Mohn, Schlaf-

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Schlaf-Mohn Papaver somniferum ist eine alte Kulturpflanze mit beeindruckender Blüte und ölreichen Samen aus der Familie der Mohngewächse. Er ist weltweit bekannt als Ausgangspflanze für Opium und seine Alkaloide, spielt aber auch in der Rohkost durch seine essbaren Samen eine Rolle. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Papaver somniferum
Synonyme: Echter Mohn, Blaumohn. Opium-Mohn.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Hahnenfußähnliche Ranunculidae
  • Ordnung: Hahnenfußartige Ranunculales
  • Familie: Mohngewächse Papaveraceae
  • Unterfamilie: Papaveroideae
  • Gattung: Mohn Papaver
  • Art: Schlaf-Mohn

Zur Gattung Papaver gehören ca. fünfzig bis einhundertzwanzig Arten, darunter folgende:

  • Sand-Mohn Papaver argemone
  • Saat-Mohn Papaver dubium
  • Bastard-Mohn Papaver hybridum
  • Klatsch-Mohn Papaver rhoeas
Mohnsamen
Mohnsamen, Nahaufnahme

Beschreibung

  • Vorkommen: Südeuropa; in Südosteuropa, Kleinasien und Südostasien zur Opiumgewinnung, weltweit als Ölpflanze angebaut und verwildert; braucht nährstoffreichen, zumindest mäßig stickstoffreichen Lehm- oder Lößboden.
  • Kennzeichen: Bis eineinhalb Meter hohe, einjährige krautige Pflanze; führt Milchsaft; Stängel aufrecht, nur im Blütenstandsbereich spärlich verzweigt, im unteren Teil kahl, oben meist schütter borstig behaart; Blätter eiförmig, unregelmäßig einfach bis tief doppelt gezähnt, höchstens auf den Nerven der Blattunterseite mit einzelnen Haaren, sonst kahl, blaugrün, untere Blätter gestielt, mittlere und obere dem Stängel ansitzend, mit breitem Grund etwas stängelumfassend; Blüte am Ende des Stängels, einzeln, acht bis zehn Zentimeter im Durchmesser, weiß, violett oder rot, vier Blütenblätter, am Vorderrand gewellt oder einfach ganzrandig, am Grund mit einem dunkeln Fleck, zwei Kelchblätter, grün, kahl, früh abfallend; Blütezeit: Juni bis August: Kapsel kahl, kugelig bis eiförmig, mit fünf bis zwölf Narbenstrahlen; Samen je nach Sorte weiß, grau oder dunkelviolett.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Es sind weiße, graue und blaue bis blauschwarze Mohnsamen erhältlich. Sie riechen und schmecken bei Bedarf angenehm nussig und gehören zu den kalziumreichsten Lebensmitteln, rund 1.400 bis 2.400 mg pro 100 Gramm. Allerdings ist nur ein Teil davon für den Körper direkt verwertbar. Für die optimale Aufnahme müssen die Samen sehr gründlich gekaut werden.

Saison: Blüte im Frühsommer, Samenernte im Spätsommer.

Lagerung/Haltbarkeit: Die Samen sind trocken gelagert lange haltbar, sollten jedoch vor Licht und Sauerstoff geschützt werden.

Nährstoffe

Samen:

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100g essbarem Anteil
Wasser 6,0
Kohlenhydrate 4,2
Eiweiße 20,2
Fette 42,2
Rohfasern 20,5
Mineralstoffe 6,8

Hinweis: Die Angaben beziehen sich auf das getrocknete Produkt.

Wissenswertes

  • Namensgebung: Die Griechen bezeichneten diese Pflanze mit mekon, woraus sich der deutsche Name Mohn entwickelte. Der griechische Gattungsname Papaver setzt sich zusammen aus papa für Kinderbrei und vernum für echt: Mohnsaft wurde früher dem Brei beigemischt, damit die Kinder besser einschliefen. Der Artname somniferum bedeutet schlafbringend.
  • Heilkunde: Das aus dem Milchsaft gewonnene Morphin wird als schmerzlinderndes Mittel eingesetzt.
    In der Homöopathie verwendet man die Pflanze bei Asthma, Reizhusten, Nervenschmerzen und auch bei Depressionen.
  • Nutzpflanze: Dient sowohl der Ölgewinnung als auch der pharmazeutischen Opiumproduktion. Die Samen finden Verwendung in Backwaren und als Ölsaat. In Gärten ist der Schlaf-Mohn eine beliebte Zierpflanze – der Anbau ist in manchen Ländern allerdings beschränkt oder genehmigungspflichtig.
  • Mythos und Geschichte: Schon in der Antike wurde Mohn als rituelle Pflanze und Grabbeigabe verwendet. In Mesopotamien, Ägypten und Griechenland spielte Opium eine zentrale Rolle in Kult und Heilkunde. Auch Homers „Odyssee“ erwähnt schlaffördernde Mohnzubereitungen.
  • Magie und Brauchtum: Geschlecht: feminin; Planet: Mond; Element: Wasser; Gottheiten: Hypnos, Demeter; Magische Kräfte: Fruchtbarkeit, Liebe, Schlaf, Geldmittel, Glück, Unsichtbarkeit.
    Mohnsamen und Blüten dienten als Zutaten für schlaffördernde Mischungen. Sie werden zur Steigerung der Fruchtbarkeit und zur Anziehung von Glück und Geld gegessen oder mitgeführt.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Der Schlaf-Mohn wirkt auf das Kronenchakra (Sahasrara) – besonders über seine Verbindung zu Traum, Trance und Transformation. Die große Blüte mit ihrer fragilen Schönheit und die tiefe Wirkung seiner Alkaloide machen ihn zu einem Symbol für den Schleier zwischen Bewusstsein und Unterbewusstsein.


→ Siehe auch: Klatsch-Mohn, Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre