Kürbis

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Kürbisse Cucurbita umfassen eine artenreiche Pflanzengruppe innerhalb der Familie der Kürbisgewächse. Sie gehören zu den ältesten Kulturpflanzen Amerikas und liefern vielfältige Früchte, von denen einige roh genießbar sind. Dieser Artikel beleuchtet die Gattung aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Cucurbita
Synonyme: Babenkern, Flaschenkürbis, Feldkürbis, Jonaskern, Kerbs, Kerwes, Kürbsch, Kürwes, Kürwessan, Ölkürbis, Pepone, Peponensamen, Plumpers, Plumperskern, Plutzer, Plutzersamen, Rundgurke.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
  • Ordnung: Kürbisartige Cucurbitales
  • Familie: Kürbisgewächse Cucurbitaceae
  • Unterfamilie: Cucurbitoideae
  • Gattung: Kürbis

Die Gattung Cucurbita umfasst rund 15 Arten, darunter mehrere bedeutende Kulturarten:

Art Trivialname Essbarkeit roh Hinweise
Cucurbita pepo Gartenkürbis, Zucchini, Spaghettikürbis teilweise Zucchini jung roh essbar, manche Sorten enthalten Cucurbitacine
Cucurbita maxima Riesenkürbis, Hokkaido, Butterkürbis eingeschränkt Junge Sorten (z. B. Hokkaido) gelegentlich roh verzehrbar
Cucurbita moschata Moschuskürbis, Butternut bedingt Süßlich-mildes Fruchtfleisch, kann roh probiert werden
Cucurbita argyrosperma Silberkürbis selten Weniger verbreitet, roh meist wenig attraktiv
Cucurbita ficifolia Feigenblattkürbis ja (Fruchtfleisch) Süßlich und wasserreich, regional roh verwendet
Hokkaidokürbis, ganze Pflanze
Hokkaidokürbis, Blüte und Blatt
Hokkaidokürbis
Geschälte Kürbiskerne

Beschreibung

  • Vorkommen: Amerika; weltweit kultiviert.
  • Kennzeichen: Meist einjährige, selten auch ausdauernde, krautige Pflanzen; Stängel niederliegend oder auch kletternd, Ranken drei- bis siebenfach verzweigt; Blätter fünflappig; Blüten an langen Stielen einzeln in den Blattachseln, Kelch glockenförmig, fünfzipflig, Krone goldgelb, sieben bis zehn Zentimeter breit; Beerenfrucht, Samen flach, graugrün.

Rohkosttipps und Erfahrungen

In der instinktiven Rohkost sind nur wenige Kürbisarten in kleinen Mengen roh attraktiv – z. B. junge Zucchini, süßer Feigenblattkürbis oder milder Butternut.

Auch die Samen mehrerer Arten sind roh essbar, besonders Kürbiskerne von Cucurbita pepo.

Hinweis: Bitter schmeckende Exemplare dürfen keinesfalls verzehrt werden, da sie giftige Cucurbitacine enthalten können.

Saison: Hauptsaison für die Früchte ist Spätsommer bis Herbst. Zucchini auch früher.

Lagerung/Haltbarkeit: Ganze Früchte sind – je nach Sorte – mehrere Wochen bis Monate lagerfähig. Angeschnittene Kürbisse sollten kühl gelagert und bald verbraucht werden.

Kultur im eigenen Garten: Kürbispflanzen vertragen keinen Frost, die Aussaat im Freiland ist daher erst ab Anfang Mai möglich. Sie brauchen warme, durchlässige, nährstoffreiche Böden. Der Platzbedarf ist recht groß, für eine Pflanze ca. 2,2m². Die Ernte kann je nach Sorte ab Mitte August erfolgen. Kürbisse können bei Temperaturen um die 10°C wochenlang gelagert werden.

Nährstoffe

Kürbis, Fruchtfleisch
Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100g essbarem Anteil
Wasser 91,3
Kohlenhydrate 4,6
Eiweiße 1,1
Fette 0,1
Rohfasern 0,8
Mineralstoffe 0,8
Kürbiskern:
Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100g essbarem Anteil
Wasser nicht bekannt
Kohlenhydrate 13,2
Eiweiße 23,4
Fette 47,7
Rohfasern 8,6
Mineralstoffe nicht bekannt

Besondere Inhaltsstoffe

  • Cucurbitacine: Bitterstoffe mit leberschädigender Wirkung – toxisch! Nur in bitteren Sorten/Sämlingen
  • Carotinoide (Beta-Carotin, Lutein): In orangefarbenem Fruchtfleisch – antioxidativ, zellschützend
  • Ballaststoffe: Wirken verdauungsfördernd
  • Vitamin C, Kalium, Magnesium (Spuren): Stoffwechselunterstützend

Wissenswertes

  • Namensgebung: „Kürbis“ stammt vom lateinischen cucurbita. Die Gattung wurde 1753 von Linné beschrieben.
  • Heilkunde: Die Wirkung wird als abführend, erweichend, beruhigend und wurmtreibend beschrieben.
    In der Volksmedizin wurden Kürbissamen als wurmtreibendes Mittel benutzt. Heute werden sie bei Reizblase und Vergrößerungen der Prostata eingesetzt. Homöopathische Zubereitungen werden bei Übelkeit und Erbrechen gegeben.
  • Nutzpflanze: Kürbissorten werden in Mexiko schon seit etwa 7.000 v. Chr. kultiviert. Kurz nach der Entdeckung Amerikas kam der Kürbis nach Europa.
  • Mythos und Geschichte: Der Brauch, zu Halloween Fratzen in Kürbisse zu schnitzen, stammt ebenso wie Halloween selbst, aus Irland. Dazu wird folgende Geschichte erzählt:

Einst lebte in Irland ein Mann namens Jack O., ein Betrüger und Trinker, der zu Lebzeiten nur Böses tat.
Durch eine List soll Jack O. den Teufel auf einen Baum gelockt und dann in den Stamm ein Kreuz geritzt haben, wodurch der Teufel auf dem Baum gefangen war. Jack versprach ihm, ihn herunter zu lassen, wenn er ihn nie wieder behelligen würde.
Als Jack später starb, verwehrte ihm der Himmel aufgrund der vielen schlechten Taten den Zutritt und auch in der Hölle fand Jack keinen Platz, da er den Teufel ja übers Ohr gehauen hatte. Der Teufel hatte allerdings Erbarmen mit Jack und gab ihm ein Stück glühende Kohle in einer Rübe, mit der er durch die Finsternis zwischen Himmel und Hölle wandern konnte.

  • Magie und Brauchtum: Geschlecht: feminin; Planet: Erde; Element: Wasser; Magische Kräfte: Schutz.
    Flaschenkürbisse an der Haustür aufgehängt schützen davor, jemandem oder etwas zu verfallen. Kürbisstücke in der Tasche oder Brieftasche bewahren vor dem Bösen.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Kürbisse stehen für Fülle, Schutz und Wandel. Ihre wärmende Energie und Erdverbundenheit macht sie zum Symbol des Wurzelchakras. Sie erinnern an das Nähren der Gemeinschaft und an zyklische Reife.


→ Siehe auch: Zucchini, Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre