Mangold

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Mangold Beta vulgaris subsp. vulgaris var. cicla ist ein nährstoffreiches Blattgemüse aus der Familie der Fuchsschwanzgewächse mit großen, glänzenden Blättern und fleischigen Blattstielen. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Beta vulgaris subsp. vulgaris var. cicla
Synonyme: Beißkohl, Krautstiel (Schweiz), Römischer Kohl, Runkelrübe, Rübstiel.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Nelkenähnliche Caryophyllidae
  • Ordnung: Nelkenartige Caryophyllidae
  • Familie: Fuchsschwanzgewächse Amaranthaceae
  • Gattung: Rüben Beta
  • Art: Rübe Beta vulgaris
  • Unterart: Beta vulgaris subspec. vulgaris
  • Varietät: Mangold

Mangold ist eine Kulturform des See-Mangolds Beta vulgaris subsp. maritima, der an den Küsten Westeuropas vorkommt und ist verwandt mit der Zuckerrübe Beta vulgaris subsp. vulgaris var. altissima, der Futterrübe Beta vulgaris subsp. vulgaris var. crassa und der Roten Rübe Beta vulgaris subsp. vulgaris var. conditiva.

Mangold, rot

Beschreibung

  • Herkunft und Verbreitung: Ursprünglich im Mittelmeerraum beheimatet, heute weltweit in gemäßigten Zonen als Kulturpflanze verbreitet.
  • Kennzeichen: Zweijährige, fünfzig Zentimeter bis ein Meter hohe Kulturpflanze; Stängel aufrecht, ästig, kahl und kantig; Blätter meist in grundständiger Rosette, lang gestielt, am Grunde herzförmig, gestutzt oder in den Stiel verschmälert, Rand meist wellig; Blütenstand ährig, Blüten zu zwei bis drei in den Achseln der oberen Blätter; Blütezeit: Juli bis August.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Es gibt zahlreiche Sorten mit gelben, hell- bis dunkelgrünen und bleichen Blättern, die runzelig oder glatt sein können. Dementsprechend variiert auch der Geschmack, von mild bis würzig, ähnlich dem Spinat. Am besten für den Rohverzehr geeignet sind junge Blätter, ältere enthalten viel Oxalsäure und sperren schnell.

Saison: Frühling bis Spätherbst; in warmen Regionen ganzjährig anbaubar.

Lagerung/Haltbarkeit: Im Kühlschrank einige Tage haltbar. Blätter welken schnell; frisch verzehren. Stiele getrennt lagern erhöht die Haltbarkeit geringfügig.

Kultur im eigenen Garten: Mangold bevorzugt nährstoffreiche, nicht zu trockene Lehmböden. Im Handel sind zwei Sorten erhältlich, der Schnitt- oder Blattmangold und der Stiel- oder Rippenmangold. Das Saatgut besteht bei beiden Sorten aus Knäueln von drei bis fünf Samen und wird im Frühjahr ausgebracht. Beide Sorten können überwintern und treiben im Folgejahr neu aus. Im zweiten Jahr kommt es zur Ausbildung der Blüten.
Gute Nachbarn sind Hülsenfrüchte, Kohl, Möhren, Radieschen und Rettich, ein schlechter Nachbar ist Spinat.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100g essbarem Anteil
Wasser 92,2
Kohlenhydrate 0,7
Eiweiße 2,1
Fette 0,3
Rohfasern 2,9
Mineralstoffe 1,7

Besondere Inhaltsstoffe

  • Oxalsäure: In höheren Mengen enthalten – kann die Aufnahme von Calcium hemmen und bei empfindlichen Personen Nierensteine fördern.
  • Betalaine (z. B. Betanin): Pflanzenfarbstoffe mit antioxidativer Wirkung, besonders in roten Sorten.
  • Vitamin K, A und C: Wichtig für Blutgerinnung, Haut und Immunsystem.
  • Kalium, Magnesium, Eisen: Unterstützen den Elektrolythaushalt, Muskel- und Nervenfunktionen sowie die Blutbildung.

Wissenswertes

  • Namensgebung: Beta ist der lateinische Name des Mangolds. Der Artname vulgaris stammt aus dem Lateinischen und bedeutet "allgemein, gewöhnlich, alltäglich". Der deutsche Name "Mangold" leitet sich wahrscheinlich vom altdeutschen Wort managolt oder managwalt = Vielherrscher ab und spielt damit auf die Vorzüge der Pflanze an.
  • Heilkunde: Die Wirkung wird als abführend, antianämisch, erfrischend und erweichend beschrieben.
    Mangold regt Leber und Galle an und unterstützt die Ausscheidung von Schlacken über die Nieren. Außerdem hat er einen stimulierenden Einfluss auf die Blutbildung und die Regeneration der Schleimhäute.
  • Nutzpflanze: Mangold war bis zum 17. Jahrhundert eine sehr beliebte Gemüsesorte in Westeuropa, wurde später aber vom Spinat verdrängt. Wichtiges Blattgemüse in der mediterranen und Schweizer Küche.
  • Mythos und Geschichte: Bereits in der Antike bekannt; wurde von den Griechen und Römern kultiviert.
  • Magie und Brauchtum: Keine spezifischen Überlieferungen bekannt.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Symbol für Lebendigkeit und Vielfalt durch seine farbigen Adern und Stiele; in der Rohkost eher als "Grenzfall" betrachtet.


→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre