Gandaria
Gandaria (Bouea macrophylla) ist eine tropische Steinfrucht aus Südostasien mit saftigem, säuerlich-süßem Fruchtfleisch und mandelartigem Kern. Sie wird sowohl unreif als Gemüse als auch reif als Obst verzehrt. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Bouea macrophylla
Synonyme: Marianpflaume, Maprang, Pflaumenmango.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
- Ordnung: Seifenbaumartige Sapindales
- Familie: Sumachgewächse Anacardiaceae
- Gattung: Bouea
- Art: Gandaria
Die Gattung Bouea umfasst nur wenige Arten. Neben Bouea macrophylla wird die Kundang Bouea oppositifolia genutzt, ihre Früchte sind kleiner und weniger süß.
Beschreibung
- Herkunft und Verbreitung: Bouea macrophylla stammt ursprünglich aus Südostasien (Malaysia, Indonesien, Thailand) und wird heute in tropischen Regionen Asiens kultiviert. Wildvorkommen finden sich in feuchten, tiefliegenden Regenwäldern.
- Kennzeichen: Zehn bis zwanzig Meter hoher, immergrüner Baum mit geradem Stamm und dichter breiter Krone; Äste überhängend, glänzend; Blätter wechselständig, länglich bis elliptisch, zehn bis dreißig Zentimeter lang, bis zu zehn Zentimeter breit; Blüten in achselständigen, hängenden Rispen, cremefarben; Früchte gelb, orange, pflaumenförmig; auffällig violett gefärbter Samen, flach, glatt.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Die gelb-orange farbenen Früchte erinnern im Aussehen an eine Mischung aus Mango und Pflaume. So ähnlich schmecken sie auch: saftig und süß-säuerlich. Jede Frucht enthält im Inneren einen Samen, der auffallend pink-violett gefärbt ist und sich nur schlecht vom Fruchtfleisch löst. Er ist essbar. Auch die jungen Blätter des Baumes können gegessen werden.
Saison: Je nach Region zwischen Februar und Juni (Hauptsaison in Thailand: März–Mai)
Lagerung/Haltbarkeit: Vollreife Früchte halten sich kühl gelagert zwei bis fünf Tage. Unreife Früchte reifen bei Zimmertemperatur nach. Druckempfindlich!
Nährstoffe
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100 g Fruchtfleisch |
---|---|
Wasser | ca. 84,0 |
Kohlenhydrate | ca. 13,0 |
Eiweiße | ca. 0,6 |
Fette | <0,5 |
Rohfasern | ca. 1,5 |
Mineralstoffe | k. A. |
Vitamin C | ca. 30–60 mg |
Besondere Inhaltsstoffe
Die Gandaria enthält wie viele Vertreter der Familie Anacardiaceae ein aromatisches, polyphenolreiches Spektrum:
- Beta-Carotin: Vorstufe von Vitamin A, wichtig für Haut, Sehkraft und Zellschutz
- Tannine (v. a. in unreifen Früchten): adstringierend, antioxidativ
- Anthocyane (im Samen): intensive violette Farbstoffe mit zellschützender Wirkung
- Flavonoide (v. a. im Fruchtfleisch): antientzündlich, antioxidativ
Wissenswertes
- Namensgebung: Der Artname macrophylla („großblättrig“) bezieht sich auf die markant langen Blätter. Der Trivialname "Marianpflaume" ist eine freie Übersetzung des thailändischen Namens "Ma-praang".
- Heilkunde: In der traditionellen thailändischen und malaysischen Medizin werden sowohl unreife Früchte als auch Blätter bei Verdauungsstörungen, Entzündungen und zur Kühlung innerer Hitze verwendet. Der Samen gilt in Pulverform als adstringierend und wurde bei Durchfall eingesetzt.
- Nutzpflanze: Bouea macrophylla wird in Südostasien sowohl kommerziell als auch in Hausgärten angebaut. Die Früchte werden frisch verzehrt, in Salaten verwendet oder zu Chutneys und Fruchtsäften verarbeitet. Die jungen Blätter werden gelegentlich als Würzkraut genutzt. Die Frucht ist wegen ihrer Süße und Saftigkeit auch als Kinderobst beliebt.
- Mythos und Geschichte: Die Marianpflaume war lange eine regionale Delikatesse, wurde aber im Zuge wachsender Urbanisierung und Gärtnerei in ganz Thailand und Malaysia verbreitet. In manchen Dörfern galt der Baum als Glücksbringer, wenn er von selbst im Garten wuchs.
- Magie und Brauchtum: Einige Volksglauben schreiben der Pflanze eine reinigende Wirkung zu – sie solle Streit aus Häusern vertreiben und Fruchtbarkeit fördern. Die Früchte wurden mitunter bei Neujahrsritualen oder Hochzeiten verschenkt, als Symbol für süßes Zusammenleben.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Die Gandaria steht symbolisch für tropische Reife, inneres Strahlen und die Frucht süßer Entwicklung nach innen. Als Spiegelpflanze kann sie Impulse für Versöhnung und emotionale Süße geben – besonders nach Zeiten der Reife oder Konfrontation.