Heckenkirsche, Wald-

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Wald-Heckenkirsche (Lonicera periclymenum) ist eine wildwachsende, kletternde Strauchpflanze aus der Familie der Geißblattgewächse mit intensiv duftenden Blüten. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Lonicera periclymenum
Synonyme: Echtes Wald-Geißblatt, Wohlriechendes Wald-Geißblatt, Jelängerjelieber, Gemeines Geißblatt.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida
  • Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
  • Ordnung: Kardenartige Dipsacales
  • Familie: Geißblattgewächse Caprifoliaceae
  • Gattung: Lonicera
  • Art: Wald-Heckenkirsche

Die Gattung Lonicera umfasst zahlreiche Arten, darunter Zierformen und Wildarten mit farbigen oder stark duftenden Blüten. Sie sind alle auf der Nordhalbkugel verbreitet. Weitere Arten:

Blüte der Wald-Heckenkirsche

Beschreibung

  • Herkunft und Verbreitung: Heimisch in großen Teilen Europas, bevorzugt lichte Laubwälder, Waldränder und Hecken. Häufig in West- und Mitteleuropa anzutreffen, vor allem in humosen, leicht feuchten Böden.
  • Kennzeichen: Windende Kletterpflanze mit bis zu sechs Meter langen Trieben. Die Blätter sind gegenständig, oval, oberseits grün und unterseits leicht behaart. Die Blüten stehen in endständigen, dichten Büscheln, sind gelblich-weiß bis rosa gefärbt, später gelblich und verströmen besonders abends einen starken, süßen Duft. Die roten Beeren sind ungenießbar bis leicht giftig.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Instinktive Rohköstler nehmen den starken Duft als angenehm und reizvoll wahr, jedoch sind weder Blätter noch Beeren zum Verzehr geeignet. Die Beeren gelten als schwach giftig (Blausäureverbindungen, Saponine) und führen bei Verzehr zu Magen-Darm-Beschwerden.

Besondere Inhaltsstoffe

Die Pflanze enthält typische sekundäre Pflanzenstoffe der Geißblattgewächse:

  • Flavonoide (z. B. Luteolin, Apigenin): Antioxidativ und entzündungshemmend
  • Saponine: Schaum- und schleimlösende Eigenschaften
  • Ätherische Öle: Duftwirkung, möglicherweise beruhigend
  • Iridoidglykoside (z. B. Loganin): Bitterstoffe mit Heilwirkung

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der Gattungsname Lonicera ehrt den deutschen Botaniker Adam Lonitzer. Der Artname periclymenum bedeutet „ringsherum gewunden“ – ein Hinweis auf die kletternde Wuchsform. „Geißblatt“ stammt von der Form der Blätter und deren Beliebtheit bei Ziegen (Geißen).
  • Heilkunde: Blütenextrakte wurden volksmedizinisch bei Erkältungen, fieberhaften Infekten, Entzündungen und Hautleiden verwendet. Auch als beruhigender Tee oder Gurgelmittel geschätzt.
  • Nutzpflanze: Zierpflanze und ökologisch wertvoll: Die stark duftenden Blüten werden bevorzugt von Nachtfaltern, Hummeln und Bienen besucht. Die Pflanze dient als Klettergehölz an natürlichen Strukturen und Gartenzäunen.
  • Mythos und Geschichte: In der europäischen Volkskultur wurde die Pflanze als Symbol ewiger Liebe und Treue verehrt. Der Duft galt als betörend und wurde mit Sommerabenden und Verliebtheit assoziiert.
  • Magie und Brauchtum: Die Blüten galten als aphrodisierend und wurden in Kräutersträußen oder Liebesamuletten getragen. In Haussegen oder als duftende Gabe in Zeremonien eingesetzt.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Steht für Zartheit, Hingabe und das Öffnen des Herzens. Sie wird dem Herzchakra zugeordnet und fördert emotionale Verbindung und nährende Beziehungen.