Graukresse

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Graukresse Berteroa incana ist eine krautige Wildpflanze aus der Familie der Kreuzblütler mit kleinen weißen Blüten und graufilzig behaarten Blättern. Sie besiedelt trockene, nährstoffarme Standorte. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Berteroa incana
Synonyme: Filzige Graukresse, Weiße Graukresse, Grauweißes Schaumkraut (veraltet).

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
  • Ordnung: Kreuzblütlerartige Brassicales
  • Familie: Kreuzblütengewächse Brassicaceae
  • Gattung: Graukressen Berteroa
  • Art: Graukresse
Graukresse
Graukresse, Stängel und Blatt
Graukresse, Blüte

Beschreibung

  • Vorkommen: Europa, Westasien, Mittelamerika; Böschungen, Brachen, Ödland, Wegränder; braucht kalkarmen oder kalkfreien, aber nährstoffreichen, lockeren, sandigen Boden.
    Die Graukresse ist seit dem 19. Jahrhundert in Deutschland eingebürgert (Neophyt) und kommt im ganzen Land verstreut vor, Ausnahmen sind die Mittelgebirge und feuchtere Regionen.
  • Kennzeichen: Dreißig bis sechzig Zentimeter hohe, ein bis zweijährige Pflanze; Stängel aufrecht, meist verzweigt, dicht mit Sternhaaren bedeckt und dadurch graugrün, unten teilweise verholzend; grundständige Blätter länglich, in einen kurzen Stiel verschmälert, bis fünf Zentimeter lang und ein Zentimeter breit, ganzrandig oder entfernt gezähnt, durch Sternhaare graugrün, Stängelblätter länglich, die mittleren größer als die Grundblätter, mit verschmälertem Grund sitzend; Blütenstand traubig, Blüten vier bis sieben Zentimeter im Durchmesser, weiß, selten schwach lila oder cremfarben bis gelblich, vier Blütenblätter, tief zweispaltig, vier Kelchblätter, eiförmig, mit schmalen, weißem Hautrand, behaart; Blütezeit: Juni bis Oktober; Frucht ein Schötchen, fünf bis acht Millimeter lang und zwei bis fünf Millimeter dick, von Sternhaaren bedeckt, bis zu 7000 Samen enthaltend.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Blätter ab April, Blüten von Juni bis August.

Die jungen Blätter wurden in Notzeiten gegessen, sind jedoch wegen ihrer leichten Bitterkeit und Schärfe nicht besonders beliebt. In der instinktiven Rohkost wird sie kaum aktiv gesucht. Einzelne Probierer berichten von einem leicht reizenden, senfähnlichen Geschmack, der selten spontan anspricht. In größeren Mengen ist sie aufgrund potenziell reizender Inhaltsstoffe zu meiden.

Kultur im eigenen Garten: Die Graukresse bevorzugt kalkarmen, nährstoffreichen, trockenen Sandboden in voller Sonne.

Besondere Inhaltsstoffe

Die Graukresse enthält typische Senfölglykoside der Kreuzblütler, die für den scharf-bitteren Geschmack und die potenziell reizende Wirkung verantwortlich sind:

  • Senfölglykoside (Glucosinolate): wirken antibakteriell, aber auch reizend auf Schleimhäute
  • Flavonoide (in geringen Mengen): antioxidative Wirkung
  • Gerbstoffe (spurenhaft): leicht adstringierend

Wissenswertes

  • Namensgebung: Die Gattung Berteroa ist nach dem italienischen Botaniker und Pflanzensammler Carlo Giuseppe Luigi Bertero benannt. Der Artname incana kommt aus dem Lateinischen und bedeutet grau und weist auf die graue Behaarung der Pflanze hin. Der deutsche Name "Graukresse" weist ebenfalls auf die graue Behaarung und auf den kresseähnlichen Geschmack hin.
  • Heilkunde: In der traditionellen Heilkunde spielte die Pflanze keine bedeutende Rolle. In der Tierheilkunde wird sie kritisch betrachtet, da sie bei übermäßigem Verzehr (v. a. durch Pferde) zu gesundheitlichen Problemen führen kann.
  • Nutzpflanze: Die Pflanze hat keine gartenbauliche oder wirtschaftliche Bedeutung. Sie wird teilweise als Neophyt und Störpflanze betrachtet.
  • Mythos und Geschichte: Keine relevanten mythologischen oder historischen Verwendungen überliefert. Als typische Ruderalpflanze ist sie eher ein Symbol menschlicher Eingriffe und Pioniervegetation.
  • Magie und Brauchtum: Keine bekannten rituellen oder spirituellen Anwendungen.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Als robuste, unscheinbare Pionierpflanze könnte die Graukresse symbolisch für Durchhaltevermögen, Anpassung und das Erblühen in unwirtlicher Umgebung stehen – eine Pflanze, die trotz karger Bedingungen blüht.


→ Siehe auch: Kreuzblütler in der Rohkost, Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre