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Wissenschaftliche Namen: ''Canarium ovatum''<br> | '''Pilibaum''' ''Canarium ovatum'' ist ein tropischer Nussbaum aus der Familie der Balsambaumgewächse, dessen essbare Samen als Pili-Nüsse bekannt sind. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost. | ||
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'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Canarium ovatum''<br> | |||
'''Synonyme:''' Pili, Pili-Nussbaum, Pili tree (engl.), Pili nut tree. | |||
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Herkunft und Verbreitung: Philippinen. | *'''Herkunft und Verbreitung:''' Der Pilibaum stammt ursprünglich von den Philippinen, wo er traditionell kultiviert wird. Heute findet man ihn auch in anderen tropischen Regionen Südostasiens, in Neuguinea und partiell in Südamerika. Er gedeiht bevorzugt in humusreichen Böden mit tropischem Klima. | ||
Kennzeichen: Immergrüner bis zu zwanzig Meter, in Einzelfällen bis zu dreißig Meter hoher Baum; Stammdurchmesser bis zu fünfzig Zentimeter; Blätter wechselständig, zusammengesetzt, bis zu vierzig Zentimeter lang, Einzelblätter vier bis vierundzwanzig Zentimeter lang und zwei bis zwölf Zentimeter breit, lederartig steif; Blüten in den Blattachseln junger Sprossen, zweihäusig; Frucht oval, vier bis sieben Zentimeter lang, zweieinhalb bis vier Zentimeter breit; Samen oval, an beiden Enden zugespitzt. | *'''Kennzeichen:''' Immergrüner bis zu zwanzig Meter, in Einzelfällen bis zu dreißig Meter hoher Baum; Stammdurchmesser bis zu fünfzig Zentimeter; Blätter wechselständig, zusammengesetzt, bis zu vierzig Zentimeter lang, Einzelblätter vier bis vierundzwanzig Zentimeter lang und zwei bis zwölf Zentimeter breit, lederartig steif; Blüten in den Blattachseln junger Sprossen, zweihäusig; Frucht oval, vier bis sieben Zentimeter lang, zweieinhalb bis vier Zentimeter breit; Samen oval, an beiden Enden zugespitzt. | ||
===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | ===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | ||
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Die Schale der Nuss ist sehr hart und schwer zu knacken. Verwendet man zum Knacken eine Zange mit glatten Backen, wie etwa den Zangenschlüssel von der Seite [[Technik im Haushalt]], dann flutscht die Nuss aufgrund ihrer Form gerne seitlich davon. Da sie beim Knacken stark splittert, empfiehlt es sich, sie abzudecken oder mit einer Hand zu umschließen. Jedoch muß man dabei einen Freiraum in Längsrichtung der Nuss offen halten, da eine wegflutschende Nuss sich sonst mit ihren spitzen Enden in die eigene Hand bohrt. | Die Schale der Nuss ist sehr hart und schwer zu knacken. Verwendet man zum Knacken eine Zange mit glatten Backen, wie etwa den Zangenschlüssel von der Seite [[Technik im Haushalt]], dann flutscht die Nuss aufgrund ihrer Form gerne seitlich davon. Da sie beim Knacken stark splittert, empfiehlt es sich, sie abzudecken oder mit einer Hand zu umschließen. Jedoch muß man dabei einen Freiraum in Längsrichtung der Nuss offen halten, da eine wegflutschende Nuss sich sonst mit ihren spitzen Enden in die eigene Hand bohrt. | ||
Saison: | '''Saison:''' In den Tropen ganzjährig mit Haupterntezeit von Mai bis September. | ||
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<u>Hinweis:</u> Die Angaben beziehen sich auf das getrocknete Produkt. | <u>Hinweis:</u> Die Angaben beziehen sich auf das getrocknete Produkt. | ||
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Der Samen des Pilibaums ist eine hochwertige Fettquelle mit einem hohen Gehalt an einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren: | |||
*'''Ölsäure (Omega-9):''' Trägt zur Aufrechterhaltung normaler Blutfettwerte bei. | |||
*'''Palmitinsäure:''' Wichtig für Zellmembranen; in moderaten Mengen physiologisch unbedenklich. | |||
*'''Vitamin E (Tocopherole):''' Antioxidative Wirkung, schützt Zellmembranen vor oxidativem Stress. | |||
*'''Magnesium, Phosphor, Kalium:''' Unterstützen Nervenfunktion, Energiestoffwechsel und Herzgesundheit. | |||
===Wissenswertes=== | ===Wissenswertes=== | ||
Nutzpflanze: Der Großteil der Ernte stammt aus wildwachsenden Beständen. Der Pilibaum wird aber oft zum Windschutz für andere Obstbäume wie Papayas oder Bananen angebaut.<br>Das Holz wird als Brennholz aber auch im Hausbau verwendet. | *'''Namensgebung:''' Der botanische Name ''Canarium'' geht auf das griechische Wort „kannari“ zurück, das eine harzreiche Baumart beschreibt. ''Ovatum'' bedeutet „eiförmig“ und bezieht sich auf die Form der Frucht. Der Name „Pili“ stammt aus dem philippinischen Sprachraum und ist dort weit verbreitet. | ||
*'''Heilkunde:''' In der philippinischen Volksmedizin gelten sowohl Fruchtfleisch als auch Harz und Blätter des Pilibaums als heilkräftig. Das Harz wird äußerlich bei Hautkrankheiten verwendet, während aus Blättern und Rinde Absude gegen Magenbeschwerden und Blähungen zubereitet werden. | |||
*'''Nutzpflanze:''' Der Pilibaum ist eine bedeutende Nahrungspflanze in den Philippinen. Der Großteil der Ernte stammt aus wildwachsenden Beständen. Die Gattung ''Canarium'' liefert aromatische Harze wie Elemi, das aus ''Canarium luzonicum'' gewonnen wird. Das Öl der Pili-Nüsse findet Anwendung in der Kosmetik und in der Küche. Der Pilibaum wird aber auch oft zum Windschutz für andere Obstbäume wie Papayas oder Bananen angebaut.<br>Das Holz wird als Brennholz aber auch im Hausbau verwendet. | |||
*'''Mythos und Geschichte:''' Die Pili-Nuss hat auf den Philippinen eine lange kulturelle Tradition. Archäologische Funde belegen ihre Nutzung schon vor der Kolonialzeit. Die Samen wurden als Energielieferant bei langen Reisen geschätzt. In manchen Regionen galt die Pflanze als heilig, weil sie Nahrung, Medizin und Feuerholz in einem vereinte. Die Pilinuss war einer der ersten in Europa weit verbreiteten Exoten. Im Jahr 1913 exportierten die Philippinen mehr als 1000 Tonnen davon nach Europa und in die USA. | |||
*'''Magie und Brauchtum:''' Einige indigene Gruppen der Visayas und Luzon verehren den Pilibaum als Baum des Überflusses. Die Samen wurden früher bei Fruchtbarkeitsritualen eingesetzt, und es hieß, das Tragen einer Pili-Nuss bringe Wohlstand. In ländlichen Gebieten wird das Harz manchmal verbrannt, um böse Geister zu vertreiben. | |||
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Die Pflanze wird mit dem Wurzelchakra (Muladhara) assoziiert – sie symbolisiert Erdung, Stabilität und innere Kraft. Ihre nahrhaften, ölreichen Samen stehen für Versorgung und Schutz, der harte Kern gilt als Zeichen innerer Stärke. | |||
→ Siehe auch: [[Instinktive Ernährung]], [[Die instinktive Sperre]] | |||
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[[Kategorie:Pflanzen]] | |||
[[Kategorie:Essbare Pflanzen]] | |||
[[Kategorie:Wildpflanzen]] | |||
[[Kategorie:Heilpflanze]] | |||
[[Kategorie:Früchte]] | |||
[[Kategorie:Balsambaumgewächse]] | |||
[[Kategorie:Laubbäume]] |
Version vom 8. Juli 2025, 06:20 Uhr
Pilibaum Canarium ovatum ist ein tropischer Nussbaum aus der Familie der Balsambaumgewächse, dessen essbare Samen als Pili-Nüsse bekannt sind. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Canarium ovatum
Synonyme: Pili, Pili-Nussbaum, Pili tree (engl.), Pili nut tree.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
- Ordnung: Seifenbaumartige Sapindales
- Familie: Balsambaumgewächse Burseraceae
- Tribus: Canarieae
- Gattung: Canarium
- Art: Pilibaum
Der Pilibaum ist nahe verwandt mit dem Kenarinussbaum Canarium indicum.
Beschreibung
- Herkunft und Verbreitung: Der Pilibaum stammt ursprünglich von den Philippinen, wo er traditionell kultiviert wird. Heute findet man ihn auch in anderen tropischen Regionen Südostasiens, in Neuguinea und partiell in Südamerika. Er gedeiht bevorzugt in humusreichen Böden mit tropischem Klima.
- Kennzeichen: Immergrüner bis zu zwanzig Meter, in Einzelfällen bis zu dreißig Meter hoher Baum; Stammdurchmesser bis zu fünfzig Zentimeter; Blätter wechselständig, zusammengesetzt, bis zu vierzig Zentimeter lang, Einzelblätter vier bis vierundzwanzig Zentimeter lang und zwei bis zwölf Zentimeter breit, lederartig steif; Blüten in den Blattachseln junger Sprossen, zweihäusig; Frucht oval, vier bis sieben Zentimeter lang, zweieinhalb bis vier Zentimeter breit; Samen oval, an beiden Enden zugespitzt.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Pilis besitzen eine glänzende, schwärzliche und sehr dünne Fruchthaut, die essbar ist. Gegessen werden kann außerdem nicht nur das cremige Fruchtfleisch, das einen sehr eigenwilligen, würzigen Geschmack hat, sondern auch die Nuss im Inneren des Samenkerns. Die frische Nuss ist sehr mild und zart und schmeckt ähnlich wie unreife Haselnüsse.
Die Schale der Nuss ist sehr hart und schwer zu knacken. Verwendet man zum Knacken eine Zange mit glatten Backen, wie etwa den Zangenschlüssel von der Seite Technik im Haushalt, dann flutscht die Nuss aufgrund ihrer Form gerne seitlich davon. Da sie beim Knacken stark splittert, empfiehlt es sich, sie abzudecken oder mit einer Hand zu umschließen. Jedoch muß man dabei einen Freiraum in Längsrichtung der Nuss offen halten, da eine wegflutschende Nuss sich sonst mit ihren spitzen Enden in die eigene Hand bohrt.
Saison: In den Tropen ganzjährig mit Haupterntezeit von Mai bis September.
Lagerung/Haltbarkeit: Ganze Früchte sind nur begrenzt lagerfähig. Die Nüsse sollten kühl und trocken gelagert werden. Geschälte Kerne sind empfindlich gegenüber Oxidation und sollten möglichst luftdicht aufbewahrt werden.
Nährstoffe
Pilifrucht, Kern:
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100g essbarem Anteil |
---|---|
Wasser | 3,0 |
Kohlenhydrate | 4,0 |
Eiweiße | 10,5 |
Fette | 79,0 |
Rohfasern | 2,9 |
Mineralstoffe | 1,6 |
Hinweis: Die Angaben beziehen sich auf das getrocknete Produkt.
Besondere Inhaltsstoffe
Der Samen des Pilibaums ist eine hochwertige Fettquelle mit einem hohen Gehalt an einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren:
- Ölsäure (Omega-9): Trägt zur Aufrechterhaltung normaler Blutfettwerte bei.
- Palmitinsäure: Wichtig für Zellmembranen; in moderaten Mengen physiologisch unbedenklich.
- Vitamin E (Tocopherole): Antioxidative Wirkung, schützt Zellmembranen vor oxidativem Stress.
- Magnesium, Phosphor, Kalium: Unterstützen Nervenfunktion, Energiestoffwechsel und Herzgesundheit.
Wissenswertes
- Namensgebung: Der botanische Name Canarium geht auf das griechische Wort „kannari“ zurück, das eine harzreiche Baumart beschreibt. Ovatum bedeutet „eiförmig“ und bezieht sich auf die Form der Frucht. Der Name „Pili“ stammt aus dem philippinischen Sprachraum und ist dort weit verbreitet.
- Heilkunde: In der philippinischen Volksmedizin gelten sowohl Fruchtfleisch als auch Harz und Blätter des Pilibaums als heilkräftig. Das Harz wird äußerlich bei Hautkrankheiten verwendet, während aus Blättern und Rinde Absude gegen Magenbeschwerden und Blähungen zubereitet werden.
- Nutzpflanze: Der Pilibaum ist eine bedeutende Nahrungspflanze in den Philippinen. Der Großteil der Ernte stammt aus wildwachsenden Beständen. Die Gattung Canarium liefert aromatische Harze wie Elemi, das aus Canarium luzonicum gewonnen wird. Das Öl der Pili-Nüsse findet Anwendung in der Kosmetik und in der Küche. Der Pilibaum wird aber auch oft zum Windschutz für andere Obstbäume wie Papayas oder Bananen angebaut.
Das Holz wird als Brennholz aber auch im Hausbau verwendet.
- Mythos und Geschichte: Die Pili-Nuss hat auf den Philippinen eine lange kulturelle Tradition. Archäologische Funde belegen ihre Nutzung schon vor der Kolonialzeit. Die Samen wurden als Energielieferant bei langen Reisen geschätzt. In manchen Regionen galt die Pflanze als heilig, weil sie Nahrung, Medizin und Feuerholz in einem vereinte. Die Pilinuss war einer der ersten in Europa weit verbreiteten Exoten. Im Jahr 1913 exportierten die Philippinen mehr als 1000 Tonnen davon nach Europa und in die USA.
- Magie und Brauchtum: Einige indigene Gruppen der Visayas und Luzon verehren den Pilibaum als Baum des Überflusses. Die Samen wurden früher bei Fruchtbarkeitsritualen eingesetzt, und es hieß, das Tragen einer Pili-Nuss bringe Wohlstand. In ländlichen Gebieten wird das Harz manchmal verbrannt, um böse Geister zu vertreiben.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Die Pflanze wird mit dem Wurzelchakra (Muladhara) assoziiert – sie symbolisiert Erdung, Stabilität und innere Kraft. Ihre nahrhaften, ölreichen Samen stehen für Versorgung und Schutz, der harte Kern gilt als Zeichen innerer Stärke.
→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre