Immuntoleranz und Toleranzabbruch: Unterschied zwischen den Versionen
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Ein Toleranzabbruch für ein Antigen bedeutet, daß das Immunsystem wieder mit voller Kraft auf dieses Antigen reagiert. Je nachdem, welche Mengen dieses Antigens momentan im Körper abgelagert sind, kann dies zu einer milden bis hin zu einer äußerst heftigen Reaktion führen. Eine heftige Reaktion wird von Rohköstlern als Entgiftungskrise bezeichnet und geht meist einher mit Unwohlsein, Schwäche, eventuell auch Schmerzen sowie stark erhöhten Ausscheidungen über alle möglichen Kanäle (Darm, Nieren, Haut, Lunge, usw.), siehe dazu die [[Rohkost und Entgiftung#Allgemein|Liste typischer Symptome]] | Ein Toleranzabbruch für ein Antigen bedeutet, daß das Immunsystem wieder mit voller Kraft auf dieses Antigen reagiert. Je nachdem, welche Mengen dieses Antigens momentan im Körper abgelagert sind, kann dies zu einer milden bis hin zu einer äußerst heftigen Reaktion führen. Eine heftige Reaktion wird von Rohköstlern als Entgiftungskrise bezeichnet und geht meist einher mit Unwohlsein, Schwäche, eventuell auch Schmerzen sowie stark erhöhten Ausscheidungen über alle möglichen Kanäle (Darm, Nieren, Haut, Lunge, usw.), siehe dazu die [[Rohkost und Entgiftung#Allgemein|Liste typischer Symptome]]. | ||
Im Zuge des Toleranzabbruchs attackiert das Immunsystem alle vorhandenen Vorkommen des Antigens, für das die Toleranz verschwunden ist und führt diese der Ausscheidung zu. Wo die Ausscheidung nicht direkt möglich ist, holt das Immunsystem gezielt Viren und Bakterien zur Hilfe. Viren spielen eine Rolle beim Aufspüren von Antigenen innerhalb der Zellen und deren Ausschleusen, während Bakterien helfen, Gifte umzuwandeln, die das Immunsystem nicht direkt neutralisieren kann. Daher kann ein Toleranzabbruch häufig mit einer viralen oder bakteriellen Infektion einhergehen, die "aus dem Nichts" zu entstehen scheint, ohne dass ein externer Kontakt zu infizierten Personen vorlag. | |||
Gesundheit im Sinne des Immunsystems ist erreicht, wenn | Sobald der Entgiftungsprozess abgeschlossen ist, der mit einem Toleranzabbruch einhergeht, reagiert der Körper wieder normal auf die Zufuhr von Substanzen, für die zuvor die Toleranz aufgehoben wurde. Rohköstler berichten häufig, dass sie nach einem Toleranzabbruch empfindlicher werden und "nichts mehr vertragen". Dies sollte jedoch nicht als Nachteil angesehen werden, da der Körper dann schädigende Einflüsse nicht mehr toleriert, was ein Zeichen für eine gesunde Abwehrkraft ist. Im Gegenteil ist es gesundheitlich gefährlich, wenn der Körper schädliche Substanzen weiterhin akzeptiert, ohne sie zu erkennen. | ||
Gesundheit im Sinne des Immunsystems ist erreicht, wenn keine Immuntoleranzen mehr vorhanden sind. Ein Immunsystem ohne Toleranzen ist fähig, jede potenzielle Bedrohung korrekt zu erkennen und darauf zu reagieren, ohne Fehlalarme zu schlagen oder harmlose Substanzen zu bekämpfen. | |||
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Version vom 7. Mai 2025, 15:13 Uhr
Immuntoleranz
Immuntoleranz ist ein Zustand der Passivität des Immunsystems gegenüber einem Antigen, d.h. das Immunsystem reagiert nicht auf das Antigen, obwohl es dies eigentlich müßte. Der Grund für diesen Zustand sind große Mengen des Antigens, bei denen eine angemessene Antwort des Immunsystems so heftig ausfallen würde, daß sie das Leben in Gefahr bringen würde.
