Klee
Klee Trifolium ist eine artenreiche Gattung aus der Familie der Hülsenfrüchtler, die weltweit verbreitet ist und zahlreiche essbare sowie futterpflanzenrelevante Arten umfasst. Dieser Artikel beleuchtet die Gattung aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Trifolium species
Synonyme: Rotklee, Weißklee, Wiesenklee, Fleischklee, Feldknoppern, Futterklee, Himmelsbrot, Honigklee, Hummellust, Steyrer-Klee, Sügerli, Zuckerblümli, Zuckerbrot.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
- Ordnung: Schmetterlingsblütenartige Fabales
- Familie: Hülsenfrüchtler Fabaceae
- Gattung: Trifolium
Weltweit umfasst die Gattung Trifolium über 240 Arten. Im mitteleuropäischen Raum lassen sich u.a. folgende Arten unterscheiden:
- Hügel-Klee Trifolium alpestre
- Hasen-Klee Trifolium arvense
- Goldklee Trifolium aureum
- Alpen-Braun-Klee Trifolium badium
- Feld-Klee Trifolium campestre
- Kleiner Klee Trifolium dubium
- Erdbeer-Klee Trifolium fragiferum
- Schweden-Klee Trifolium hybridum
- Inkarnat-Klee Trifolium incarnatum
- Mittlerer Klee Trifolium medium
- Berg-Klee Trifolium montanum
- Roter Wiesen-Klee Trifolium pratense
- Kriechender Klee Trifolium repens
- Kleinblütiger Klee Trifolium retusum
- Purpur-Klee Trifolium rubens
- Rauher Klee Trifolium scabrum
Beschreibung
- Herkunft und Verbreitung: Kleearten sind fast weltweit verbreitet, mit einem Schwerpunkt in den gemäßigten Zonen der Nordhalbkugel. Viele Arten wachsen auf Wiesen, Weiden, Böschungen und in Gebirgsregionen.
- Kennzeichen: Mehrjährige krautige Pflanzen; Blätter dreizählig gefiedert; Blüten in Köpfchen, Trauben oder Dolden, selten einzeln achselständig, Farbe prupur, rot, rosa, weiß oder gelb, Blütenköpfchen kleiner oder etwas größer als eineinhalb Zentimeter; ein-bis viersamige Hülsenfrüchte; an den Wurzeln leben Stickstoff bindende Bakterien Rhizobium.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Einige Kleearten wie Rot- und Weißklee wurden traditionell als essbare Wildkräuter genutzt, insbesondere junge Blätter und Blüten. Roh können sie in kleinen Mengen probiert werden, werden aber oft instinktiv nur sehr sparsam verzehrt. Die Bitterstoffe und leicht schleimige Textur bremsen meist rasch das Interesse.
Saison: Frühjahr bis Herbst, je nach Art
Lagerung/Haltbarkeit: Frisch geernteter Klee ist nur kurz haltbar und sollte zügig verbraucht werden. Getrocknet wird er in der Kräuterheilkunde genutzt.
Besondere Inhaltsstoffe
Kleearten enthalten verschiedene sekundäre Pflanzenstoffe, die je nach Art und Reife variieren:
- Isoflavone (vor allem in Rotklee): Phytoöstrogene mit hormonähnlicher Wirkung
- Tannine (Gerbstoffe): Zusammenziehend, können Verdauung und Aufnahme von Proteinen beeinflussen
- Saponine: Schaumbildend, möglicherweise immunmodulierend
- Flavonoide und Phenolsäuren: Antioxidativ, zellschützend
- Vitamin K, C, B-Komplex: Beteiligung an Blutgerinnung, Zellstoffwechsel, Immunfunktion
Wissenswertes
- Namensgebung: Der Gattungsname Trifolium leitet sich von der Dreizahl der Blattfiedern ab, lateinisch tres = drei, folium = Blatt. Das deutsche Wort „Klee“ geht auf althochdeutsch klēo zurück und ist etymologisch verwandt mit „kleben“ – möglicherweise wegen des klebrigen Nektars.
- Heilkunde: Besonders Rotklee wird in der Naturheilkunde bei Wechseljahresbeschwerden, Hautleiden und zur Blutreinigung eingesetzt. Weißklee galt früher als Wundmittel. Klee enthält Phyto-Östrogene, die beim Säugetier verhütend wirken. In geeigneter Konzentration lösen sie eine Scheinschwangerschaft aus, so dass der weibliche Organismus nicht empfängnisbereit ist.
- Nutzpflanze: Der Wiesenklee Trifolium pratense ist in Deutschland die wichtigste, als Viehfutter angebaute Hülsenfrucht. Die im Klee enthaltenen Flavonoide regen die Östrogenproduktion beim Vieh an. Der Klee wird auch als Massentracht für Honigbienen genutzt.
- Mythos und Geschichte: Das vierblättrige Kleeblatt gilt als Glückssymbol. In der keltischen Tradition wurde Klee mit Schutz, Fruchtbarkeit und Lebensfreude verbunden. In Irland ist der Shamrock (Dreiklee) Nationalsymbol.
In die deutsche Sprache ist der Klee mit der Redewendung "Über den grünen Klee loben" eingegangen.
- Magie und Brauchtum: Klee wurde als Amulett gegen Hexerei, Krankheit und Unglück getragen. Auch in Liebeszaubern und Fruchtbarkeitsritualen spielte er eine Rolle. Junge Mädchen sammelten früher Klee zum Johannisfest als Orakelpflanze.
Klee hält Schlangen vom Grundstüch fern. Steckt man ein Blatt in den linken Schuh und vergisst es dort, wird man vor Unheil geschützt. Über der rechten Brust getragen verhilft es zu Erfolg in Unternehmungen aller Art.
Zweiblättrige Kleeblätter: Findet man ein solches, wird man bald einen Liebespartner finden. Dreiblättrige Kleeblätter: Wird als Schutzamulett getragen.
Vierblättriges Kleeblatt: Es schützt gegen Wahnsinn, verstärkt übersinnliche Kräfte und verhilft zu Reichtum.
Fünfblättriges Kleeblatt: Zieht Geldmittel an.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Der Klee steht für Einfachheit, Verbindung von Erde und Himmel sowie die Kraft des Stillen. Spirituell vermittelt er Erdverbundenheit und das Gleichgewicht von Körper, Geist und Gefühl – eine mögliche Zuordnung wäre zum Herzchakra.
→ Siehe auch: Hülsenfrüchte in der Rohkost, Instinktive Ernährung