Santol

Aus Rohkost-Wiki
Version vom 21. Juli 2025, 16:05 Uhr von Susanne (Diskussion | Beiträge) (Seite überarbeitet.)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springenZur Suche springen

Santol Sandoricum koetjape ist eine tropische Fruchtbaumart aus Südostasien mit großen, rundlichen Früchten, die in der traditionellen Ernährung, Heilkunde und Symbolik vieler Kulturen eine Rolle spielt. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Sandoricum koetjape
Synonyme: Sandorica, Baumwollfrucht, Wild Mangostan, Lolly Fruit, Kechapi, engl.: Santol.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
  • Ordnung: Seifenbaumartige Sapindales
  • Familie: Mahagonigewächse Meliaceae
  • Gattung: Sandoricum
  • Art: Santol

Die Santol stammt aus der gleichen Familie der Mahogoniegewächse wie die Langsat. Die Gattung Sandoricum ist in Südostasien beheimatet und umfasst nur wenige Arten. Sandoricum koetjape ist die einzige mit wirtschaftlicher Bedeutung als Obstbaum.

Beschreibung

  • Herkunft und Verbreitung: Ursprünglich vermutlich auf der Malaiischen Halbinsel beheimatet, ist die Santol heute in ganz Südostasien verbreitet – von Thailand und Indonesien über die Philippinen bis nach Indien. Sie wird auch in tropischen Regionen Mittel- und Südamerikas kultiviert.
  • Kennzeichen: Immergrüner oder zur Trockenzeit Laub abwerfender, bis zu dreißig Meter hoher Baum; Stamm hell; Blätter wechselständig, zusammengesetzt mit drei Blättchen, elliptisch, zwanzig bis fünfundzwanzig Zentimeter lang, zugespitzt; Blüten klein, weißlich bis gelblich; Frucht vier bis acht Zentimeter große, fleischige, gelb bis rötlich gefärbte Kapsel.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Die reife Frucht ist goldgelb gefärbt. Die lederige Fruchtschale enthält einen weißen Milchsaft. Das Fruchtfleisch ist durchscheinend, saftig, weißlich und wird gelutscht oder ausgelöffelt. Es hat ein süßsäuerliches Aroma. Die Früchte enhalten zwei bis fünf rotbraune Samen, die fest mit dem Fruchtfleisch verbunden sind.

Saison: Abhängig vom Herkunftsland: Thailand Mai-Juli, Malaysia Juni-Juli, Philippinen Juli-Oktober.

Lagerung/Haltbarkeit: Die Santol ist gekühlt einige Tage lang haltbar.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100 g essbarem Anteil
Wasser 86,0
Kohlenhydrate 11,4
Eiweiße 0,5
Fette 0,2
Rohfasern 1,4
Mineralstoffe 0,7
Vitamin C 15–25 mg

Besondere Inhaltsstoffe

Die Santol-Frucht enthält verschiedene sekundäre Pflanzenstoffe:

  • Tannine: insbesondere in unreifen Früchten enthalten; wirken adstringierend.
  • Polyphenole: antioxidativ, immunmodulierend.
  • Pektinreiche Ballaststoffe: fördern die Verdauung.
  • Flavonoide: wie Quercetin und Kaempferol – antioxidativ wirksam.
  • Kalium und Calcium: tragen zur Zellfunktion und Muskelaktivität bei.

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der botanische Gattungsname Sandoricum leitet sich vermutlich von einem regionalen Namen der Frucht ab (z. B. „santor“ oder „sandor“), während „koetjape“ (auch: „kecapi“) aus dem Indonesischen stammt. Im Deutschen wird häufig die malaysisch-philippinische Bezeichnung „Santol“ verwendet.
  • Heilkunde: In der südostasiatischen Volksmedizin werden verschiedene Pflanzenteile genutzt:
    • Die Rinde dient als fiebersenkendes Mittel.
    • Das Fruchtfleisch wirkt verdauungsfördernd und leicht abführend.
    • Die Wurzeln gelten als tonisierend, blutreinigend und antimikrobiell.
    • In den Philippinen werden zerstoßene Samen äußerlich gegen Insekten eingesetzt.
    • Moderne phytochemische Studien belegen antioxidative, entzündungshemmende und antimikrobielle Wirkungen einiger Pflanzenextrakte.
  • Nutzpflanze: Neben der Fruchtnutzung wird Santol auch als Schattenbaum in Mischkulturen geschätzt. Die Kerne enthalten ein fetthaltiges Öl, das jedoch selten kommerziell verwertet wird. Das Holz wird lokal für Möbel und Bauzwecke verwendet. Junge Blätter werden regional als Gemüse verkocht.
  • Mythos und Geschichte: In Thailand gilt der Santolbaum als Symbol für Fruchtbarkeit und weibliche Kraft. In früheren Zeiten pflanzten Dorfgemeinschaften den Baum oft in der Nähe von Tempeln oder heiligen Stätten. Auch in den Philippinen wurden Früchte manchmal religiös-symbolisch als Opfergabe verwendet – ähnlich wie Mangostane oder Durian.
  • Magie und Brauchtum: In der philippinischen Volksmagie galt die Santol als „Frucht der inneren Reinigung“. Ein Sud aus Blättern wurde zur rituellen Waschung verwendet, um „schlechte Energie“ abzuwaschen. Auch in indonesischen Bräuchen findet sich Santol in Schutz- und Segensritualen wieder.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Die Frucht mit ihrem harten Äußeren und dem weichen, hellen Inneren steht symbolisch für die Balance zwischen Stärke und Empfänglichkeit. In der Chakrenlehre wird sie teils dem Sakralchakra zugeordnet – verbunden mit Fruchtbarkeit, Lebensfreude und Sinnlichkeit. Auch das Thema „Grenzen setzen“ und „Verletzlichkeit schützen“ wird mit ihr assoziiert, da das leckere Fruchtfleisch von einer dicken Schale und großen Kernen umgeben ist.


→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre