Rettich

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Wissenschaftliche Namen: Raphanus sativus
Synonyme: Bierrettich, Bierwurz, Furzwurzel, Gartenrettich, Radi, Retwurzel.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
  • Ordnung: Kreuzblütlerartige Brassicales
  • Familie: Kreuzblütengewächse Brassicaceae
  • Gattung: Rettich Raphanus
  • Art: Rettich

Zur Gattung Raphanus gehört außerdem der Acker-Rettich oder Hederich Raphanus raphanistrum und das Radieschen Raphanus sativus subsp. sativus.

Rettich, angeschnitten

Beschreibung

Blütezeit: Mai bis Oktober.

Vorkommen: Kulturpflanze, selten verwildert; braucht humusreichen, tiefgründig-lockeren, sandig-lehmigen Boden.

Kennzeichen: Ein- bis mehrjährige krautige, zwanzig bis achtzig Zentimeter hohe Pflanze; Stängel aufrecht, verzweigt; untere Blätter leierförmig-fiederschnittig, mit großem, unregelmäßig geformtem, gekerbtem Endabschnitt und kleinen, länglichen Seitenfiedern, die stumpf gezähnt, schütter borstig und meist anliegend behaart sind; Blüten in lockeren Trauben am Ende des Stängels und der Äste, Blüten ein bis zwei Zentimeter im Durchmesser, violett oder weiß mit dunkleren Adern, vier Blütenblätter, schmal verkehrt-eiförmig, grün oder rötlich überlaufen, Fruchtknoten länglich; Frucht eine Schote, drei bis neun Zentimeter lang und ein bis eineinhalb Zentimeter dick.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Es gibt eine große Anzahl verschiedener Sorten, die sich in der Form (rund, rübenförmig, halblang, lang) und der Farbe (rosa, violett, grau, braun, schwarz, weiß) der Wurzel unterscheiden. Der Geschmack der Wurzel kann sehr scharf sein, aber auch mild. Auch die Blätter und der Blütenstand sind essbar und meist milder im Geschmack wie die Wurzel.
Rettichsamen lassen sich sehr gut keimen: Die Einweichzeit beträgt ca. acht Stunden, nach zwei bis drei Tagen erscheinen die Keimblätter. Rettichsamen können auch als Grünkraut gezogen werden, die Ernte erfolgt nach ca. einer Woche.

Kultur im eigenen Garten: Rettiche benötigen tiefgründigen, lockeren Boden. Die Aussaat ins Freiland kann ab März erfolgen. Die Knollen sollten nach acht bis zehn Wochen, noch bevor sie ganz ausgewachsen sind, geerntet werden. Zu spät geerntete Rettiche werden leicht holzig und hart.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100g essbarem Anteil
Wasser 93,5
Kohlenhydrate 1,9
Eiweiße 1,0
Fette 0,2
Rohfasern 1,2
Mineralstoffe 0,8

Wissenswertes

Heilkunde: Die Wirkung wird als appetitanregend, blutreinigend, harntreibend, hustenbekämpfend, gegen Skorbut wirkend, schleimlösend und tonisch beschrieben.
Griechische und römische Ärzte verordneten Rettich gegen Hustenreiz. Er regt außerdem die Gallentätigkeit an. Im Kräuterbuch des Jacobus Theodorus von 1731 heißt es:

Rettich verscheucht den Schlaf, sein Saft schützt vor Insektenstichen und dem Biss der Schlange. Rettichöl lindert den Ohrenschmerz und lässt wie kein anderes Mittel die Haare wachsen.

Nutzpflanze: Der Rettich ist wahrscheinlich aus einer Kreuzung zwischen Raphanus maritimus und Raphanus rostratus entstanden. Kultiviert wurde er schon vor 4500 Jahren in Ägypten und seit mindestens 2000 Jahren in China. Heute sind zahlreiche Sorten im Handel.

Mythos/Geschichte: In Ägypten belegen Wandreliefs der Cheopspyramiden das Vorkommen des Rettichs. Neben Zwiebeln und Knoblauch gehörte er zu den Speisen der Fronarbeiter.
Im Tempel zu Delphi wurde Apoll als Zeichen hoher Wertschätzung ein goldener Rettich dargeboten.

Magie/Brauchtum: Geschlecht: maskulin; Planet: Mars; Element: Feuer; Magische Kräfte: Schutz, Lust.
Das Tragen von Rettich schützt gegen den bösen Blick.