Bärentraube, echte
Wissenschaftliche Namen: Arctostaphylos uva-ursi
Synonyme: Achelkraut, Gemeine Bärentraube, Immergrüne Bärentraube, Bärenbeere, Harnkraut, Mehlbeere, Moosbeere, Sandbeere, Rauschgranaten, Rotfruchtige Beerentraube, Steinbeere, Spanische Heidelbeere, Wilder Buchs, Wolfsbeere, Wolfstraube.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
- Ordnung: Heidekrautartige Ericales
- Familie: Arbutoideae
- Gattung: Bärentrauben Arcostaphylos
- Art: Echte Bärentraube
Die Gattung der Bärentrauben umfasst mehr als fünfzig Arten. Die meisten davon sind in Nordamerika heimisch. In Mitteleuropa kommt neben der Echten Bärentraube die Alpen-Bärentraube Arctostaphylos alpinus vor. Sie ist ein laubabwerfender, kriechender Strauch. Ihre Beeren sind blau-schwarz.
Beschreibung
Blütezeit: April bis Juli.
Vorkommen: Europa, Nordasien, Nordamerika; bis etwa 2700 Meter; in lichten Kiefernwäldern, auf Felsblöcken; selten.
Kennzeichen: Fünfzehn bis dreißig Zentimeter großer, immergrüner Strauch mit langen, kriechenden Ästen, teppichbildend; Blätter lederig, verkehrt eiförmig, kurz gestielt; Blüten rosa, klein, glockig, mit fünf kurzen Zipfeln, in kurzen überhängenden Trauben; Beeren kugelig, vier bis sehcs Zentimeter im Durchmesser, bei der Reife rot.
Die Echte Bärentraube kann über 100 Jahre alt werden.
Verwechslung: Ist mit der Preiselbeere Vaccinium vitis-idaea, die aber ähnlich verwendet werden kann oder dem Buchsbaum Buxus sempervirens möglich.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Sammelgut und Sammelzeit: Verwendet werden können Blätter und die Beeren, die Blätter das ganze Jahr über.
Kultur im eigenen Garten: Die Echte Bärentraube benötigt trockene, lockere Böden in sonniger, vor Wind geschützer Lage. Die Vermehrung kann durch das Umbiegen junger Triebe erfolgen, die man zum Bewurzeln mit Erde bedeckt.
Wissenswertes
In Deutschland steht die Echte Bärentraube seit 1987 unter Naturschutz.
Namensgebung: Bären fressen die Früchte der Pflanze sehr gerne, deshalb wird sie in vielen Sprachen als "Bärentraube" bezeichnet. Der wissenschaftliche Name stellt eine Tautologie dar, d.h. eine Verdoppelung der gleichen Bedeutung. "Arctostaphylos" setzt sich aus dem Griechischen arctos = Bär und staphyle = Traube, uva-ursi aus dem Lateinischen uva = Traube und ursus = Bär zusammen.
Heilkunde: Die Wirkung wird als adstringierend, antiseptisch, harntreibend und tonisierend beschrieben.
Die Bärentraube ist eine alte, vorwiegend in Nordeuropa genutze Heilpflanze. Sie wurde schon im Mittelalter wegen ihrer harntreibenden und die Harnwege desinfizierenden Wirkung geschätzt. Außerdem wurde sie bei Durchfall, bei Gallengangsbeschwerden und als Wehenmittel eingesetzt. Die Pflanze sollte nicht über einen längeren Zeitraum hinweg eingenommen werden, da das aus dem Arbutin entstehende Hydrochinon krebserregend wirkt und die Leber schädigen kann.
In der Homöopathie wird sie bei Bettnässen und gegen Reizblase eingesetzt.
Nutzpflanze: In Nordeuropa wurde die Bärentraube wegen ihres hohen Gerbstoffgehaltes zum Gerben von Leder und zum Färben von Wolle benutzt. Unter dem aus dem Finnischen stammenden Namen "Jakuspapuk" wurden früher große Mengen dieser Pflanze nach Europa eingeführt und dem Tabak beigemischt.
Mythos/Geschichte: Die erste schriftliche Erwähnung stammt aus dem aus dem 12. Jahrhundert aus dem Kräuterbuch "Meddygon Myddvai" aus Wales.