Das Phänomen der Immuntoleranz ist bei einer Ernährung mit Rohkost von großer Bedeutung. Betrachtet man sämtliche Substanzen, die durch das Kochen entstehen und die es normalerweise in freier Natur nicht gibt, als Antigene, dann ist klar, daß das Immunsystem eines durchschnittlichen sich gekocht ernährenden Menschen eine sehr hohe Anzahl von Immuntoleranzen aufweisen muß, anderenfalls wäre der Mensch nicht mehr lebensfähig. Diese Toleranzen können dazu führen, daß auch die Immunantwort auf völlig andere, nicht aus der Ernährung stammende Gifte (=umgangssprachlich für "Antigene"), eingeschränkt ist. Umgekehrt kann ein durch eine Vielzahl von Toleranzen aus dem Gleichgewicht geratenes Immunsystem unter Umständen fälschlich Substanzen als Antigene behandeln, die gar keine sind. Dieses Verhalten führt zur Symptomatik der Allergien und Autoimmunerkrankungen. Zusammenfassend kann man sagen, daß ein Immunsystem, das eine hohe Anzahl von Toleranzen aufweist, nur noch sehr eingeschränkt funktionsfähig ist.
Immuntoleranzen können aufgehoben werden, wenn man die Zufuhr der Antigene vollständig unterbindet. Es ist jedoch nicht vorhersagbar, ob und welche Toleranzen das Immunsystem in so einem Fall aufhebt und wann es das tut. Eine Umstellung auf eine 100%ige Rohkost-Ernährung, siehe dazu der Artikel Warum 100% Rohkost, bedeutet, daß die Zufuhr aller aus der Ernährung stammenden Antigene vollständig eingestellt wird. Dies hat erfahrungsgemäß die Aufhebung von Immuntoleranzen zur Folge, im folgenden Toleranzabbruch genannt. Ein Toleranzabbruch kann aber auch durch die Zufuhr einer sehr geringen Menge an Antigenen ausgelöst werden, wenn diese zuvor längere Zeit nicht zugeführt wurden. Das heißt, daß nach einer Zeit von einigen Monaten bis zu einigen Jahren konsequenter Rohkost die Zufuhr einer sehr geringen Menge denaturierter Nahrung, z.B. infolge eines Mißgriffs beim Einkauf, dazu führen kann, daß ein Toleranzabbruch eintritt. Genaueres dazu im nächsten Abschnitt.
Toleranzabbruch
Ein Toleranzabbruch für ein Antigen bedeutet, daß das Immunsystem wieder mit voller Kraft auf dieses Antigen reagiert. Je nachdem, welche Mengen dieses Antigens momentan im Körper abgelagert sind, kann dies zu einer milden bis hin zu einer äußerst heftigen Reaktion führen. Eine heftige Reaktion wird von Rohköstlern als Entgiftungskrise bezeichnet und geht meist einher mit Unwohlsein, Schwäche, eventuell auch Schmerzen sowie stark erhöhten Ausscheidungen über alle möglichen Kanäle (Darm, Nieren, Haut, Lunge, usw.), siehe dazu die Liste typischer Symptome.
Im Zuge des Toleranzabbruchs attackiert das Immunsystem alle vorhandenen Vorkommen des Antigens, für das die Toleranz verschwunden ist und führt diese der Ausscheidung zu. Wo die Ausscheidung nicht direkt möglich ist, holt das Immunsystem gezielt Viren und Bakterien zur Hilfe. Viren spielen eine Rolle beim Aufspüren von Antigenen innerhalb der Zellen und deren Ausschleusen, während Bakterien helfen, Gifte umzuwandeln, die das Immunsystem nicht direkt neutralisieren kann. Daher kann ein Toleranzabbruch häufig mit einer viralen oder bakteriellen Infektion einhergehen, die "aus dem Nichts" zu entstehen scheint, ohne dass ein externer Kontakt zu infizierten Personen vorlag.
Sobald der Entgiftungsprozess abgeschlossen ist, der mit einem Toleranzabbruch einhergeht, reagiert der Körper wieder normal auf die Zufuhr von Substanzen, für die zuvor die Toleranz aufgehoben wurde. Rohköstler berichten häufig, dass sie nach einem Toleranzabbruch empfindlicher werden und "nichts mehr vertragen". Dies sollte jedoch nicht als Nachteil angesehen werden, da der Körper dann schädigende Einflüsse nicht mehr toleriert, was ein Zeichen für eine gesunde Abwehrkraft ist. Im Gegenteil ist es gesundheitlich gefährlich, wenn der Körper schädliche Substanzen weiterhin akzeptiert, ohne sie zu erkennen.
Gesundheit im Sinne des Immunsystems ist erreicht, wenn keine Immuntoleranzen mehr vorhanden sind. Ein Immunsystem ohne Toleranzen ist fähig, jede potenzielle Bedrohung korrekt zu erkennen und darauf zu reagieren, ohne Fehlalarme zu schlagen oder harmlose Substanzen zu bekämpfen.
Literatur
Bruno Comby: Stärken Sie Ihr Immunsystem. Natura Viva Waldthausen 1995, 331 Seiten. ISBN 978-3-89881-007-4 Buchbesprechung und Kapitelübersicht |