Leberblümchen

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Leberblümchen Hepatica nobilis ist eine früh blühende Wildpflanze aus der Familie der Hahnenfußgewächse mit auffällig blau-violetten Blüten. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Hepatica nobilis
Synonyme: Auswärts, Blaumblume, Ebenauskraut, Edel-Leberkraut, Fastenblume, Feigerl, Guldenleberkraut, Güldenleberkraut, Haselmünichkraut, Hasenwurz, Blaue Herzblume, Blaues Herzblumenkraut, Herzfreude, Herzkraut, Herzleberkraut, Himmelsterndln, Hirschklee, Herzblümli, Hümmistern, Josefibleamel, Leberblattl, Leberblümchen, Leberkraut, Leberwindblume, Märzblümchen, Schneekadeln, Blaue Schlüsselblumen, Schwarzblätterkraut, Sternleberkraut, Vorwitzkraut, Blaue Windblume, Windrosenkraut, Anemone hepatica (veraltet), Hepatica triloba (veraltet).

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Hahnenfußähnlilche Ranunculidae
  • Ordnung: Hahnenfußartige Ranunculales
  • Familie: Hahnenfußgewächse Ranunculaceae
  • Unterfamilie: Ranunculoideae
  • Tribus: Anemonae
  • Gattung: Leberblümchen Hepatica
  • Art: Leberblümchen
Leberblümchen, Blätter
Leberblümchen, Blüten

Beschreibung

  • Vorkommen: Europa, Nordamerika, Korea; bis 1500 Meter.
  • Standorte: Lichte Buchen- und Eichenwälder; braucht kalkhaltigen, nährstoffreichen, sonnenwarmen Waldboden; selten, an seinen Standorten meist in größeren, individuenreichen Beständen.
  • Kennzeichen: Fünf bis fünfzehn Zentimeter hohe, ausdauernde Pflanze; Stängel aufrecht, meist schwach behaart; Blätter grundständig, überwinternd, lang gestielt, dreilappig mit herzförmigem Grund, bis vier Zentimeter im Durchmesser, ledrig, ganzrandig, auf der Oberseite grün, auf der Unterseite rotbraun oder violett, behaart oder kahl; Blüten blau bis blauviolett, selten rotviolett, rosa oder weiß, zweieinhalb bis dreieinhalb Zentimeter im Durchmesser, sechs bis acht Blütenblätter; Blütezeit: Mai bis Juni; Frucht behaarte Nuss.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Die Pflanze wird aufgrund ihres Gehalts an Protoanemonin als schwach giftig eingestuft. Die frischen Blätter können bei längerem Kontakt haut- und schleimhautreizend wirken, nach dem Verzehr kann es zu Reizungen des Magen-Darmtraktes, der Niere und der ableitenden Harnwege kommen.

Das Leberblümchen ist daher hauptsächlich als Heilmittel und weniger als essbares Lebensmittel zu betrachten, dessen Verzehr nur in Ausnahmefällen angezeigt ist.

Besondere Inhaltsstoffe

Das Leberblümchen enthält einige reizende Substanzen, die bei unsachgemäßem Verzehr problematisch sein können:

  • Protoanemonin: reizend, blasenbildend, schwach toxisch
  • Saponine: schleimlösend, aber in hoher Dosis magenreizend
  • Gerbstoffe: adstringierend, entzündungshemmend
  • Flavonoide: antioxidativ, gefäßschützend
  • Glykoside (v. a. Hepaticin): geringe Wirkung, teilweise leberspezifisch

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der Gattungsname Hepatica kommt aus dem Lateinischen von hepaticus = Leber(leiden), da die Pflanze aufgrund ihrer dreilappigen Blätter und der rötlichen Blattunterseite an eine Leber erinnert. Der Artname nobilis kommt ebenfalls aus dem Lateinischen und bedeutet "edel".
  • Heilkunde: Heilkunde: Die Wirkung wird als harntreibend, leberstärkend, schleimlösend und schmerzlindernd beschrieben.
    DieDas Leberblümchen wurde in der traditionellen Heilkunde bei Leberleiden, Husten, Bronchitis und zur Blutreinigung verwendet. Heute spielt es in der Phytotherapie kaum noch eine Rolle, vor allem wegen der reizenden Wirkung frischer Pflanzenteile.
  • Nutzpflanze: Das Leberblümchen wird als Zierpflanze in naturnahen Gärten kultiviert. Es ist einer der ersten Frühlingsblüher.
  • Mythos und Geschichte: Im Mittelalter galt das Leberblümchen als typische Signaturenpflanze: Seine blattähnliche Leberform machte es zum Mittel bei Lebererkrankungen. In der Klostermedizin war es weit verbreitet.
  • Magie und Brauchtum: Als eine der ersten Frühlingsblumen stand das Leberblümchen symbolisch für Neubeginn und Erneuerung. Es wurde mit Schutz- und Reinigungsritualen in Verbindung gebracht. Die ersten drei Blüten, die man im Frühjahr fand, sollten gegessen das ganze Jahr gegen Fieber schützen.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Das Leberblümchen wird mit der inneren Reinigung und dem Loslassen assoziiert. Es spricht symbolisch das Leber- und Solarplexus-Thema an, also emotionale Entgiftung und Klärung.


→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre