Kichererbse: Unterschied zwischen den Versionen

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Wissenschaftliche Namen: ''Cicer arientinum''<br>
'''Kichererbse''' ''Cicer arietinum'' ist eine eiweißreiche Hülsenfruchtpflanze aus der Familie der Fabaceae (Hülsenfrüchtler). Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Synonyme: Felderbse, Echte Kicher, Römische Kicher, Venuskicher.
 
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'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Cicer arientinum''<br>
'''Synonyme:''' Felderbse, Echte Kicher, Römische Kicher, Venuskicher, Garbanzo (span.).


===Systematik===
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===Beschreibung===
===Beschreibung===
Herkunft und Verbreitung: Subtropisches Asien; kultiviert im Mittelmeerraum, Vorderasien und in den gesamten Tropen und Subtropen.
*'''Herkunft und Verbreitung:''' Subtropisches Asien; kultiviert im Mittelmeerraum, Vorderasien und in den gesamten Tropen und Subtropen.


Kennzeichen: Buschige, aufrechte, fünfzig bis sechzig Zentimeter hohe, behaarte Pflanze, die Haare enthalten Oxalsäure; Blätter unpaarig gefiedert, kurz gestielt, weich, Blättchen länglich oder elliptisch, am Rand gezähnt; Blüten einzeln oder in kleinen Gruppen, schmetterlingsförmig, weiß, rosa oder blau, selbstbefruchtend; Früchte zwei bis drei Zentimeter lang und bis zu zwei Zentimeter dick mit einem oder zwei erbsenähnlichen, beige oder dunkelbraun gefärbten Samen.
*'''Kennzeichen:''' Buschige, aufrechte, fünfzig bis sechzig Zentimeter hohe, behaarte Pflanze, die Haare enthalten Oxalsäure; Blätter unpaarig gefiedert, kurz gestielt, weich, Blättchen länglich oder elliptisch, am Rand gezähnt; Blüten einzeln oder in kleinen Gruppen, schmetterlingsförmig, weiß, rosa oder blau, selbstbefruchtend; Früchte zwei bis drei Zentimeter lang und bis zu zwei Zentimeter dick mit einem oder zwei erbsenähnlichen, beige oder dunkelbraun gefärbten Samen.


===Rohkosttipps und Erfahrungen===
===Rohkosttipps und Erfahrungen===
Gegessen werde können die jungen Triebe, die Hülsen und die Erbsen der Pflanze. Trockene Erbsen können zum Keimen gebracht werden, in dem man sie zwölf bis achtzehn Stunden einweicht. Der Keimling erscheint schon nach wenigen Stunden. Nach mehr als vier Tagen Keimdauer werden Kichererbsen leicht bitter.
Gegessen werde können die jungen Triebe, die Hülsen und die Erbsen der Pflanze. Die rohen Samen der Kichererbse sind hart, leicht mehlig und enthalten Antinährstoffe wie Lektine und Phytinsäure. Daher ist ihr Verzehr in größeren Mengen roh nicht empfehlenswert. Trockene Erbsen können jedoch zum Keimen gebracht werden, in dem man sie zwölf bis achtzehn Stunden einweicht. Der Keimling erscheint schon nach wenigen Stunden und der Gehalt an Antinährstoffen reduziert sich. Nach mehr als vier Tagen Keimdauer werden Kichererbsen leicht bitter.


Saison: Getrocknete Kichererbsen sind das ganze Jahr über erhältlich.
'''Saison:''' Erntezeit ist in warmen Klimazonen später Sommer bis Herbst. Getrocknete Kichererbsen sind das ganze Jahr über erhältlich.


Lagerung/Haltbarkeit: Getrocknete Kichererbsen sind mehrere Monate lang haltbar.
'''Lagerung/Haltbarkeit:''' Getrocknete Samen sind sehr lange haltbar, frische Schoten verderben rasch.


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===Besondere Inhaltsstoffe===
*'''Phytinsäure:''' Bindet Mineralstoffe im Darm, erschwert deren Aufnahme
*'''Trypsin-Inhibitoren:''' Beeinträchtigen Eiweißverdauung
*'''Lektine:''' Können die Darmwand reizen und Entzündungen begünstigen
*'''Saponine:''' Seifenartige Stoffe, die Zellmembranen beeinflussen
*'''Vitamin B9 (Folsäure):''' Wichtig für Zellteilung, Blutbildung
*'''Eisen, Zink, Magnesium:''' Essentiell für Blutbildung, Immunsystem und Enzymfunktionen


===Wissenswertes===
===Wissenswertes===
Namensgebung: Der Gattungsname ''Cicer'' stammt von dem lateinischen Wort ''cicer'' = Erbse ab. Daraus hat sich dann im Althochdeutschen das Wort ''kihhira'' entwickelt, das später zur Bezeichnung Kichererbse erweitert wurde.
*'''Namensgebung:''' Der Gattungsname ''Cicer'' stammt von dem lateinischen Wort ''cicer'' = Erbse ab. Daraus hat sich dann im Althochdeutschen das Wort ''kihhira'' entwickelt, das später zur Bezeichnung Kichererbse erweitert wurde.
 
*'''Heilkunde:''' In der ayurvedischen Medizin gelten Kichererbsen als wärmend und ausgleichend. In der Volksmedizin werden sie bei Verdauungsproblemen, zur Stärkung und als leicht entwässerndes Mittel genutzt.
 
*'''Nutzpflanze:''' Wichtige Proteinquelle in vegetarischer und veganer Ernährung. Genutzt werden ganze Samen, Mehl oder gekeimte Sprossen.
 
*'''Mythos und Geschichte:''' Schon in der Antike war die Kichererbse im Mittelmeerraum ein Grundnahrungsmittel. Sie wurde von den Römern und Griechen geschätzt und verbreitete sich mit dem Islam über Nordafrika und Asien.
 
*'''Magie und Brauchtum:''' In manchen Regionen galten Kichererbsen als Symbol für Fruchtbarkeit und Schutz vor Dämonen. In der maghrebinischen Küche werden sie als rituelle Speise zum Fastenbrechen gereicht.
 
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Die Kichererbse steht symbolisch für Fülle, Erdung und einfache Nahrung. Ihre Zuordnung liegt beim Wurzelchakra (Muladhara), da sie in der Erde reift und nährend wirkt.
 
 
→ Siehe auch: [[Alphabetische Liste der im Rohkost-Wiki aufgeführten Hülsenfrüchtler]], [[Hülsenfrüchte in der Rohkost]]
 
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[[Kategorie:Pflanzen]]
[[Kategorie:Essbare Pflanzen]]
[[Kategorie:Hülsenfrüchtler]]
[[Kategorie:Rohkost-Ernährung]]

Version vom 5. Juni 2025, 05:01 Uhr

Kichererbse Cicer arietinum ist eine eiweißreiche Hülsenfruchtpflanze aus der Familie der Fabaceae (Hülsenfrüchtler). Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Cicer arientinum
Synonyme: Felderbse, Echte Kicher, Römische Kicher, Venuskicher, Garbanzo (span.).

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
  • Ordnung: Schmetterlingsblütenartige Fabales
  • Familie: Hülsenfrüchtler Fabaceae
  • Gattung: Kichererbsen Cicer
  • Art: Kichererbse
Kichererbsen, getrocknet und gekeimt

Beschreibung

  • Herkunft und Verbreitung: Subtropisches Asien; kultiviert im Mittelmeerraum, Vorderasien und in den gesamten Tropen und Subtropen.
  • Kennzeichen: Buschige, aufrechte, fünfzig bis sechzig Zentimeter hohe, behaarte Pflanze, die Haare enthalten Oxalsäure; Blätter unpaarig gefiedert, kurz gestielt, weich, Blättchen länglich oder elliptisch, am Rand gezähnt; Blüten einzeln oder in kleinen Gruppen, schmetterlingsförmig, weiß, rosa oder blau, selbstbefruchtend; Früchte zwei bis drei Zentimeter lang und bis zu zwei Zentimeter dick mit einem oder zwei erbsenähnlichen, beige oder dunkelbraun gefärbten Samen.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Gegessen werde können die jungen Triebe, die Hülsen und die Erbsen der Pflanze. Die rohen Samen der Kichererbse sind hart, leicht mehlig und enthalten Antinährstoffe wie Lektine und Phytinsäure. Daher ist ihr Verzehr in größeren Mengen roh nicht empfehlenswert. Trockene Erbsen können jedoch zum Keimen gebracht werden, in dem man sie zwölf bis achtzehn Stunden einweicht. Der Keimling erscheint schon nach wenigen Stunden und der Gehalt an Antinährstoffen reduziert sich. Nach mehr als vier Tagen Keimdauer werden Kichererbsen leicht bitter.

Saison: Erntezeit ist in warmen Klimazonen später Sommer bis Herbst. Getrocknete Kichererbsen sind das ganze Jahr über erhältlich.

Lagerung/Haltbarkeit: Getrocknete Samen sind sehr lange haltbar, frische Schoten verderben rasch.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100 g essbarem Anteil (frische Samen)
Wasser 60,0
Kohlenhydrate 17,0
Eiweiße 8,9
Fette 2,6
Rohfasern 4,4
Mineralstoffe 1,7
Vitamin C 4 mg

Besondere Inhaltsstoffe

  • Phytinsäure: Bindet Mineralstoffe im Darm, erschwert deren Aufnahme
  • Trypsin-Inhibitoren: Beeinträchtigen Eiweißverdauung
  • Lektine: Können die Darmwand reizen und Entzündungen begünstigen
  • Saponine: Seifenartige Stoffe, die Zellmembranen beeinflussen
  • Vitamin B9 (Folsäure): Wichtig für Zellteilung, Blutbildung
  • Eisen, Zink, Magnesium: Essentiell für Blutbildung, Immunsystem und Enzymfunktionen

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der Gattungsname Cicer stammt von dem lateinischen Wort cicer = Erbse ab. Daraus hat sich dann im Althochdeutschen das Wort kihhira entwickelt, das später zur Bezeichnung Kichererbse erweitert wurde.
  • Heilkunde: In der ayurvedischen Medizin gelten Kichererbsen als wärmend und ausgleichend. In der Volksmedizin werden sie bei Verdauungsproblemen, zur Stärkung und als leicht entwässerndes Mittel genutzt.
  • Nutzpflanze: Wichtige Proteinquelle in vegetarischer und veganer Ernährung. Genutzt werden ganze Samen, Mehl oder gekeimte Sprossen.
  • Mythos und Geschichte: Schon in der Antike war die Kichererbse im Mittelmeerraum ein Grundnahrungsmittel. Sie wurde von den Römern und Griechen geschätzt und verbreitete sich mit dem Islam über Nordafrika und Asien.
  • Magie und Brauchtum: In manchen Regionen galten Kichererbsen als Symbol für Fruchtbarkeit und Schutz vor Dämonen. In der maghrebinischen Küche werden sie als rituelle Speise zum Fastenbrechen gereicht.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Die Kichererbse steht symbolisch für Fülle, Erdung und einfache Nahrung. Ihre Zuordnung liegt beim Wurzelchakra (Muladhara), da sie in der Erde reift und nährend wirkt.


→ Siehe auch: Alphabetische Liste der im Rohkost-Wiki aufgeführten Hülsenfrüchtler, Hülsenfrüchte in der Rohkost