Spinat, echter

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Spinat Spinacia oleracea ist ein schnellwachsendes Blattgemüse aus der Familie der Fuchsschwanzgewächse, das für seinen hohen Gehalt an Vitalstoffen und seine vielseitige Verwendbarkeit geschätzt wird. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Spinacia oleracea
Synonyme: Echter Spinat, Gartenspinat, Gemüsespinat.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Nelkenähnliche Caryophyllidae
  • Ordnung: Nelkenartige Caryophyllales
  • Familie: Fuchsschwanzgewächse Amaranthaceae
  • Gattung: Spinat Spinacia
  • Art: Echter Spinat

Der Echte Spinat ist nur als kultivierte Gemüsepflanze bekannt, Wildvorkommen gibt es nicht.

Spinat
Spinat, Blatt

Beschreibung

  • Herkunft und Verbreitung: Wahrscheinlich aus Vorderasien (Persien) stammend. Seit dem Mittelalter in Europa verbreitet, heute weltweit in Gemüseanbaukulturen vertreten.
  • Kennzeichen: Zwanzig bis dreißig Zentimeter hohe Pflanze; Blätter lanzett- bis pfeilspitzförmig, kräftig grün, zwischen den Blattrippen deutlich gewölbt.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Je nach Aussaattermin erhält man im Handel Frühlings-, Sommer-, Herbst- oder Winterspinat. Der Frühlingsspinat hat wie der Sommerspinat meist zarte Blätter und schmeckt sehr mild. Herbst- und Winterspinat ist von der Blattstruktur her deutlich kräftiger und kräftiger und würziger im Geschmack.

Hinweis: Die Oxalsäure ist bei empfindlichen Personen ein begrenzender Faktor, wird jedoch bei instinktiver Auswahl meist automatisch dosiert. Wilde und alte Sorten sind oft intensiver im Geschmack.

Saison: Spinat ist das ganze Jahr über erhältlich.

Lagerung/Haltbarkeit: Spinat hält sich im Gemüsefach des Kühlschranks einige Tage lang.

Kultur im eigenen Garten: Spinat ist eine anspruchslose Gemüsepflanze, die in jedem Gartenboden gedeiht. Er kann im zeitigen Frühjahr ausgesät werden und eignet sich als Vorkultur für viele andere Gemüsesorten. Weitere Ausaaten können im Laufe des Sommers erfolgen. Erntezeit ist von Juni bis Oktober, entweder man schneidet die ganze Pflanze oder aber nur einzelne Blätter. Spinat braucht immer einen feuchten Boden, bei Trockenheit neigt er dazu, auszutreiben.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100g essbarem Anteil
Wasser 91,6
Kohlenhydrate 0,6
Eiweiße 2,5
Fette 0,3
Rohfasern 1,8
Mineralstoffe 1,5
Vitamin C 45-60mg

Besondere Inhaltsstoffe

  • Oxalsäure: hemmt die Calciumaufnahme, in größeren Mengen problematisch; durch instinktives Essverhalten selbstbegrenzend
  • Chlorophyll: wirkt antioxidativ, entgiftend und blutbildend
  • Folsäure, Eisen, Magnesium: wichtig für Zellteilung, Blutbildung und Muskelstoffwechsel
  • Betacarotin, Vitamin C, Vitamin K1: antioxidative Wirkung, wichtig für Immunabwehr und Knochenstoffwechsel

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der Name "Spinat" leitet sich vom persischen Wort "ispanakh" ab. Die botanische Bezeichnung "oleracea" bedeutet "als Gemüse verwendbar". Der wissenschaftliche Gattungsname "Spinacia" wurde im Mittelalter von arabischen Gelehrten geprägt.
  • Heilkunde: Die Wirkung wird als abführend, antianämisch, blutdrucksenkend, mineralsalzzuführend und stimulierend beschrieben.
    Spinat galt traditionell als stärkendes Frühjahrsgemüse zur Reinigung des Blutes und zur Regeneration nach dem Winter. In der Klostermedizin wurde er bei Verdauungsstörungen, Anämie und Schwächezuständen empfohlen. Der hohe Gehalt an Folsäure und Eisen machte ihn zu einem klassischen Frauenkraut, besonders in der Schwangerschaft. Spinattee galt als mild entwässernd und nervenstärkend.
  • Nutzpflanze: Spinat ist eines der wichtigsten Blattgemüse der Welt. Bereits im 8. Jahrhundert wurde er in Spanien kultiviert, im Mittelalter war er in Klostergärten verbreitet. Heute ist Spinat in unzähligen Sorten erhältlich (glatt, kraus, winterhart). Auch Baby-Leaf-Salatspinat ist beliebt. Als Gründünger und Zwischenfrucht ist Spinat wertvoll für den biologischen Landbau.
  • Mythos und Geschichte: Griechen und Römer kannten den Spinat nicht. Im 11. Jahrhundert wurde der Spinat von den Arabern aus Persien nach Spanien gebracht. Im 13. Jahrhundert wurde er dann im übrigen Europa angebaut und verbreitete sich rasch.
    Spinat galt lange Zeit als besonders eisenreiches "Supergemüse" – ein Mythos, der auf einem Kommafehler im 19. Jahrhundert beruhte. Dennoch spielte er in der Volksküche eine große Rolle. In vielen Kulturen wurde Spinat in der Fastenzeit geschätzt, als Symbol für Reinigung und geistige Klärung. In der Popkultur wurde er durch "Popeye" zum Inbegriff von Kraft und Energie.
  • Magie und Brauchtum: Im Volksglauben stand Spinat für Klarheit, Reinigung und Lebenswillen. Er wurde manchmal mit Frühjahrsvollmonden in Verbindung gebracht, um die "Lebenskraft des Grün" zurückzuholen. In der Hausmagie wurde Spinat als Zutat verwendet, um „alte Muster auszuleiten“ und Neuanfänge zu unterstützen. Seine tiefgrüne Farbe symbolisierte Hoffnung, Erneuerung und Erdverbundenheit.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Spinacia oleracea wirkt auf das Herz- und Milzchakra. Er steht für Reinigung, Neubeginn, Zellregeneration und emotionale Stärkung. Als Frühjahrsgemüse bringt er frisches Licht ins System, unterstützt die Ausleitung alter Energien und weckt die Freude an leichten, grünen Lebensimpulsen.


→ Siehe auch: Antinährstoffe in der Rohkost, Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre