Königskerze, schwarze: Unterschied zwischen den Versionen
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Wissenschaftliche Namen:''Verbascum nigrum'' <br> | '''Königskerze''' ''Verbascum nigrum'' ist eine eindrucksvolle, zweijährige Wildstaude aus der Familie der Braunwurzgewächse mit leuchtend gelben Blüten und traditioneller Verwendung in der Heilkunde. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost. | ||
Synonyme: Donnerkerze, Fackelkraut, Frauenkerze, Goldblume, Hammelschwanz, Himmelbrand, Johanniskerze, Marienkerze, Wetterkerze. | |||
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'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Verbascum nigrum'' <br> | |||
'''Synonyme:''' Donnerkerze, Fackelkraut, Frauenkerze, Goldblume, Hammelschwanz, Himmelbrand, Johanniskerze, Marienkerze, Wetterkerze. | |||
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*Gattung: Königskerzen ''Verbascum'' | *Gattung: Königskerzen ''Verbascum'' | ||
*Art: Schwarze Königskerze | *Art: Schwarze Königskerze | ||
Die Gattung ''Verbascum'' umfasst zahlreiche Arten, darunter die Große Königskerze ''Verbascum thapsus'' und die Kleinblütige Königskerze ''Verbascum blattaria''. | |||
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===Beschreibung=== | ===Beschreibung=== | ||
*'''Vorkommen:''' Mittel- und Südeuropa. | |||
*'''Standorte:''' Raine, Ödland, Waldränder und -lichtungen, Trockengebüsche; kalk- und stickstoffsalzhaltigen Lehmboden; zerstreut. | |||
Kennzeichen: Fünfzig bis einhundert Zentimeter hohe mehrjährige Pflanze; Stängel aufrecht, kantig, meist unverzweigt, fast kahl oder schütter behaart; Blätter wechselständig, Spreiten der unteren Blätter fünfzehn bis vierzig Zentimeter lang und fünf bis fünfundzwanzig Zentimeter breit, eiförmig bis länglich, Größe der Spreite nach oben abnehmend, am Grunde mehr oder weniger herzförmig, am Rand grob gekerbt, auf der Oberseite fast kahl und dunkelgrün, auf der Unterseite filzig, graugrün; Blüten in dichtblütigen, ährenartigen Blütenständen, Krone fünfzipflig, eineinhalb bis zweieinhalb Zentimeter im Durchmesser, Zipfel verkehrt eiförmig bis rundlich, gelb, Staubfäden purpurviolett-wollig behaart, Staubbeutel nierenförmig, orangefarben. | *'''Kennzeichen:''' Fünfzig bis einhundert Zentimeter hohe mehrjährige Pflanze; Stängel aufrecht, kantig, meist unverzweigt, fast kahl oder schütter behaart; Blätter wechselständig, Spreiten der unteren Blätter fünfzehn bis vierzig Zentimeter lang und fünf bis fünfundzwanzig Zentimeter breit, eiförmig bis länglich, Größe der Spreite nach oben abnehmend, am Grunde mehr oder weniger herzförmig, am Rand grob gekerbt, auf der Oberseite fast kahl und dunkelgrün, auf der Unterseite filzig, graugrün; Blüten in dichtblütigen, ährenartigen Blütenständen, Krone fünfzipflig, eineinhalb bis zweieinhalb Zentimeter im Durchmesser, Zipfel verkehrt eiförmig bis rundlich, gelb, Staubfäden purpurviolett-wollig behaart, Staubbeutel nierenförmig, orangefarben; Blütezeit: Juni bis August. | ||
Verwechslung: Ist mit anderen Arten der Gattung Königskerzen möglich, die aber ähnlich zu verwenden sind. | *'''Verwechslung:''' Ist mit anderen Arten der Gattung Königskerzen möglich, die aber ähnlich zu verwenden sind. | ||
===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | ===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | ||
Sammelgut und Sammelzeit: Die Blüten von Juni bis August, die Blätter von Mai bis Oktober. | '''Sammelgut und Sammelzeit:''' Die Blüten von Juni bis August, die Blätter von Mai bis Oktober. | ||
Die | Die Pflanze ist nicht giftig, enthält jedoch Schleimstoffe und bittere Saponine, die roh geschmacklich meist abstoßend wirken. Junge Blätter sind rau behaart und schwer kaubar, Blüten zwar optisch ansprechend, aber instinktiv kaum interessant. Getrocknete Blüten werden in der Kräuterheilkunde verwendet, haben roh aber keine Bedeutung. | ||
Kultur im eigenen Garten: Königskerzen lassen sich leicht aus Samen ziehen und säen sich einmal angesiedelt selbst aus. | '''Kultur im eigenen Garten:''' Königskerzen lassen sich leicht aus Samen ziehen und säen sich einmal angesiedelt selbst aus. | ||
===Besondere Inhaltsstoffe=== | |||
Die Königskerze enthält mehrere bioaktive Pflanzenstoffe, die medizinisch genutzt werden, jedoch roh meist unangenehm wirken: | |||
*'''Schleimstoffe (Polysaccharide):''' Reizmildernd bei Husten und Heiserkeit | |||
*'''Saponine:''' Auswurffördernd, können roh reizend auf Schleimhäute wirken | |||
*'''Iridoide (z. B. Aucubin):''' Entzündungshemmend, antimikrobiell | |||
*'''Flavonoide (z. B. Luteolin):''' Antioxidativ, zellschützend | |||
*'''Gerbstoffe:''' Zusammenziehend, reizlindernd | |||
===Wissenswertes=== | ===Wissenswertes=== | ||
Namensgebung: Der Gattungsname ''Verbascum'' | *'''Namensgebung:''' Der Gattungsname ''Verbascum'' geht wahrscheinlich auf das lateinische ''barba'' (= Bart) zurück – in Anspielung auf die filzig-behaarten Pflanzenteile. Der Artname ''nigrum'' bezieht sich auf die dunklen Staubfäden der Blüten. Die deutsche Bezeichnung „Königskerze“ verweist auf die aufrechte, kerzenartige Wuchsform. | ||
*'''Heilkunde:''' Die Wirkung wird als blutreinigend, gegen Husten wirkend, erfrischend, erweichend, harntreibend und sedativ beschrieben.<br>Innerlich werden Königskerzen bei Entzündungen der Lunge, Husten und Heiserkeit, äußerlich bei Verbrennungen, Geschwüren und Juckreiz angewendet. | |||
*'''Nutzpflanze:''' Medizinisch als Bestandteil von Hustentees genutzt. Die Samen enthalten Öl, wurden früher jedoch nicht verwendet. Früher nutzte man die trockenen Blütenschäfte als Fackeln (getränkt in Harz oder Talg). | |||
*'''Mythos und Geschichte:''' Die Königskerze galt als Schutzpflanze gegen Dämonen, Blitzschlag und Hexerei. In alten Zeiten wurden ihre Stängel als „Wetterkerzen“ verbrannt oder bei Totengeleiten als Symbol des Lichts getragen. | |||
*'''Magie und Brauchtum:''' Geschlecht: feminin; Element: Feuer; Gottheit: Jupiter; Magische Kräfte: Mut, Schutz, Gesundheit, Liebe, Weissagung, Austreibung.<br>In Indien gelten die Königskerzen als eine der mächtigsten Schutzvorkehrungen gegenböse Geister und Magie. Die Pflanzen werden über Türen und in fenster aufgehängt und in Beuteln mit sich geführt. Beim Wandern kann man Königskerzen bei sich tragen, um wilde Tiere abzuwehren. Der Träger der Pflanze bekommt Mut. Einige Blätter im Schuh bewahren einen davor, sich zu erkälten. Wenn man auf einem mit dem Kraut gefüllten Kopfkissen schläft, wird man vor Alpträumen bewahrt. | |||
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Die Königskerze steht für Licht, Stärke und geistige Klarheit. Spirituell wird sie dem Kronenchakra zugeordnet – als Symbol für Führung, Würde und Verbindung zum Höheren Selbst. | |||
→ Siehe auch: [[Instinktive Ernährung]], [[Die instinktive Sperre]] | |||
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[[Kategorie:Pflanzen]] | |||
[[Kategorie:Nicht essbare Pflanzen]] | |||
[[Kategorie:Heilpflanzen]] | |||
[[Kategorie:Wildpflanzen]] | |||
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Aktuelle Version vom 7. Juni 2025, 15:51 Uhr
Königskerze Verbascum nigrum ist eine eindrucksvolle, zweijährige Wildstaude aus der Familie der Braunwurzgewächse mit leuchtend gelben Blüten und traditioneller Verwendung in der Heilkunde. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Verbascum nigrum
Synonyme: Donnerkerze, Fackelkraut, Frauenkerze, Goldblume, Hammelschwanz, Himmelbrand, Johanniskerze, Marienkerze, Wetterkerze.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
- Ordnung: Lippenblütlerartige Lamiales
- Familie: Braunwurzgewächse Scrophulariaceae
- Gattung: Königskerzen Verbascum
- Art: Schwarze Königskerze
Die Gattung Verbascum umfasst zahlreiche Arten, darunter die Große Königskerze Verbascum thapsus und die Kleinblütige Königskerze Verbascum blattaria.
Beschreibung
- Vorkommen: Mittel- und Südeuropa.
- Standorte: Raine, Ödland, Waldränder und -lichtungen, Trockengebüsche; kalk- und stickstoffsalzhaltigen Lehmboden; zerstreut.
- Kennzeichen: Fünfzig bis einhundert Zentimeter hohe mehrjährige Pflanze; Stängel aufrecht, kantig, meist unverzweigt, fast kahl oder schütter behaart; Blätter wechselständig, Spreiten der unteren Blätter fünfzehn bis vierzig Zentimeter lang und fünf bis fünfundzwanzig Zentimeter breit, eiförmig bis länglich, Größe der Spreite nach oben abnehmend, am Grunde mehr oder weniger herzförmig, am Rand grob gekerbt, auf der Oberseite fast kahl und dunkelgrün, auf der Unterseite filzig, graugrün; Blüten in dichtblütigen, ährenartigen Blütenständen, Krone fünfzipflig, eineinhalb bis zweieinhalb Zentimeter im Durchmesser, Zipfel verkehrt eiförmig bis rundlich, gelb, Staubfäden purpurviolett-wollig behaart, Staubbeutel nierenförmig, orangefarben; Blütezeit: Juni bis August.
- Verwechslung: Ist mit anderen Arten der Gattung Königskerzen möglich, die aber ähnlich zu verwenden sind.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Sammelgut und Sammelzeit: Die Blüten von Juni bis August, die Blätter von Mai bis Oktober.
Die Pflanze ist nicht giftig, enthält jedoch Schleimstoffe und bittere Saponine, die roh geschmacklich meist abstoßend wirken. Junge Blätter sind rau behaart und schwer kaubar, Blüten zwar optisch ansprechend, aber instinktiv kaum interessant. Getrocknete Blüten werden in der Kräuterheilkunde verwendet, haben roh aber keine Bedeutung.
Kultur im eigenen Garten: Königskerzen lassen sich leicht aus Samen ziehen und säen sich einmal angesiedelt selbst aus.
Besondere Inhaltsstoffe
Die Königskerze enthält mehrere bioaktive Pflanzenstoffe, die medizinisch genutzt werden, jedoch roh meist unangenehm wirken:
- Schleimstoffe (Polysaccharide): Reizmildernd bei Husten und Heiserkeit
- Saponine: Auswurffördernd, können roh reizend auf Schleimhäute wirken
- Iridoide (z. B. Aucubin): Entzündungshemmend, antimikrobiell
- Flavonoide (z. B. Luteolin): Antioxidativ, zellschützend
- Gerbstoffe: Zusammenziehend, reizlindernd
Wissenswertes
- Namensgebung: Der Gattungsname Verbascum geht wahrscheinlich auf das lateinische barba (= Bart) zurück – in Anspielung auf die filzig-behaarten Pflanzenteile. Der Artname nigrum bezieht sich auf die dunklen Staubfäden der Blüten. Die deutsche Bezeichnung „Königskerze“ verweist auf die aufrechte, kerzenartige Wuchsform.
- Heilkunde: Die Wirkung wird als blutreinigend, gegen Husten wirkend, erfrischend, erweichend, harntreibend und sedativ beschrieben.
Innerlich werden Königskerzen bei Entzündungen der Lunge, Husten und Heiserkeit, äußerlich bei Verbrennungen, Geschwüren und Juckreiz angewendet.
- Nutzpflanze: Medizinisch als Bestandteil von Hustentees genutzt. Die Samen enthalten Öl, wurden früher jedoch nicht verwendet. Früher nutzte man die trockenen Blütenschäfte als Fackeln (getränkt in Harz oder Talg).
- Mythos und Geschichte: Die Königskerze galt als Schutzpflanze gegen Dämonen, Blitzschlag und Hexerei. In alten Zeiten wurden ihre Stängel als „Wetterkerzen“ verbrannt oder bei Totengeleiten als Symbol des Lichts getragen.
- Magie und Brauchtum: Geschlecht: feminin; Element: Feuer; Gottheit: Jupiter; Magische Kräfte: Mut, Schutz, Gesundheit, Liebe, Weissagung, Austreibung.
In Indien gelten die Königskerzen als eine der mächtigsten Schutzvorkehrungen gegenböse Geister und Magie. Die Pflanzen werden über Türen und in fenster aufgehängt und in Beuteln mit sich geführt. Beim Wandern kann man Königskerzen bei sich tragen, um wilde Tiere abzuwehren. Der Träger der Pflanze bekommt Mut. Einige Blätter im Schuh bewahren einen davor, sich zu erkälten. Wenn man auf einem mit dem Kraut gefüllten Kopfkissen schläft, wird man vor Alpträumen bewahrt.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Die Königskerze steht für Licht, Stärke und geistige Klarheit. Spirituell wird sie dem Kronenchakra zugeordnet – als Symbol für Führung, Würde und Verbindung zum Höheren Selbst.
→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre