leicht verdauliche Kohlenhydrate und kleine Mengen Mineralstoffe – erfrischend nach körperlicher Anstrengung.
  • Nutzpflanze:
    • Zuckerproduktion: Weltweit wichtigste Quelle für Rohrzucker, Melasse, Ethanol (Biokraftstoff) und Nebenprodukte (Bagasse als Brennstoff/Biomaterial).
    • Frischverzehr: In vielen tropischen Regionen direkt gekaut oder frisch gepresst getrunken.
    • Nebenprodukte: Bagasse (Faserreste) dient als Viehfutter, Baumaterial, Papiergrundstoff.
  • Mythos und Geschichte: Zuckerrohr wurde seit Jahrtausenden in Indien und Polynesien angebaut. Die Technik der Zuckergewinnung gelangte durch Araber ins Mittelmeer, später durch Kolonialmächte nach Amerika. Plantagenwirtschaft im 16.–19. Jahrhundert war eng mit Kolonialismus, Sklavenhandel und globalem Zuckerboom verknüpft. Zuckerrohr gilt daher als Symbolpflanze sowohl für „süßen Luxus“ als auch für koloniale Ausbeutung.
  • Magie und Brauchtum: In hinduistischen Ritualen wird Zuckerrohr als Symbol der Süße und Fülle geopfert; bei Erntefesten in Indien schmücken Zuckerrohrstangen Häuser. In der Karibik gilt Zuckerrohr als Zeichen von Lebenskraft und Freude. In manchen Kulturen wird Zuckerrohrsaft in Hochzeitsritualen getrunken, um „Süße ins Leben“ zu bringen.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Zuckerrohr steht archetypisch für Süße, Energie und Fülle. Spirituell kann es als Symbol für Freude und Lebenskraft gedeutet werden, zugleich aber auch als Mahnung zum Maßhalten. Chakren-Zuordnung: vor allem Solarplexus (Manipura) – Energie, Verdauung, Kraft – mit Resonanz zum Herzchakra (Anahata) – Freude, Genuss.


→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre