Buche: Unterschied zwischen den Versionen
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Kennzeichen: Bis zu vierzig Meter hoher Laubbaum; Rinde glatt, hellgrau, ohne Borke; Winterknospen spindelförmig, spitz abstehend; Blätter wechselständig, sommergrün; elliptisch bis eiförmig, ganzrandig bis leicht buchtig, vier bis neun Zentimeter lang, drei bis sieben Zentimeter breit; Rand wellig; männliche Blüten lang gestielt, hängend, weibliche aufrecht, kürzer und kräftiger gestielt, Fruchtknoten unterständig mit drei Narben; Frucht länglich-eiförmige, scharf dreikantige Nuss (Buchecker) in einem Fruchtbecher, der außen mit nicht stechenden Stacheln besetzt ist. | Kennzeichen: Bis zu vierzig Meter hoher Laubbaum; Rinde glatt, hellgrau, ohne Borke; Winterknospen spindelförmig, spitz abstehend; Blätter wechselständig, sommergrün; elliptisch bis eiförmig, ganzrandig bis leicht buchtig, vier bis neun Zentimeter lang, drei bis sieben Zentimeter breit; Rand wellig; männliche Blüten lang gestielt, hängend, weibliche aufrecht, kürzer und kräftiger gestielt, Fruchtknoten unterständig mit drei Narben; Frucht länglich-eiförmige, scharf dreikantige Nuss (Buchecker) in einem Fruchtbecher, der außen mit nicht stechenden Stacheln besetzt ist. | ||
Verwechslung: Die Gattung der Hainbuchen oder Weißbuchen ''Carpinus'' ist den Buchen auf den ersten Blick ähnlich, gehört aber zur Familie der Birkengewächse ''Betulaceae''. | Verwechslung: Die Gattung der Hainbuchen oder Weißbuchen ''Carpinus'' ist den Buchen auf den ersten Blick ähnlich, gehört aber zur Familie der Birkengewächse ''Betulaceae''. Sie unterscheiden sich durch eine glatte Rinde, Blattnervenverlauf und Fruchtform. | ||
===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | ===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | ||
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Nutzpflanze: Das Holz der Buche eignet sich zur Herstellung von Furnieren, Sperrholz, Kinderspielzeug und als Brennholz. | Nutzpflanze: Das Holz der Buche eignet sich zur Herstellung von Furnieren, Sperrholz, Kinderspielzeug und als Brennholz. | ||
Mythos | Mythos und Geschichte: Symbolbaum der Germanen; Das Wort "Buch" entstand, weil früher die Schriftstücke aus zusammengesetzten Buchenbrettchen bestanden. Auch das Wort "Buchstabe" hat eine Beziehung zur Buche: Die heiligen Orakelzeichen der keltischen Weisen, die Runen, wurden auf Buchenholzstäbchen geritzt. | ||
Magie | Magie und Brauchtum: Geschlecht: feminin; Planet Saturn; Magische Kräfte: Wünsche.<br>Wünsche soll man auf einen Buchenstock kratzen oder schnitzen und ihn dann vergraben. Wenn es so sein soll, wird der Wunsch erfüllt werden. Durch das Tragen von Buchenblättern steigt die Kreativität. Nach dem Volksglauben werden Buchen nur selten vom Blitz getroffen. Darauf bezieht sich bei Gewitter der Spruch: | ||
<blockquote>''Vor Eichen sollst du weichen,<br>vor Fichten sollst du flüchten,<br>auch Weiden sollst du meiden,<br>doch Buchen sollst du suchen.''</blockquote> | <blockquote>''Vor Eichen sollst du weichen,<br>vor Fichten sollst du flüchten,<br>auch Weiden sollst du meiden,<br>doch Buchen sollst du suchen.''</blockquote> | ||
Symbolik und spirituelle Deutung: | |||
Die Buche gilt als Baum der Klarheit, Weisheit und Ordnung. Ihre glatte Rinde symbolisiert Offenheit und Wahrheit, ihr aufrechter Wuchs Standhaftigkeit und Gerechtigkeit. In spirituellen Traditionen wird sie als Bewahrerin des Wissens und Trägerin uralter Botschaften verehrt – insbesondere, da in vorchristlicher Zeit Runen oft in Buchenholz geritzt wurden. In der Naturspiritualität steht sie für Zentrierung, Erdung und innere Ausrichtung. | |||
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Version vom 10. Mai 2025, 04:49 Uhr
Wissenschaftliche Namen: Fagus sylvatica
Synonyme: Rotbuche, Waldbuche.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
- Ordnung: Buchenartige Fagales
- Familie: Buchengewächse Fagaceae
- Gattung: Buchen Fagus
- Art: Buche
In Europa ist eine weitere Buchen-Art heimisch, die Orientbuche Fagus orientalis.
Beschreibung
Blütezeit: April bis Mai.
Vorkommen: Mittel- und Westeuropa; Waldgesellschaften; basische bis saure Böden; submontan bis subalpin; häufig.
Kennzeichen: Bis zu vierzig Meter hoher Laubbaum; Rinde glatt, hellgrau, ohne Borke; Winterknospen spindelförmig, spitz abstehend; Blätter wechselständig, sommergrün; elliptisch bis eiförmig, ganzrandig bis leicht buchtig, vier bis neun Zentimeter lang, drei bis sieben Zentimeter breit; Rand wellig; männliche Blüten lang gestielt, hängend, weibliche aufrecht, kürzer und kräftiger gestielt, Fruchtknoten unterständig mit drei Narben; Frucht länglich-eiförmige, scharf dreikantige Nuss (Buchecker) in einem Fruchtbecher, der außen mit nicht stechenden Stacheln besetzt ist.
Verwechslung: Die Gattung der Hainbuchen oder Weißbuchen Carpinus ist den Buchen auf den ersten Blick ähnlich, gehört aber zur Familie der Birkengewächse Betulaceae. Sie unterscheiden sich durch eine glatte Rinde, Blattnervenverlauf und Fruchtform.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Sammelgut und Sammelzeit: Junge Blätter und Keimlinge April bis Mai, die Früchte (Bucheckern) im September bis Oktober.
Die Blätter schmecken bei Bedarf mild und erfrischend. Bucheckern sind angenehm nussartig und mild-würzig im Geschmack, ebenso wie die jungen Keimlinge. Die instinktive Sperre macht sich durch einen künstlichen und leicht zusammenziehenden Geschmack bemerkbar.
Kultur im eigenen Garten: Die Buche stellt keine besonderen Ansprüche. Sie kann leicht aus Nüsschen gezogen werden. Buchenlaub ergibt eine gute Mulchdecke, die im Herbst auf den Gartenboden gestreut werden kann.
Nährstoffe
Bucheckern:
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100g essbarem Anteil |
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Wasser | nicht bekannt |
Kohlenhydrate | 27,4 |
Eiweiße | 6,6 |
Fette | 50,4 |
Rohfasern | 3,7 |
Mineralstoffe | 1,0 |
Wissenswertes
Namensgebung: Der Artname fagus stammt aus dem Lateinischen, abgeleitet von griechisch phegos. Der Name "Buche" hat sich aus dem althochdeutschen Wort buoha gebildet, einer Holzschreibtafel aus Buche.
Heilkunde: Wirkung der Rinde: zusammenziehend, entzündungshemmend, fiebersenkend.
Hildegard von Bingen beschreibt die Buche als mögliches Heilmittel bei Krämpfen, Fieber und Gelbsucht. Das Kreosotum (Buchenholzteer) wird in der Homöopathie in potenzierter Form bei Magenleiden und Blutungen verordnet.
Nutzpflanze: Das Holz der Buche eignet sich zur Herstellung von Furnieren, Sperrholz, Kinderspielzeug und als Brennholz.
Mythos und Geschichte: Symbolbaum der Germanen; Das Wort "Buch" entstand, weil früher die Schriftstücke aus zusammengesetzten Buchenbrettchen bestanden. Auch das Wort "Buchstabe" hat eine Beziehung zur Buche: Die heiligen Orakelzeichen der keltischen Weisen, die Runen, wurden auf Buchenholzstäbchen geritzt.
Magie und Brauchtum: Geschlecht: feminin; Planet Saturn; Magische Kräfte: Wünsche.
Wünsche soll man auf einen Buchenstock kratzen oder schnitzen und ihn dann vergraben. Wenn es so sein soll, wird der Wunsch erfüllt werden. Durch das Tragen von Buchenblättern steigt die Kreativität. Nach dem Volksglauben werden Buchen nur selten vom Blitz getroffen. Darauf bezieht sich bei Gewitter der Spruch:
Vor Eichen sollst du weichen,
vor Fichten sollst du flüchten,
auch Weiden sollst du meiden,
doch Buchen sollst du suchen.
Symbolik und spirituelle Deutung: Die Buche gilt als Baum der Klarheit, Weisheit und Ordnung. Ihre glatte Rinde symbolisiert Offenheit und Wahrheit, ihr aufrechter Wuchs Standhaftigkeit und Gerechtigkeit. In spirituellen Traditionen wird sie als Bewahrerin des Wissens und Trägerin uralter Botschaften verehrt – insbesondere, da in vorchristlicher Zeit Runen oft in Buchenholz geritzt wurden. In der Naturspiritualität steht sie für Zentrierung, Erdung und innere Ausrichtung.