Leberwurstbaum

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Leberwurstbaum Kigelia africana ist ein immergrüner Baum aus der Familie der Trompetenbaumgewächse Bignoniaceae, der in Afrika südlich der Sahara heimisch ist. Seine auffälligen, leberwurstförmigen Früchte können roh nicht verzehrt werden, besitzen jedoch eine lange Tradition in Medizin, Ritualen und als Zierpflanze. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Kigelia africana
Synonyme: Wurstbaum, Engl. Sausage tree .

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Rosopsida syn. Dicotyledonae
  • Ordnung: Lippenblütartige Lamiales
  • Familie: Trompetenbaumgewächse Bignoniaceae
  • Gattung: Kigelia
  • Art: Leberwurstbaum

Die Gattung Kigelia ist monotypisch und umfasst nur diese eine Art.

Beschreibung

  • Herkunft und Verbreitung: Der Leberwurstbaum ist in den Savannen, Auenwäldern und Flusslandschaften Afrikas südlich der Sahara verbreitet. Er bevorzugt feuchte Standorte, etwa in der Nähe von Wasserläufen.
  • Kennzeichen: Mittelgroßer bis großer Baum, zehn bis zwanzig Meter hoch, mit breiter Krone und grauer Rinde. Die gegenständigen Blätter sind gefiedert, zwanzig bis vierzig Zentimeter lang. Die auffälligen Blüten sind glockenförmig, dunkelrot bis purpur und öffnen sich nachts, wobei sie einen starken, oft unangenehmen Geruch verströmen, um Fledermäuse als Bestäuber anzulocken. Die Früchte hängen an langen Stielen herab, sind länglich-zylindrisch, bis ein Meter lang, bis zehn Kilogramm schwer, graugrün und an Würste erinnernd.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Die Früchte sind roh ungenießbar und toxisch, sie enthalten verschiedene Bitterstoffe, Saponine und Iridoide. In der Rohkosternährung spielen sie daher keine Rolle.

Saison: Die Blütezeit liegt im Frühling und Sommer, Früchte reifen über viele Monate.

Lagerung/Haltbarkeit: Roh nicht lagerfähig. In traditioneller Nutzung werden die Früchte meist fermentiert, getrocknet oder zu Heilpräparaten verarbeitet.

Besondere Inhaltsstoffe

  • Iridoide – sekundäre Pflanzenstoffe mit pharmakologischer Wirkung.
  • Saponine – seifenartige Verbindungen mit antimikrobieller Wirkung.
  • Flavonoide – antioxidativ, entzündungshemmend.
  • Naphthochinone (u. a. Lapachol) – antibakteriell, teilweise toxisch.

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der deutsche Name „Leberwurstbaum“ verweist auf die charakteristische Form der Früchte, die an große Würste erinnern. Das Artepitheton africana bezieht sich auf das Hauptverbreitungsgebiet Afrika.
  • Heilkunde: In der traditionellen afrikanischen Medizin werden Früchte, Rinde und Blätter vielfältig genutzt. Fruchtpräparate äußerlich gegen Hautkrankheiten, Ekzeme, Pilzbefall und Infektionen; innerlich in sehr kleinen Dosen gegen Verdauungsstörungen, Syphilis und Malaria. Extrakte finden auch in moderner Naturkosmetik Verwendung, z. B. in Cremes gegen Hautunreinheiten.
  • Nutzpflanze: Neben der medizinischen Nutzung wird der Baum wegen seiner imposanten Blüten und Früchte häufig als Zierpflanze in Parks und Gärten tropischer Regionen kultiviert. Das Holz wird lokal für einfache Konstruktionen genutzt.
  • Mythos und Geschichte: In vielen afrikanischen Kulturen gilt der Leberwurstbaum als heiliger Baum. Seine Früchte wurden bei Ritualen und Zeremonien aufgehängt, als Schutzsymbole für Fruchtbarkeit und Wohlstand. Manche Ethnien nutzten fermentierte Früchte zur Bierherstellung.
  • Magie und Brauchtum: Ganze Früchte wurden über Hütten oder Viehställe gehängt, um Schutz und Fruchtbarkeit zu bringen. In manchen Regionen galten sie als Abwehrmittel gegen böse Geister.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Der Leberwurstbaum symbolisiert aufgrund seiner schweren, herabhängenden Früchte die Verbindung zwischen Himmel und Erde. Spirituell wird er oft mit dem Wurzelchakra (Muladhara) assoziiert, das für Erdung, Schutz und Lebenskraft steht.


→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre