Königskerze, mehlige
Mehlige Königskerze Verbascum lychnitis ist eine bienenfreundliche Wildpflanze mit wollig behaarter Blattoberfläche, die traditionell als Heilpflanze bekannt ist. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftlicher Name: Verbascum lychnitis
Synonyme: Filz-Königskerze, Weißfilzige Königskerze, Heide-Königskerze, Heidefackel-Königskerze.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida
- Ordnung: Lippenblütlerartige Lamiales
- Familie: Braunwurzgewächse Scrophulariaceae
- Gattung: Verbascum
- Art: Mehlige Königskerze
Beschreibung
- Herkunft und Verbreitung: Verbascum lychnitis ist in Europa, Westasien und Nordafrika heimisch und bevorzugt trockene, sonnige Standorte wie Böschungen, Brachflächen, Wegränder und lichte Wälder.
- Kennzeichen: Zweijährige Pflanze, im ersten Jahr mit Blattrosette, im zweiten Jahr bis zu eineinhalb Meter hoher Blütenstand. Die Blätter sind oberseits mehlig weiß-filzig und unterseits graufilzig behaart. Die meist gelben (selten weißen) Blüten stehen locker verteilt in einem rispigen Blütenstand. Blütezeit: Juni bis August.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Die Blüten sind mild-aromatisch und können in kleinen Mengen roh probiert werden, insbesondere direkt vom Blütenstand. Die Blätter sind rau und filzig behaart und daher eher nicht für den rohen Verzehr geeignet. Es gilt wie bei anderen Königskerzenarten: eher Pflanze der Begegnung als der Ernährung.
Saison: Blüten von Juni bis August, Rosetten im ersten Jahr über Winter sichtbar.
Besondere Inhaltsstoffe
- Flavonoide (u. a. Rutosid): Antioxidativ, entzündungshemmend
- Schleimstoffe (v. a. in Blüten und Blättern): Hustenreizlindernd, reizlindernd auf Schleimhäute
- Iridoidglykoside (Aucubin, Catalpol): Antimikrobiell, leberunterstützend
- Saponine (in geringer Menge): auswurffördernd
Wissenswertes
- Namensgebung: Der Gattungsname Verbascum geht wahrscheinlich auf das lateinische barba (= Bart) zurück – in Anspielung auf die filzig-behaarten Pflanzenteile. Der Artname Lychnitis leitet sich vom griechischen lychnos = Leuchte ab und verweist auf die historische Verwendung der trockenen Blätter oder Stängel als Lampendocht. „Mehlig“ bezieht sich auf die helle, filzige Blattoberfläche.
- Heilkunde: In der Volksmedizin werden die getrockneten Blüten zur Linderung von Reizhusten, Bronchitis und Halsentzündungen eingesetzt. Die Schleimstoffe beruhigen gereizte Schleimhäute.
- Nutzpflanze: Vor allem als Heil- und Zierpflanze bekannt. Die Blüten werden auch in Teemischungen verwendet. Die Pflanze spielt keine Rolle in der landwirtschaftlichen Nutzung.
- Mythos und Geschichte: Im Volksglauben galt die Königskerze als Wetter- und Schutzpflanze. Der hohe Blütenstand wurde gedeutet als Anzeiger für Schnee- oder Regenhöhe im kommenden Winter. Der filzige Stängel wurde früher als Fackel oder Lampendocht genutzt („Himmelsbrand“).
- Magie und Brauchtum: Wurde als Schutzpflanze gegen Dämonen und böse Geister verwendet. In manchen Regionen legte man Königskerzen unter das Kopfkissen zur Traumklärung. Auch als Bestandteil von Sonnenwendsträußen.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Verbascum lychnitis symbolisiert innere Klarheit, aufrechtes Wesen und geistige Sammlung. Die hellen, filzigen Blätter stehen für Abgrenzung und Selbstschutz, der aufrechte Blütenstand für Lichtausrichtung. Die Pflanze wird dem Solarplexus- und Kronenchakra zugeordnet.
→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre