Ugli

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Wissenschaftliche Namen: Citrus reticulata × Citrus paradisi
Synonyme: Ugli, Ugli fruit, Jamaican tangelo, Uniq fruit.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Rosiden Rosidae
  • Ordnung: Seifenbaumartige Sapindales
  • Familie: Rautengewächse Rutaceae
  • Gattung: Citrus
  • Art: Ugli-Frucht (Hybride aus Mandarine, Orange und Grapefruit)

Die Gattung Citrus umfasst zahlreiche wirtschaftlich bedeutende Zitrusarten und Hybriden, darunter Orange (Citrus sinensis), Zitrone (Citrus limon), Grapefruit (Citrus paradisi) und Mandarine (Citrus reticulata).

Reife Ugli-Frucht mit typischer runzliger, unregelmäßiger Schale

Beschreibung

  • Herkunft und Verbreitung: Die Ugli wurde Anfang des 20. Jahrhunderts zufällig auf Jamaika entdeckt – vermutlich als spontane Kreuzung von Mandarine, Orange und Grapefruit. Sie wird heute vor allem in Jamaika kultiviert und in kleinere Mengen in die USA und nach Europa exportiert.
  • Kennzeichen: Immergrüner, vier bis sechs Meter hoher Zitrusbaum, Wuchsform rundlich-aufrecht, dicht verzweigt; Blätter glänzend grün, ledrig und lanzettlich, mit leichtem Zitrusduft beim Zerreiben; Blüten zwittrig, einzeln oder in kleinen Gruppen erscheinend, weiß, duftend.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Die Früchte sind groß, rundlich bis leicht abgeflacht, mit unregelmäßig warziger, oft grünlich-gelber bis orangefarbener Schale. Die Schale lässt sich leicht abziehen. Das Fruchtfleisch ist leuchtend orange, sehr saftig, mild-säuerlich bis süßlich und enthält je nach Sorte wenige bis keine Kerne. Der Geschmack erinnert an eine Mischung aus Mandarine und Grapefruit, jedoch weniger bitter als diese.

Saison: Dezember bis April (Export aus Jamaika, Hauptsaison im Winter)

Lagerung/Haltbarkeit: Im Kühlschrank ein bis zwei Wochen lagerfähig, bei Zimmertemperatur einige Tage. Nach dem Anschneiden bald verzehren. Die dicke Schale schützt gut vor Austrocknung.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100 g essbarem Anteil
Wasser 87,0
Kohlenhydrate 9,6
Eiweiße 0,9
Fette 0,2
Rohfasern 1,4
Mineralstoffe 0,5
Vitamin C 45–55 mg
Kalzium 20–35 mg

Besondere Inhaltsstoffe

Die Ugli enthält eine ausgewogene Mischung typischer Zitruswirkstoffe:

  • Naringin (Grapefruit-Flavonoid): Antioxidativ, stoffwechselanregend, leberschützend
  • Limonen (ätherisches Öl): Entzündungshemmend, stimmungsaufhellend
  • Hesperidin (Bioflavonoid): Gefäßstärkend, zellschützend
  • Pektin (v. a. in den Trennhäuten): Verdauungsfördernd, blutzuckerregulierend

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der Name „Ugli“ ist eine humorvolle Abwandlung von „ugly“ (engl. für „hässlich“) – bezogen auf das runzlige Aussehen der Schale. In Jamaika wird sie auch als „Uniq Fruit“ (einzigartige Frucht) vermarktet.
  • Heilkunde: In der Volksheilkunde wird Ugli wie andere Zitrusfrüchte zur Immunstärkung, Blutreinigung und Appetitanregung verwendet. Der moderate Bitterstoffgehalt fördert die Verdauung. Der Saft wird in Jamaika bei Erkältungen und Magenbeschwerden getrunken.
  • Nutzpflanze: Verwendung als Frischobst, zur Saftgewinnung oder in Fruchtsalaten. In der Permakultur als exotische Ergänzung in tropischen Zonen kultivierbar. Ugli-Bäume bevorzugen warme, frostfreie Regionen.
  • Mythos und Geschichte: Die Ugli entstand zufällig auf einer jamaikanischen Plantage in den 1910er-Jahren. Ihre Vermarktung begann 1934. Aufgrund ihrer Seltenheit und ihres ungewöhnlichen Aussehens wurde sie rasch zum Exotenliebling in Gourmetküchen und auf Märkten mit Interesse an "seltenen Früchten".
  • Magie und Brauchtum: In der karibischen Inselkultur wurde die Ugli als „Glücksfrucht“ gehandelt – wer sie zum richtigen Zeitpunkt teilt, bringt Harmonie in Beziehungen. Ihre Mischung aus Süße und Bitterkeit machte sie zum Symbol für das Ganze des Lebens.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Die Ugli steht symbolisch für Schönheit hinter der Fassade, für Integration von Gegensätzen (Süße und Bitterkeit). Sie wirkt auf das Solarplexus- und Herzchakra – Stärkung von innerer Klarheit, Verdauung alter Muster, Entwicklung von Mitgefühl. Archetypisch entspricht sie dem „unerkannten Juwel“.