Meertraube

Aus Rohkost-Wiki
Version vom 28. Juni 2025, 06:38 Uhr von Susanne (Diskussion | Beiträge) (Seite überarbeitet.)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springenZur Suche springen

Meertraube Coccoloba uvifera ist eine tropische Wildfrucht aus der Familie der Knöterichgewächse mit traubenartigen, violett-blauen Früchten. Die Pflanze wächst küstennah auf sandigen Böden und gilt in der Rohkosternährung als interessante, ursprünglich belassene Fruchtquelle. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Coccoloba uvifera
Synonyme: Seetraube, Strandtraube, engl. Sea grape.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Nelkenähnliche Caryophyllidae
  • Ordnung: Nelkenartige Caryophyllales
  • Familie: Knöterichgewächse Polygonaceae
  • Unterfamilie: Polygonoideae
  • Gattung: Coccoloba
  • Art: Meertraube

Die Gattung Coccoloba besteht aus etwa 140 Arten, die alle in Mittel- und Südamerika vorkommen. Die Früchte der meisten Arten sind essbar.

Beschreibung

  • Herkunft und Verbreitung: Heimisch in den tropischen Küstenregionen Amerikas – von Florida über die Karibik bis nach Mittel- und Nord-Südamerika. Wächst auf sandigen Küsten, Dünen, Koralleninseln, oft als Pionierpflanze.
  • Kennzeichen: Bis zwölf Meter hoher, dicht verzweigter Baum mit kugeliger Krone, zur Trockenzeit Laub abwerfend; Rinde gefleckt; Blätter wechselständig, fast rund oder nierenförmig, etwa fünfzehn Zentimeter lang und bis zu achtzehn Zentimeter breit, Blattspreite steif, lederig, mit auffälligen Blattadern, alte Blätter verfärben sich rot; Blüten klein, eingeschlechtlich, gelblichweiß, in schlanken, bis zu fünfundzwanzig Zentimeter langen, überhängenden Trauben; zahlreiche Beeren in traubenartigen Büscheln, bis zu zwei Zentimeter im Durchmesser.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Die Meertrauben schmecken süßlich-säuerlich, leicht adstringierend und variieren stark je nach Reifegrad. Vollreife Früchte können instinktiv sehr anziehend sein – besonders bei Bedarf an Gerbstoffen oder leicht fermentierten Fruchtaromen. Die Konsistenz ist saftig, manchmal geleeartig, der Kern ist groß.

Saison: Je nach Standort meist Sommer bis Frühherbst.

Lagerung/Haltbarkeit: Frisch nur wenige Tage haltbar; schnell gärend.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100 g essbarem Anteil
Wasser ca. 85
Kohlenhydrate 12,0
Eiweiße 0,8
Fette <0,5
Rohfasern ca. 2,0
Mineralstoffe Kalium, Magnesium, Eisen
Vitamin C ca. 20–30 mg

Besondere Inhaltsstoffe

  • Gerbstoffe (Tannine): wirken adstringierend, antimikrobiell, verdauungsfördernd
  • Anthocyane (z. B. Cyanidin): antioxidativ, zellschützend
  • Pektin, Flavonoide, Vitamin C: stoffwechselaktivierend, immunstärkend
  • Mineralien wie Kalium, Eisen, Magnesium: wichtig für Zellfunktionen und Regeneration

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der Artname uvifera bedeutet „traubentragend“ (von lat. uva = Traube). Der Gattungsname Coccoloba leitet sich von griech. kokkos (Kern) und lobos (Schote/Frucht) ab – Hinweis auf die rundlichen Früchte.
  • Heilkunde: Wegen des hohen Tanningehaltes (bis zu 25%) werden Wurzeln und Rinde als Heilmittel bei Durchfall verwendet. In Kuba werden die Blätter bei Asthma und zum Desinfizieren von Wunden eingesetzt. Die Früchte gelten als mild verdauungsfördernd und stoffwechselanregend.
  • Nutzpflanze: In den Tropen als Fruchtbaum, Sichtschutz und Windschutz gepflanzt. Das Holz enhält einen harzigen, roten Saft, der früher zum Färben der Haare verwendet wurde. Das Holz ist sehr hart und eignet sich zur Möbelherstellung. Darüber hinaus dient es als Brennholz und zur Produktion von Holzkohle.
  • Mythos und Geschichte: In der Karibik galten Meertrauben als Frucht der Fischer – sie wurden unterwegs roh gegessen oder zum Trocknen aufgehängt. Auch als Liebesgabe genutzt.
  • Magie und Brauchtum: Mancherorts wurden die großen, lederigen Blätter zum Räuchern verwendet – als Schutz gegen Unwetter oder bei Ritualen zur Stärkung von Intuition und Weiblichkeit.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Die Meertraube steht für Verbindung zwischen Erde und Meer, Sinnlichkeit und Übergänge. Ihre tiefviolette Farbe weist auf das Sakralchakra und das Stirnchakra hin – sie fördert Loslassen, Durchlässigkeit und kreative Öffnung.


→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre