Wasserkastanie

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Wasserkastanie Eleocharis dulcis ist ein tropisches Sumpf- und Nassfeldgemüse aus der Familie der Sauergrasgewächse, dessen knusprig-saftige Knollen (Cormus) roh mit süßlich-nussigem Aroma überzeugen. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Eleocharis dulcis
Synonyme: Chinesische Wasserkastanie, Süßwasserkastanie, engl. Chinese water chestnut.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Einkeimblättrige Monokotyledonen
  • Unterklasse: Süßgrasähnliche Commelinidae
  • Ordnung: Sauergrasartige Cyperales
  • Familie: Sauergrasgewächse Cyperaceae
  • Gattung: Sumpfbinsen Eleocharis
  • Art: Wasserkastanie

Die Gattung Eleocharis umfasst weltweit über 200 Arten, darunter einige essbare und viele in Feuchtgebieten verbreitete Arten.

Beschreibung

  • Herkunft und Verbreitung: Die Wasserkastanie stammt ursprünglich aus Südostasien, insbesondere China und Indien. Heute wird sie auch in Australien, Papua-Neuguinea, den Philippinen, Afrika und subtropischen Gebieten der USA (z. B. Florida) kultiviert.
  • Kennzeichen: Eleocharis dulcis ist ein ausdauerndes Sumpfgewächs mit grasartigen, röhrenförmigen Halmen. Sie bildet unterirdisch knollige Sprossverdickungen (Rhizome), die geerntet und gegessen werden. Diese essbaren Knollen sind rundlich, braun bis schwarz und haben ein knackig-weißes, süßlich schmeckendes Fruchtfleisch. Blüten sind unscheinbar und windbestäubt.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Die rohen Knollen sind saftig, süßlich und sehr knackig – vergleichbar mit frischen Maronen oder milden Radieschen, aber ohne Schärfe. Der Geschmack erinnert leicht an junge Haselnüsse.

Saison: In tropischen Anbaugebieten ganzjährig verfügbar, Hauptsaison in China: Oktober bis März.

Lagerung/Haltbarkeit: Ungeschälte Knollen sind bei kühler, trockener Lagerung mehrere Wochen haltbar. Geschält oder angeschnitten sollten sie im Kühlschrank in Wasser gelagert und binnen weniger Tage verbraucht werden.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100 g essbarem Anteil
Wasser 74,0
Kohlenhydrate 24,0
Eiweiße 1,4
Fette 0,1
Rohfasern 3,0
Mineralstoffe 1,1

Besondere Inhaltsstoffe

Die Wasserkastanie enthält bioaktive Pflanzenstoffe, die antioxidativ und antimikrobiell wirken:

  • Ferulasäure: Ein starkes Antioxidans mit zellschützender und entzündungshemmender Wirkung
  • Pentosane: Schleimstoffe mit verdauungsfördernder Wirkung
  • Flavonoide: Antioxidative Pflanzenstoffe mit immunmodulierender Wirkung
  • Tannine: Gerbstoffe mit adstringierender und antimikrobieller Eigenschaft
  • Vitamin B6: Unterstützt den Nervenstoffwechsel und die Bildung von Neurotransmittern
  • Kalium, Mangan, Kupfer: Wichtig für Herz, Enzyme, antioxidative Abwehr und Stoffwechselprozesse

Wissenswertes

  • Namensgebung: Die Bezeichnung „Wasserkastanie“ bezieht sich auf die Form und Farbe der essbaren Knollen, die an Kastanien erinnern. Botanisch ist sie jedoch nicht mit Kastanien verwandt.
    Der Gattungsname Eleocharis stammt aus dem Griechischen und setzt sich aus „helos“ (Sumpf) und „charis“ (Anmut, Schönheit) zusammen – ein Hinweis auf das elegante Erscheinungsbild vieler Arten in Feuchtgebieten. Der Artname dulcis (lat. „süß“) bezieht sich auf den süßlich schmeckenden, roh essbaren Knollenkörper.
  • Heilkunde: In der traditionellen chinesischen Medizin wird die Wasserkastanie bei Fieber, Halsschmerzen und zur Kühlung des Körpers verwendet. Die Knolle gilt als „Yin-nährend“ und wird zur Stärkung bei Hitzesymptomen genutzt.
  • Nutzpflanze: Als Sumpffrucht wird die Art in flachen, wasserbedeckten Beeten kultiviert – ähnlich Reisanbau. Aus Rhizomstücken/Knollenaugen vermehrt, bildet sie dichte Bestände; Ernte durch Ausspülen/„Ausbuddeln“. Die Schale enthält viele Phenole, dient in manchen Regionen als Futter/Kompost oder wird lokal für Färbe- und Klärzwecke erwähnt.
  • Mythos und Geschichte: Wasserkastanien sind seit Jahrhunderten Teil der Winter- und Festküchen in China; die runde, helle Knolle gilt als Symbol für Klarheit und Aufbruch im neuen Jahr. In Marktszenen der kühleren Jahreszeit stehen Haufen bauchiger, dunkler Knollen für Fülle und Vorrat. In Reisanbaukulturen galt die Pflanze als Partnergewächs, das Brachzeiten nutzte und zugleich Wasserflächen ökologisch strukturierte.
  • Magie und Brauchtum: Die Kombination aus Wasser (Standort), Erde (Knolle) und Licht (schneeweißes Fleisch) wurde in Hausbräuchen als Ausgleich der Elemente gedeutet. Kleine Knollenscheiben fanden als „Frische-Zeichen“ Eingang in Winterfeste; in manchen Gegenden wurden sie in Segensschalen mit Zitrus und Granatapfel gelegt – Sinnbilder für Reinheit, Wohlstand und fruchtbare Anfänge.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Die Wasserkastanie wird dem Wurzelchakra zugeordnet. Ihre Kraft liegt in der Verbindung zur Erde und dem Wasser – sie steht für emotionale Erdung, Stärkung der Basis und sinnliche Frische. Als Spiegel kann sie helfen, das Urvertrauen und die innere Verwurzelung zu stärken.


→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre