Kermesbeere, asiatische
Asiatische Kermesbeere Phytolacca acinosa ist eine ostasiatische Wildpflanze mit auffallenden schwarzvioletten Beeren und kräftigem Wuchs. In diesem Artikel wird die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost vorgestellt.
Wissenschaftliche Namen: Phytolacca acinosa
Synonyme: Asien-Kermesbeere, Essbare Kermesbeere, Indische Kermesbeere.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Nelkenähnliche Caryophyllidae
- Familie: Kermesbeerengewächse Phytolaccaceae
- Unterfamilie: Phytolaccoideae
- Gattung: Kermesbeeren Phytolacca
- Art: Asiatische Kermesbeere
Die Gattung Phytolacca umfasst 35 Arten von Stauden, Sträuchern und Bäumen aus tropischen und subtropischen Regionen in Afrika, Asien sowie Nord- und Südamerika. Kein Vertreter dieser Gattung ist in Europa heimisch. Weitere Arten:
- Amerikanische Kermesbeere Phytolacca americana
- Zweihäusige Kermesbeere Phytolacca dioica
- Endod-Pflanze Phytolacca dodecandra
Beschreibung
- Vorkommen: Südostasien (China, Japan, Nord- und Südkorea, Indien); in Europa als Zierpflanze kultiviert, gelegentlich in Weinbergen und Gärten verwildert.
- Kennzeichen: Bis zu eineinhalb Meter hohe, buschige, ausdauernde Pflanze; Blätter oval, bis zu sechsundzwanzig Zentimeter lang; Blütenstand endständig, aufrecht stehend, traubig, Einzelblüte klein, weiß; Blütezeit: Mai bis August; Beerenfrüchte rötlich purpurviolett bis schwarz; Wurzel rübenartig verdickt.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Die gesamte Pflanze enthält toxische Substanzen, vor allem in Wurzel und Samen. Bei den Beeren soll die Giftigkeit des Fruchtfleisches mit zunehmendem Reifegrad abnehmen, die Samen bleiben jedoch giftig.
Hinweis: Bei empfindlichen Menschen kann der Saft von Beeren und Wurzeln die Haut reizen.
Besondere Inhaltsstoffe
- Phytolaccatoxin: Hauptwirkstoff, zytotoxisch und reizend
- Saponine: Wirken erbrechenserregend, schleimhautreizend
- Betacyane: Farbstoffe der Beeren
Wissenswertes
- Namensgebung: Der Gattungsname Phytolacca setzt sich aus den Wörtern phyton = Pflanze und lacca = Lack zusammen. Der deutsche Name ist auf das persische Wort kermes = rot zurückzuführen. Der Artname acinosa bezieht sich auf die traubenförmige Fruchtanordnung (lat. „acinus“ = Beere).
- Heilkunde: Die Wirkung wird als antiviral, entzündungshemmend, harntreibend, immunstärkend, schleimlösend und schmerzstillend beschrieben.
In der traditionellen chinesischen Medizin wird die asiatische Kermesbeere zur Behandlung von Tumoren, Ödemen und bei bronchialen Beschwerden verwendet.
- Nutzpflanze: In ihrer Heimat werden ganz junge Pflanzentriebe als Gemüse oder Salat gegessen. Gelegentlich zur Farbgewinnung genutzt. Die intensive Farbe wurde früher auch für Tinte verwendet.
- Mythos und Geschichte: Die Verwendung als Heilpflanze wurde schon vor etwa 2000 Jahren schriftlich festgehalten.
In ostasiatischen Kulturen vereinzelt als Schutzpflanze angesehen – jedoch ohne größere mythologische Bedeutung.
- Magie und Brauchtum: Aufgrund ihrer auffälligen Beeren mitunter als Abwehrpflanze in Hausnähe gepflanzt. Aus der Wurzel wurde ein Getränk zur Beschwörung von Geistern hergestellt.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Steht symbolisch für Reinigung, Abgrenzung und Warnung. Kann mit dem Wurzelchakra in Verbindung gebracht werden, als Hinweis auf das Abstoßen toxischer Einflüsse.
→ Siehe auch: Vorsichtsmaßnahmen bei unbekannten rohen Lebensmitteln, Die instinktive Sperre