Lupine, vielblättrige

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Vielblättrige Lupine Lupinus polyphyllus ist eine auffällig blühende, ausdauernde Pflanze aus der Familie der Hülsenfrüchtler, die vor allem in Ziergärten, zur Gründüngung und gelegentlich auch zur Samennutzung Verwendung findet. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Lupinus polyphyllus
Synonyme: Staudenlupine, Wolfsbohne.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
  • Ordnung: Schmetterlingsblütenartige Fabales
  • Familie: Hülsenfrüchtler Fabaceae
  • Gattung: Lupinen Lupinus
  • Art: Vielblättrige Lupine

Weitere Arten:

  • Untergattung Platycarpos
    • Anden-Lupine: Lupinus mutabilis: Nahrungspflanze in Bolivien, Peru und Ecuador.
  • Untergattung Lupinus
    • Weiße Lupine Lupinus albus
    • Blaue oder Schmalblättrige Lupine Lupinus angustifolius
    • Gelbe Lupine Lupinus luteus
Vielblättrige Lupine
Vielblättrige Lupine, Blatt
Vielblättrige Lupine, Blüte

Beschreibung

  • Vorkommen: Nordamerika, eingebürgert in Europa.
  • Standorte: Straßenränder, Bahndämme, Waldränder Lichtungen; braucht kalk- und humusarmen, sandigen oder lehmigen Boden.
  • Kennzeichen: Fünfzig bis einhundertfünfzig Zentimeter hohe ausdauernde, krautige Pflanze; Stängel aufrecht und unverzweigt; Blätter handförmig neun- bis siebzehnteilig, Teilblättchen vier bis fünfzehn Zentimeter lang und ein bis drei Zentimeter breit, meist deutlich spitz zulaufend, spärlich behaart; Blüten zahlreich, übereinander angeordnet in einer endständigen, bis zu sechzig Zentimeter langen Traube stehend, Einzelblüten zweiseitig-symmetrisch ("Schmetterlingsblüte"), ein bis eineinhalb Zentimeter lang, blau, blauviolett oder weißlich blau, Fahne rundlich, frühzeitig nach außen-oben eingerollt, Flügel vorne miteinander verbunden, Kelch deutlich zweilippig; Blütezeit: Juni bis September; Frucht eine gerade Hülse, bis über sechs Zentimeter lang und ein bis drei Zentimeter breit.
  • Verwechslung: Ist mit anderen Lupinen-Arten möglich.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Stängel und Blätter in Frühjahr und Sommer, Samen im Herbst.

Alle Pflanzenteile enthalten Alkaloide. Wird die instinktive Sperre nicht beachtet kann es zu folgenden Symptomen kommen: vermehrter Speichelfluss, Erbrechen, Schluckbeschwerden, Herzrhythmusstörungen, von den Beinen aufsteigende Lähmung, Atemlähmung.

Kultur im eigenen Garten: Lupinen wachsen auf sandigem oder lehmigem Boden und reichern ihn durch die an den Wurzeln lebenden Knöllchenbakterien mit Stickstoff an. Sie können deshalb zu Verbesserung des Bodens eingesetzt werden.

Besondere Inhaltsstoffe

Die Pflanze enthält verschiedene Alkaloide und sekundäre Pflanzenstoffe:

  • Chinolizidinalkaloide (z. B. Spartein): neurotoxisch in hoher Dosis, wirken auf das zentrale Nervensystem
  • Isoflavone und Flavonoide: antioxidative Eigenschaften
  • Phytinsäure in Samen: speichert Phosphor, kann aber Mineralstoffaufnahme hemmen
  • Nicht-Protein-Aminosäuren (z. B. Lupinin): potenziell toxisch in größeren Mengen

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der botanische Artname „polyphyllus“ bedeutet „vielblättrig“ (von gr. πολύς = viel und φύλλον = Blatt) und bezieht sich auf die zahlreichen Fiederblättchen der Laubblätter. Der deutsche Trivialname „Lupine“ stammt vom lateinischen lupinus („wolfartig“), weil man früher glaubte, die Pflanze raube dem Boden Nährstoffe – eine falsche Annahme, da sie im Gegenteil durch Stickstofffixierung den Boden bereichert.
  • Heilkunde: In der traditionellen europäischen Heilkunde spielt Lupinus polyphyllus keine bedeutende Rolle. Andere Lupinenarten wie Lupinus albus wurden zur Förderung der Verdauung oder äußerlich gegen Hautleiden verwendet. Die Vielblättrige Lupine wird gelegentlich aufgrund ihres Sparteingehalts als potenziell herzaktiv beschrieben, eine Anwendung ist jedoch risikobehaftet.
  • Nutzpflanze: Die Art dient vor allem als Zierpflanze in Gärten und zur Begrünung von Böschungen. Ihre Fähigkeit zur Stickstoffbindung macht sie für Gründüngung und Bodensanierung attraktiv. Die Samen sind zwar proteinreich, gelten jedoch als giftig, sofern sie nicht entbittert wurden. Lupinenkerne werden oft als Viehfutter verwendet.
  • Mythos und Geschichte: Bereits in der Antike waren verschiedene Lupinenarten bekannt und wurden gelegentlich kultiviert. In Nordamerika hatte die Art vor allem ökologische Bedeutung, etwa als Insektennahrung (u. a. für Wildbienen). Im 20. Jahrhundert wurde Lupinus polyphyllus durch Züchtungen mit anderen Arten zur beliebten Gartenpflanze.
  • Magie und Brauchtum: Im Volksglauben gelten Lupinen aufgrund ihrer tiefen Wurzeln und ihrer nährstoffverbessernden Wirkung als „Verwandlungsgewächse“ – Pflanzen, die helfen, neue Lebensabschnitte zu kultivieren. Überliefertes Brauchtum zur Vielblättrigen Lupine ist jedoch kaum dokumentiert.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Die Blütenkerzen der Lupine symbolisieren Aufrichtung und Reinigung, insbesondere in Übergangszeiten. Die Pflanze wird mit dem Kehlchakra (Kommunikation, Ausdruck) und dem Wurzelchakra (Erdung, Transformation) in Verbindung gebracht.


→ Siehe auch: Hülsenfrüchte in der Rohkost, Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre