Ölpalme, afrikanische
Afrikanische Ölpalme Elaeis guineensis ist eine tropische Nutzpflanze aus der Familie der Palmengewächse, deren Fruchtfleisch und Samen zu rohem oder verarbeitetem Palmöl führen. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Elaeis guineensis
Synonyme: Ölpalme, Palmölpalme, Guineapalme, engl. „African oil palm“.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Einkeimblättrige Liliopsida
- Unterklasse: Commelinähnliche oder Commeliniden Commelinidae
- Ordnung: Palmenartige Arecales
- Familie: Palmengewächse Arecaceae
- Unterfamilie: Arecoideae
- Tribus: Cocoseae
- Untertribus: Elaeidinae
- Gattung: Ölpalmen Elaeis
- Art: Afrikanische Ölpalme
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Beschreibung
- Herkunft und Verbreitung: Ursprünglich aus dem feuchtwarmen Westen und Zentrum Afrikas (Guineaküste bis Kongo), heute weltweit in tropischen Regionen kultiviert – v. a. in Indonesien, Malaysia, Nigeria, Kolumbien, Brasilien und Papua-Neuguinea.
- Kennzeichen: Immergrüne, bis zu zwanzig Meter hohe Fiederpalme; Rinde grau mit waagerechten Blattnarben; Blattstiele mit gesägten Rändern und 100 bis 150 Paaren grüner Fiedern, Fiedern sechzig bis einhundertzwanzig Zentimeter lang und dreineinhalb bis fünf Zentimeter breit; Blütenstände zehn bis dreißig Zentimeter lang, männliche Blüten an kurzen Ästen, weibliche nahe am Stamm an kurzen, kräftigen Stielen; Früchte in großen Bündeln, drei bis sechs Zentimeter lang und zwei bis vier Zentimeter breit.
Lebensdauer: 80 bis 200 Jahre.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Die Früchte sind als sogenannte "Drups" im Handel erhältlich. Sie haben eine rotbraune, wachsartige Schale und orangefarbenes, faseriges Fruchtfleisch, das nur wenige Millimeter dick ist und einen Steinkern umhüllt. Es riecht angenehm aromatisch. Bei Bedarf zerschmilzt es beim Kauen regelrecht im Mund, ist die instinktive Sperre erreicht, verwandelt es sich in eine zähe Masse, die man am besten ausspuckt. Manche erinnert der Geschmack an eine würzige Salami oder an Schinken.
Saison: Die Drups der Ölpalme sind das ganze Jahr über erhältlich.
Lagerung/Haltbarkeit: Die Drups werden kühl und dunkel aufbewahrt.
Nährstoffe
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100g essbarem Anteil |
---|---|
Wasser | 26,2 |
Kohlenhydrate | 12,5 |
Eiweiße | 1,9 |
Fette | 58,4 |
Rohfasern | 3,2 |
Mineralstoffe | 1,0 |
Besondere Inhaltsstoffe
Die Früchte der Ölpalme sind reich an Energie und sekundären Pflanzenstoffen:
- Carotinoide (v. a. β-Carotin): starke Provitamin-A-Quelle, antioxidativ, zellschützend
- Palmitinsäure und Ölsäure: Hauptfettsäuren des Fruchtfleischöls – sättigend, oxidationsstabil
- Laurinsäure (v. a. im Palmkernöl): antimikrobiell, schützend für Haut und Schleimhäute
- Vitamin E (v. a. Tocotrienole): zellschützend, entzündungshemmend
- Sterole und Polyphenole: antioxidativ, immunmodulierend
Wissenswertes
- Namensgebung: Der Name „Elaeis“ stammt vom griechischen elaion (= Öl) und verweist auf den hohen Ölgehalt. Der Artname guineensis bezieht sich auf die Herkunft aus der Region Guinea in Westafrika. Die Bezeichnung „Palmöl“ kann sowohl das aus dem Fruchtfleisch gewonnene Öl als auch das aus dem Samen (Palmkernöl) bezeichnen.
- Heilkunde: In der traditionellen afrikanischen Medizin wird das rote Palmöl gegen Hauterkrankungen, Parasiten, Husten und als Wundheilmittel verwendet. Die hohe Dichte an Carotinoiden schützt Augen, Haut und Schleimhäute. In Asien wird rohes Palmöl bei Verdauungsbeschwerden und als Basis für medizinische Salben eingesetzt. Palmkernöl findet Anwendung bei Hauttrockenheit, Ekzemen und als Nahrung bei geschwächter Konstitution.
- Nutzpflanze: Die Afrikanische Ölpalme ist heute die weltweit ertragreichste Ölfrucht. Ein einzelner Hektar kann jährlich drei bis sechs Tonnen Öl liefern. Neben der Nutzung in Lebensmitteln dient das Öl auch in Kosmetik, Seifenherstellung, Tierfutter und Biokraftstoff. Die Fasern der Früchte und die Blattstiele werden für Besen, Matten und Bauzwecke verwendet. Der hohe Ertrag auf begrenzter Fläche wird von Befürwortern als nachhaltig bezeichnet – sofern kein Regenwald verdrängt wird.
- Mythos und Geschichte: Die Ölpalme wurde in Westafrika bereits vor über 5000 Jahren genutzt. In vielen Stämmen galt sie als heilige Pflanze, die Leben und Fruchtbarkeit spendet. Kolonialmächte führten sie nach Asien und Südamerika ein – mit dramatischen Folgen für indigene Landrechte. In spirituellen Traditionen Westafrikas galt das rote Öl als Kraftträger, der in Ritualen und zur Ahnenverehrung verwendet wurde. Auch in karibischen und afro-brasilianischen Religionen (z. B. Candomblé) ist es bis heute von ritueller Bedeutung.
- Magie und Brauchtum: Palmöl wurde und wird in spirituellen Zeremonien zur Reinigung, Salbung und zum Schutz eingesetzt. In manchen Kulturen ist es Teil von Initiationsriten und Opfergaben. Die Palme selbst gilt als Symbol des Überflusses und der Sonnenkraft. In tropischen Dörfern werden Palmöl und Palmwein zu zeremoniellen Festen gereicht. In Träumen symbolisiert die Ölpalme oft inneres Wachstum und die Wiederverbindung mit nährenden Urkräften.
- Symbolik und spirituelle Deutung: In der Chakrenlehre spricht das rötliche Fruchtöl besonders das Wurzelchakra (Muladhara) an – verbunden mit Erdung, Lebenskraft und Instinktsicherheit. Die feste, weiße Palmkernmasse hingegen wird eher dem Sakralchakra zugeordnet (Svadhisthana) – Sinnlichkeit, Hingabe, emotionale Fülle. In der instinktiven Ernährung wirkt Palmöl oft tief sättigend, wärmend und stabilisierend – es kann helfen, „innere Speicher“ zu füllen und emotionale Unsicherheit zu erden.
→ Siehe auch: Fette und verwandte Lipide in der Rohkost, Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre