Hasel, Baum-

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Baum-Hasel (Corylus colurna) ist eine großwüchsige Haselart mit essbaren Nüssen, die ursprünglich aus Südosteuropa und Westasien stammt. Sie liefert ähnlich geformte, aber kleinere Haselnüsse als die Kultursorten der Gemeinen Hasel. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Corylus colurna
Synonyme: Türkische Hasel.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
  • Ordnung: Buchenartige Fagales
  • Familie: Birkengewächse Betulaceae
  • Gattung: Hasel Corylus
  • Art: Baum-Hasel

Zur Gattung Corylus gehören außerdem die Gemeine Hasel Corylus avellana und die Lambertshasel Corylus maxima.

Baum-Hasel
Baum-Hasel, Borke
Baum-Hasel, Blatt
Baum-Hasel, Fruchtstand mit Nüssen

Beschreibung

  • Vorkommen: Südeuropa, Südosteuropa, Balkan, Mittelmeergebiete, Kaukasus, Türkei, in Mitteleuropa frostharter Straßen- und Parkbaum.
  • Standorte: Bevorzugt lehmige, kalkhaltige, feuchte und nährstoffreiche Böden.
  • Kennzeichen: Bis fünfundzwanzig Meter hoher, schlankwüchsiger, sommergrüner Baum; Krone pyramidenförmig; Borke grobschuppig; Zweige olivbraun, hellgelblich grau oder graubraun; Blätter rundlich-herzförmig, zugespitzt, grob doppelt gesägt, fünf bis fünfzehn Zentimeter lang und vier bis zwölf Zentimeter breit; Blütenstand "Kätzchen", ca. zwölf Zentimeter lang; Blütezeit: Februar bis März, die Blüten erscheinen vor dem Laubaustrieb; Früchte zu fünf bis zehn in dichten Büscheln, Fruchthülle zerschlitzt, starr.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Nüsse August bis September.

Die Nüsse der Baum-Hasel sind grundsätzlich essbar, jedoch kleiner und fester in der Schale als die Kulturformen. Sie lassen sich schwer öffnen, weisen aber ein angenehmes, mild-nussiges Aroma auf. Die Rohverfügbarkeit ist meist begrenzt, da Wildtiere und Vögel die Nüsse rasch nutzen.

Der instinktive Reiz ist vergleichbar mit dem anderer Haselarten, jedoch wird die Baum-Hasel selten gezielt gesammelt.

Kultur in eigenem Garten: Die Baum-Hasel ist ein robuster, anspruchsloser Baum. Sie gedeiht sowohl an sonnigen wie auch an halbschattigen Standorten, ist frosthart und stadtklimaverträglich. Sie wächst auf neutralen bis stark kalkhaltigen Böden.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100 g essbarem Anteil (geschätzt)
Wasser ca. 5,5
Kohlenhydrate ca. 17,0
Eiweiße ca. 14,0
Fette ca. 60,0
Rohfasern ca. 9,0
Mineralstoffe ca. 2,5
Vitamin C < 5 mg
Kalzium ca. 120 mg

Besondere Inhaltsstoffe

Die Nüsse der Baum-Hasel enthalten typische öl- und proteinreiche Nährstoffe sowie antioxidative Verbindungen:

  • Ölsäure (einfach ungesättigt): unterstützt Herz-Kreislauf-System
  • Linolsäure (mehrfach ungesättigt): essenzielle Fettsäure, wirkt entzündungsmodulierend
  • Tocopherole (Vitamin E): antioxidativer Zellschutz
  • Phytosterole: regulieren Cholesterinspiegel
  • Vitamin B-Komplex (B1, B6): wichtig für Nervenstoffwechsel

Wissenswertes

  • Namensgebung: Die Römer nannten den Haselnussstrauch Corylus, nach dem griechischen Wort corys = Maske, da der aus den Hochblättern gebildete Fruchtbecher die Nuss wie eine Maske umhüllt. Der Artname colurna bedeutet "aus Haselholz".
  • Heilkunde: Die medizinische Wirkung wird als adstringierend, blutreinigend, blutstillend, fiebersenkend und gefäßverengend beschrieben.
    In der Volksmedizin wurden Haselblätter und -rinde gelegentlich bei Hautproblemen oder zur Blutreinigung genutzt. Die Nüsse galten als Stärkungsmittel und Nervennahrung.
  • Nutzpflanze: Die Baum-Hasel gilt als unempfindlich gegenüber Luftverschmutzung und wird daher gerne an Straßenrändern gepflanzt. Das lichtbraune Holz ist zur Herstellung von Möbeln und Schnitzereien geeignet.
  • Mythos und Geschichte: Wie andere Haselarten wurde auch die Baum-Hasel mit Fruchtbarkeit und Weisheit assoziiert. In alten Kulturen galten Haselnüsse als Träger göttlicher Inspiration.
  • Magie und Brauchtum: Der Haselstrauch gilt als Schutzpflanze gegen Blitze und böse Geister. Haselnussruten wurden traditionell als Wünschelruten verwendet – diese Symbolik wurde auch auf die Baum-Hasel übertragen.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Steht für Fruchtbarkeit, Erkenntnis und Klarheit. Energetisch dem Stirnchakra und dem Wurzelchakra zugeordnet – Verbindung von Erdung und intuitivem Wissen.