Wacholder, gemeiner

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Wissenschaftliche Namen: Juniperus communis
Synonyme: Feuerbaum, Jochandel, Kranawitterstrauch, Krammetsbaum, Kaddig, Knirk, Kranewitt, Kronabit, Machandel, Machandelboom, Machandelbaum, Quickholder, Reckholder, Räucherstrauch, Wachandel, Wachtelbeerstrauch, Weckhalter, Weihrauchbaum.

Systematik

  • Klasse: Pinopsida
  • Ordnung: Kiefernartige Pinales
  • Familie: Zypressengewächse Cupressaceae
  • Unterfamilie: Cupressoideae
  • Gattung Wacholder Juniperus
  • Art: Gemeiner Wacholder
Datei:Wacholder.JPG
Wacholder
Datei:Wacholder, Beeren.JPG
Wacholder, Beeren
Getrocknete Wacholderbeeren

Beschreibung

Blütezeit: April bis Mai.

Vorkommen: Europa, Nordasien, Nordamerika; bis 2300 Meter; Heide, lichte Nadelwälder, Magerweiden; verbreitet.

Kennzeichen: Aufrecht wachsender, bis zu zwölf Meter hoher Baum oder zwei Meter hoher Strauch; Rinde anfangs rotbraun und glatt, später graubraun, schuppig und längsrissig; Blätter nadelförmig, ein Zentimeter lang, blaugrün, oben mit weißem Mittelband, spitz, gerade abstehend, in dreizähligen Quirlen angeordnet, duften beim Zerreiben aromatisch, apfelähnlich; Blüten grünlich, unscheinbar, in den Blattachseln stehend, weibliche Blüten entwickeln sich nach der Befruchtung zu Beerenzapfen, die erst im 2. Jahr nach der Blüte reif und blauschwarz werden, erbsengroß, mit zwei bis drei dreikantigen Samen.
Alter: bis 2000 Jahre.

Verwechslung: Ist mit dem Sadebaum oder Stink-Wacholder Juniperus sabina möglich. Der Sadebaum ist in allen Teilen giftig, die Zweige riechen beim Zerreiben unangenehm, die Beeren sind schwarzblau.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Reife Beeren von September bis November; Triebspitzen von Mai bis Oktober.

Der Geschmack der Triebspitzen und Beeren ist würzig, die Beeren besitzen zudem einen bittersüßen Nachgeschmack.

Kultur im eigenen Garten: Der Wacholder ist anspruchslos, bevorzugt eher trockenen Boden. Er kann aus Samen, Stecklingen und aus Ablegern gezogen werden. Im Gartenbau werden zahlreiche Zierformen des Wacholders gehandelt.

Wissenswertes

Namensgebung: Der botanische Gattungsname Juniperus kommt aus dem Lateinischen und bedeutet "Beeren der Juno". Wacholder leitet sich vom althochdeutschen "wecholter" ab, das lebensfrisch, immergrün bedeutet. Der Name "Kranwitt" für den Strauch kommt möglicherweise vom "Krammetsvogel", der Wacholderdrossel, der wie andere Vögel auch die Samen verbreitet.

Heilkunde: Die Wirkung wird als harntreibend, desinfizierend, blähungswidrig, wärmend, durchblutungsfördernd und allgemein stärkend beschrieben.
Der Wacholder galt als vorbeugend gegen die Pest und andere Seuchen. Hieronymus Bock (1539) schrieb:" In summa die würckung und tugent des Weckholterbaums seind zu beschreiben nit wol möglich."
Die Beeren sollen gegen Blähungen und gegen unangenehmen Mundgeruch helfen.
Aromatherapie: Der Wachholderduft vermittelt Schutz, Wärme und Sicherheit und hilft, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren

Nutzpflanze: Wacholder wird als Ziergehölz angepflanzt. Das Holz wurde zu Spazierstöcken verarbeitet.

Mythos/Geschichte: In verschiedenen Sagen ruft zu Pestzeiten ein Vogel: "Esst Kranawitt und Bibernell, dann sterbt ihr nit so schnell." Im Märchen vom "Machandelboom" der Gebrüder Grimm zeigt sich die wiederbelebende Kraft des Strauches.

Magie/Brauchtum: Geschlecht; maskulin; Planet: Erde; Element: Feuer; Magische Kräfte: Schutz, Schutz vor Diebstahl, Liebe Austreibung, Gesundheit.
Wacholderstrauch und -rauch vertreiben alles Böse. "Eichenlaub und Kranewitt, des mag der Teufel nit." Wer Wacholder auf dem Hut trägt, wird beim Wandern nicht müde und läuft sich nicht wund. Wacholder diente als Bestandteil von Liebesmixturen, Männer trugen Beeren zur Steigerung ihrer sexuellen Leistungsfähigkeit bei sich. Das Verbrennen von Wacholder verhilft zu übersinnlichen Fähigkeiten, bricht den Bann von Flüchen und Verzauberungen und vertreibt Schlangen.