Passionsfrucht

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Passionsfrucht Passiflora edulis ist eine tropische Kletterpflanze aus der Familie der Passionsblumengewächse mit auffälligen Blüten und aromatisch-säuerlicher Frucht. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Passiflora edulis
Synonyme: Maracuja, Purpurgrenadille.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
  • Ordnung: Malpighienartige Malpighiales
  • Familie: Passionsblumengewächse Passifloraceae
  • Gattung: Passionsblumen Passiflora
  • Art: Passionsfrucht

Zur gleichen Gattung gehören die Curuba, die Grenadille und die Königsgrenadille.

Passiflora edulis, ganze Pflanze
Purpurne Passionsfrucht
Gelbe Passionsfrucht

Beschreibung

  • Herkunft und Verbreitung: Ursprünglich aus Südamerika (v. a. Brasilien, Paraguay). Heute weltweit in tropischen und subtropischen Regionen kultiviert – u. a. in Afrika, Südostasien und auf Hawaii.
  • Kennzeichen: Immergrüne, mehrjährige Kletterpflanze mit dünnen, verzweigten, nur am Grunde verholzten Stengeln; spiralig gedrehte, blattachselständige Ranken; Blätter wechselständig, lang gestielt, Blattstiele auf der Oberseite gefurcht, Spreite am Stielansatz mit zwei Drüsen, tief dreilappig geteilt und entfernt gezähnt, auf der Oberseite glänzend dunkelgrün, kahl, bis zwanzig Zentimeter lang; Blüte einzeln lang gestielt in den Blattachseln, bis sieben Zentimeter breit, mit kompliziertem Aufbau aus Kelch- und Kronblättern, sowie zipfelartiger, strahliger Nebenkrone, fünf großen gelblichen Staubblättern und einem Griffel mit dreiteiliger Narbe; Beerenfrucht hühnereigroß und kugelig, Fruchtschale sortenabhängig gelb bis pupurviolett bis schwärzlich, glatt, matt glänzend, trocknet bei Vollreife ein.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Die Frucht wird zum Verzehr mit einem Messer halbiert und das geleeartige Innere ausgeöffelt. Das Fruchtmark ist orange-grünlich mit zahlreichen Samen, die von einem glasigen, schleimigen Samenmantel umgeben sind. Es hat einen erfrischenden aromatischen, sauren bis süßlichen Geschmack.

Sorten: Es gibt verschiedene Sorten und Formen, die sich in Größe und Farbe unterscheiden. Am bekanntesten und in Europa am häufigsten im Handel anzutreffen sind die purpurne Passionsfrucht Passiflora edulis forma edulis und die gelbe Passionsfrucht Passiflora edulis forma flavicarpa.

Saison: In Anbauländern ganzjährig mit saisonalen Höhepunkten. In Europa meist von Herbst bis Frühjahr importiert.

Lagerung/Haltbarkeit: Reife Früchte halten sich bei Zimmertemperatur mehrere Tage, im Kühlschrank länger. Unreife, glatte Früchte reifen bei Raumtemperatur gut nach.

Anzucht: Die Passionsfrucht kann aus Samen gezogen, die Keimung erfolgt nach zwei bis drei Wochen und als Kübelpflanze kultiviert werden. Sie hat einen hohen Wasserbedarf, Staunässe sollte jedoch vermieden werden. Sie benötigt eine hellen Standort, sonst setzt sie keine Blüten an. Auch im Winter muss sie hell stehen, da sie sonst vergeilt.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100 g essbarem Anteil
Wasser 72,9
Kohlenhydrate 11,2
Eiweiße 2,2
Fette 0,4
Rohfasern 10,4
Mineralstoffe 0,6
Vitamin C 30–50 mg

Besondere Inhaltsstoffe

  • Fruchtsäuren und ätherische Aromastoffe: Für das charakteristische süßsäuerliche Aroma verantwortlich – regen die Speichel- und Magensaftsekretion an.
  • Ballaststoffe (Pektin, Zellulose): Besonders im Fruchtgelee und in den Samenhüllen enthalten – förderlich für die Verdauung.
  • Vitamin C, A und B-Komplex: Unterstützen Immunfunktion, Haut, Nerven und Energiestoffwechsel.
  • Kalium, Eisen, Magnesium: Wichtig für Herz, Kreislauf und Blutbildung.

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der Name „Passionsfrucht“ wurde im 17. Jahrhundert von christlichen Missionaren geprägt. Sie interpretierten die auffällige Blütenstruktur als Symbol für die Passion Christi: Die drei Narben standen für die Nägel, die fünf Staubblätter für die Wunden, der Strahlenkranz für die Dornenkrone. Die botanische Bezeichnung Passiflora geht auf diese Deutung zurück („passio“ = Leiden, „flora“ = Blume).
    Der Artname edulis stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „essbar“ – ein Hinweis darauf, dass diese Art im Gegensatz zu vielen anderen Passionsblumen genießbare Früchte liefert.
  • Heilkunde: In der Volksmedizin gelten Blätter und Blüten mancher Passiflora-Arten als beruhigend und schlaffördernd. Die Früchte hingegen werden aufgrund ihrer Vitalstoffe bei Erschöpfung, Appetitlosigkeit oder leichten Infekten geschätzt. Einige Kulturen verwenden die getrocknete Schale als milde Abführhilfe.
  • Nutzpflanze: Die Passionsfrucht wird weltweit angebaut und zählt zu den wirtschaftlich bedeutendsten Tropenfrüchten. Neben dem Frischverzehr dient sie als Grundlage für Säfte, Desserts und Speiseeis. Die gelbe Maracuja Passiflora edulis f. flavicarpa ist besonders für die Saftproduktion wichtig.
    Aus den Samen der Frucht wird ein Öl gewonnen, das unter anderem in kosmetischen Produkten Anwendung findet.
  • Mythos und Geschichte: Schon lange vor der Kolonialzeit war die Passionsfrucht bei indigenen Völkern Südamerikas geschätzt – sowohl als Nahrungsquelle als auch als Heilpflanze. In präkolumbianischen Kulturen symbolisierte die Pflanze häufig das zyklische Leben und den Übergang zwischen Lebensphasen. Ihre Blüte wurde gelegentlich als Zeichen für „offene Tore zur geistigen Welt“ gedeutet.
  • Magie und Brauchtum: In der südamerikanischen Volksmagie gelten Früchte und Blüten der Passionspflanze als Schutzmittel gegen seelische Unruhe und negative Einflüsse. Die Frucht wird auch als „Herzensöffner“ gesehen, besonders in Zeremonien mit Kindern oder Kranken. In Brasilien werden kleine Amulette mit Passionsblumenmotiven verschenkt, um Harmonie zu fördern.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Die Passionsfrucht steht in der spirituellen Deutung für Balance zwischen Spannung und Loslassen. Ihre Säure regt an, ohne zu reizen, ihr Inneres ist lebendig, gleichzeitig klar gegliedert. Sie symbolisiert geistige Wachheit und sanfte Reinigung – eine Frucht für Übergänge, Erneuerung und kreative Impulse. Sie spricht vor allem das Herzchakra an, mit Resonanz ins Sakralchakra.


→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre