Blauschote, chinesische

Aus Rohkost-Wiki
Version vom 8. Juni 2025, 16:20 Uhr von WikiAdmin (Diskussion | Beiträge) (Kategorien hinzugefügt.)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springenZur Suche springen

Chinesische Blauschote Decaisnea fargesii ist eine asiatische Schlingpflanze mit auffallend blau gefärbten Schotenfrüchten und weichem, süßlich-gelatinenartigem Fruchtfleisch. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Decaisnea fargesii
Synonyme: Gurkenstrauch, Blaugurkenbaum, Blauschotenstrauch, Totenfinger.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Ordnung: Hahnenfußartige Ranunculales
  • Familie: Fingerfruchtgewächse Lardizabalaceae
  • Gattung: Decaisnea
  • Art: Chinesische Blaugurke

Die Familie der Fingerfruchtgewächse umfasst acht Gattungen mit etwa fünfunddreißig Arten. Die meisten von ihnen kommen vom Himalaya bis Ostasien vor. In Chile ist die Zabala heimisch, deren Früchte ebenfalls essbar sind. Zur gleichen Familie gehört auch die Fingerblättrige Akebie.

Beschreibung

  • Herkunft und Verbreitung: Westchina; Bergwälder; in Europa kultiviert in Parks und Gärten.
  • Kennzeichen: Bis fünf Meter hoher laubabwerfender Strauch; Rinde bläulich bereift; Blätter wechselständig, matt hellgrün, unpaarig gefiedert mit dreizehn bis fünfundzwanzig Fiedern, fünfzig bis achtzig Zentimeter lang; Blüten in bis fünfzig Zentimeter langen Dolden, Einzelblüte gelblich-grün, glockenförmig; gurkenförmige Balgfrucht, bis fünfzehn Zentimeter lang; Wurzel fleischig.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Die Chinesische Blauschote ist eine seltene, roh essbare Frucht mit exotischem Aussehen: Die fingerförmigen, blau-grauen Schoten enthalten ein durchsichtiges, geleeartiges Fruchtfleisch mit schwarzen Samen. Der Geschmack ist mild-süß, erinnert leicht an eine Mischung aus Wassermelone und Gurke. Das Fruchtfleisch wird roh ausgelutscht, die Samen werden ausgespuckt. Die Schale ist ungenießbar.

Saison: Erntezeit ab September bis Oktober, abhängig vom Standort

Lagerung/Haltbarkeit: Reife Früchte sind bei Zimmertemperatur nur wenige Tage haltbar und sollten bald verzehrt werden. Im Kühlschrank ist eine Lagerung von bis zu einer Woche möglich. Die Früchte sind druckempfindlich und verlieren schnell ihre Konsistenz.

Anzucht: Die Chinesische Blauschote kann aus Samen herangezogen werden. Sie benötigt einen sonnigen bis halbschattigen Standort und einen durchlässigen Gartenboden. Sie ist bis -20°C frostfest.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100 g essbarem Anteil
Wasser ca. 85,0
Kohlenhydrate 12,5
Eiweiße 0,6
Fette 0,2
Rohfasern 1,5
Mineralstoffe 0,4
Vitamin C 8–12 mg

Besondere Inhaltsstoffe

Die Blauschote enthält vor allem einfache Zucker, Ballaststoffe und antioxidativ wirkende Farbstoffe. Der genaue phytochemische Gehalt ist noch wenig erforscht:

  • Anthocyane (in der Schale): stark antioxidativ, zellschützend
  • Pektin (im Fruchtfleisch): reguliert Verdauung, bindet Schadstoffe
  • Schleimstoffe: beruhigend für Magen und Darm
  • Phenolische Verbindungen: entzündungshemmend, antioxidativ

Wissenswertes

  • Namensgebung: „Blauschote“ bezieht sich auf die auffällige blaugraue Farbe der Frucht. Der Gattungsname Decaisnea ehrt den französischen Botaniker Joseph Decaisne. Fargesii verweist auf den französischen Missionar und Pflanzenkundler Paul Guillaume Farges, der die Pflanze in China entdeckte.
  • Heilkunde: In der traditionellen chinesischen Medizin ist die Pflanze kaum dokumentiert. Es gibt Hinweise, dass die Frucht als kühlend und leicht tonisierend gilt. Die Samen und Blätter wurden in lokalen Anwendungen vereinzelt gegen Parasiten verwendet, sind aber nicht zum Verzehr geeignet.
  • Nutzpflanze: Die Chinesische Blauschote ist vorrangig eine Zier- und Fruchtpflanze in Gärten mit mildem Klima. Aufgrund ihrer frostharten, dekorativen Wuchsform und der ungewöhnlichen Frucht wird sie zunehmend in botanischen Gärten und Permakulturen gepflanzt. Sie bevorzugt geschützte Lagen mit ausreichend Feuchtigkeit.
  • Mythos und Geschichte: In Europa erst seit dem 19. Jahrhundert bekannt, war die Pflanze in ihrer Heimat China lange als wilder Strauch in Bergregionen verbreitet. In ihrer Herkunftsregion wurden die Früchte gelegentlich von Kindern gesammelt und roh gegessen, aber kaum kultiviert.
  • Magie und Brauchtum: Keine überlieferten magischen oder rituellen Verwendungen. Aufgrund ihrer Farbe und Form wirkt die Frucht jedoch archetypisch fremdartig und zieht intuitiv Aufmerksamkeit auf sich – gelegentlich als „Drachenfrucht des Nordens“ bezeichnet.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Die Blauschote symbolisiert das Geheimnisvolle und Unerforschte. Sie spricht das Stirnchakra an und fördert feine Wahrnehmung, Offenheit für neue Erfahrungen und spirituelle Neugier. Ihre eigenartige Erscheinung kann als Einladung zur Auflösung von Vorurteilen und zur Erforschung des Unbekannten verstanden werden.


→ Siehe auch: Fingerblättrige Akebie, Instinktive Ernährung