Nelkenwurz, Bach-
Bach-Nelkenwurz Geum rivale ist eine feuchtigkeitsliebende Wildpflanze aus der Familie der Rosengewächse mit nickenden, rotgelben Blüten. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Geum rivale
Synonyme: Sumpf-Nelkenwurz, Wasser-Nelkenwurz.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina
- Klasse: Zweikeimblättrige Rosopsida
- Unterklasse: Rosiden Rosidae
- Ordnung: Rosenartige Rosales
- Familie: Rosengewächse Rosaceae
- Gattung: Geum
- Art: Bach-Nelkenwurz
Zur Gattung Geum gehören auch die Echte Nelkenwurz Geum urbanum und die Alpen-Nelkenwurz Geum montanum.
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Beschreibung
- Herkunft und Verbreitung: Die Art ist in Europa weit verbreitet und wächst an Bachufern, feuchten Wiesen, Gräben und in lichten Auwäldern – meist auf nährstoffreichen, feuchten Böden.
- Kennzeichen: Die Pflanze wird zwanzig bis fünfzig Zentimeter hoch und besitzt grundständige, gefiederte Blätter. Die nickenden Blüten erscheinen zwischen Mai und Juli und sind außen rötlich bis braunviolett, innen gelblich. Der Fruchtstand ist hakig und federartig, typisch für die Gattung.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Blätter und junge Triebe der Bach-Nelkenwurz sind leicht herb bis bitter im Geschmack und besitzen einen dezenten, nelkenartigen Geruch. Die Wurzel enthält ätherische Öle mit Eugenol, das an Gewürznelken erinnert.
Aufgrund des leicht reizenden Geschmacks und des Bitterstoffgehalts ist ein nennenswerter Verzehr bei instinktiver Kostwahrnehmung eher selten – in kleinen Mengen ist die Pflanze gelegentlich interessant.
Saison: Frühjahr bis Frühsommer (April–Juni).
Lagerung/Haltbarkeit: Frisch verwenden – insbesondere die zarten Triebe und Blüten.
Besondere Inhaltsstoffe
- Ätherisches Öl (Eugenol): desinfizierend, gewürzartig
- Gerbstoffe (Gallotannine): adstringierend, entzündungshemmend
- Bitterstoffe (Gein): verdauungsfördernd
- Flavonoide (z. B. Kämpferol): antioxidativ
- Vitamin C: stärkt das Immunsystem, antioxidativ
Wissenswertes
- Namensgebung: Der Gattungsname Geum stammt vom griechischen Wort geno bzw. geuein, was so viel bedeutet wie „riechen“ oder „duften“. Er spielt auf den gewürznelkenartigen Geruch der Wurzel einiger Arten an. Der Artname rivale verweist auf das Vorkommen an Bachufern lat. rivus = Bach. Die Bezeichnung „Nelkenwurz“ bezieht sich auf den charakteristischen, an Nelken erinnernden Duft der Wurzel.
- Heilkunde: Die Wurzel wurde in der Volksmedizin bei Magenbeschwerden, Durchfall und Entzündungen im Mundraum verwendet. Die Gerbstoffe wirken zusammenziehend, das Eugenol leicht betäubend.
- Nutzpflanze: Eine frühere Nutzung als Heilkraut ist heute kaum noch gebräuchlich. Die Pflanze wird gelegentlich als Wildstaude in naturnahen Gärten eingesetzt.
- Mythos und Geschichte: Wie andere Geum-Arten wurde auch die Bach-Nelkenwurz in Kräuterbüchern als schutzbringendes Kraut erwähnt. Ihr betäubender Duft galt als abschirmend gegen „böse Geister“.
- Magie und Brauchtum: In Kräutersträußen der Sommersonnwende soll die Pflanze stärkend und lichtbringend wirken – ihr Standort am Wasser symbolisiert Ausgleich und Erneuerung.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Die Bach-Nelkenwurz wird gelegentlich mit dem Sakralchakra assoziiert. Ihre Verbindung zu Wasser und Duft vermittelt ein Gefühl von Reinigung und innerer Klarheit.
→ Siehe auch: Rosengewächse in der Rohkost, Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre