Rettich, wilder
Wissenschaftliche Namen: Raphanus raphanistrum
Synonyme: Ackerrettich, Düln, Eisenkrautweiblein, Gelbes Eisenkraut, Hederich, Kök, Körke, Wegsenf.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
- Ordnung: Kreuzblütlerartige Brassicales
- Familie: Kreuzblütengewächse Brassicaceae
- Gattung: Rettich Raphanus
- Art: Wilder Rettich
Zur Gattung Raphanus gehören außerdem der Rettich Raphanus sativus und das Radieschen Raphanus sativus subsp. sativus.
Beschreibung
Blütezeit: Juni - September.
Vorkommen: Mittelmeerraum, weltweit verschleppt; sandige, lehmige Äcker, Getreidefelder, Schuttplätze, Wegränder, Kulturwiesen; kalkmeidend; collin bis montan; häufig.
Kennzeichen: Dreißig bis sechzig Zentimeter hohes einjähriges Kraut; Stängel im unteren Teil steifhaarig, am oberen Teil bläulich bereift, etwas verzweigt; Blätter wechselständig, die unteren mit schmalen Fiederlappen und großem Endlappen, borstig behaart, die oberen ungeteilt, nicht stängelumfassend; Blüten strahlig, Kronblätter hellgelb oder weiß, meist violett geadert, über ein Zentimeter lang, Krone vierzählig, endständig, in lockerer Traube; Frucht zwei bis zehn Zentimeter lange Gliederschoten, perlschnurartig eingeschnürt, mit langem, samenlosem Schnabel; Wurzel nicht verdickt.
Verwechslung: Ist mit dem Senf, Acker- Sinapis arvensis möglich. Hederich und Acker-Senf unterscheidet man anhand der Blütenblätter: die des Hederichs sind mit violetten Adern durchzogen. Außerdem liegen die Kelchblätter des Hederichs der Blüte an. Eine Verwechslung ist auch mit dem weißen Senf Sinapis alba möglich.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Sammelgut und Sammelzeit: Blätter und Triebe ganz junger Pflanzen, sie sind vor der Blüte milder im Geschmack, die Wurzel im August und September.
Der Geruch kann als stechend wahrgenommen werden, der Geschmack ist scharf, beißend, variierend je nach Bedarf.
Kultur im eigenen Garten: Wächst als Ackerunkraut überall. Er kann zur Gründüngung verwendet werden.
Wissenswertes
Namensgebung: "Rettich" ist aus dem lateinischen Wort radix = Wurzel eingedeutscht worden.
Heilkunde: Die Wirkung wird als beruhigend, entkrampfend und schleimlösend beschrieben.
Der Hederich wird gegen Heiserkeit und Bronchialkatarrh eingesetzt. Durch seinen hohen Vitamin C-Gehalt wirkt er außerdem gegen Skorbut. Die zerstoßenen Samen soll man als erste Hilfe bei Pilz- und anderen Vergiftungen gebrauchen können.
Mythos/Geschichte: Die Kulturform Rapahnus sativus ist wahrscheinlich eine Hybride des Wilden Rettichs. Kultiviert wurde der Rettich schon vor 4500 Jahren in Ägypten und seit mindestens 2000 Jahren in China.