Esparsette, Futter-: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Rohkost-Wiki
Zur Navigation springenZur Suche springen
(Bild ausgetauscht.)
(Seite überarbeitet.)
Zeile 1: Zeile 1:
Wissenschaftliche Namen: ''Onobrychis viciifolia'' <br>
'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Onobrychis viciifolia'' <br>
Synonyme: Gewöhnliche Esparsette, Saat-Esparsette.
'''Synonyme:''' Gewöhnliche Esparsette, Saat-Esparsette.


===Systematik===
===Systematik===
Zeile 11: Zeile 11:
*Gattung: Esparsetten ''Onobrychis''
*Gattung: Esparsetten ''Onobrychis''
*Art: Futter-Esparsette
*Art: Futter-Esparsette
Die Gattung ''Onobrychis'' umfasst etwa 150 Arten, überwiegend in Eurasien verbreitet. ''Onobrychis viciifolia'' ist die in Mitteleuropa kultivierte Art.


{|
{|
Zeile 21: Zeile 23:


===Beschreibung===
===Beschreibung===
Blütezeit: Mai bis Juli.
*'''Vorkommen:''' Mittelmeerraum und Westasien; Habtrockenrasen, lichte Trockengebüsche, Wegränder.


Vorkommen: Sibirien, Südosteuropa; Habtrockenrasen, lichte Trockengebüsche, Wegränder; liebt kalkreiche, trockene Lehm- und Lößböden.
*'''Standorte:''' Liebt kalkreiche, trockene Lehm- und Lößböden.


Kennzeichen: Dreißig bis neunzig Zentimeter hohe, einjährige Pflanze; Stängel meist aufrecht, verzweigt; Blätter unpaarig gefiedert mit dreizehn bis siebenundzwanzig Teilblättchen, Teilblättchen ein bis zwei Zentimeter lang, drei bis fünf Millimeter breit, von abgerundet bis gestutzt, oft mit kurzer aufgesetzter Spitze; ährig-traubiger Blütenstand mit zwanzig bis fünfzig Blüten, Blütenstandstiel fünf bis fünfzehn Zentimeter lang, Blüten ein bis eineinhalb Zentimeter lang, rosa, dunkelpurpurn geadert, Spitze des Schiffchens oft intensiver gefärbt als die Basis; Frucht abgeflachte, linsenförmige Hülse, sechs bis acht Millimeter im Durchmesser, mit Zahnleisten.
*'''Kennzeichen:''' Dreißig bis neunzig Zentimeter hohe, einjährige Pflanze; Stängel meist aufrecht, verzweigt; Blätter unpaarig gefiedert mit dreizehn bis siebenundzwanzig Teilblättchen, Teilblättchen ein bis zwei Zentimeter lang, drei bis fünf Millimeter breit, von abgerundet bis gestutzt, oft mit kurzer aufgesetzter Spitze; ährig-traubiger Blütenstand mit zwanzig bis fünfzig Blüten, Blütenstandstiel fünf bis fünfzehn Zentimeter lang, Blüten ein bis eineinhalb Zentimeter lang, rosa, dunkelpurpurn geadert, Spitze des Schiffchens oft intensiver gefärbt als die Basis; Blütezeit: Mai bis Juli; Frucht abgeflachte, linsenförmige Hülse, sechs bis acht Millimeter im Durchmesser, mit Zahnleisten; Pfahlwurzel.


===Rohkosttipps und Erfahrungen===
===Rohkosttipps und Erfahrungen===
Sammelgut und Sammelzeit: Blätter und Blüten von April bis September.
'''Sammelgut und Sammelzeit:''' Blätter und Blüten von April bis September.
 
Geschmacklich ist die Esparsette leicht herb. Aufgrund der Tannine und Saponine empfiehlt sich eine maßvolle Nutzung. Blüten haben einen zart süßlich-herben Geschmack.
 
'''Kultur im eigenen Garten:''' Die Futter-Esparsette kann zur Verbesserung des Bodens ausgesät werden.


Kultur im eigenen Garten: Die Futter-Esparsette kann zur Verbesserung des Bodens ausgesät werden.
===Besondere Inhaltsstoffe===
Die Esparsette enthält mehrere bioaktive Stoffe, die sie in der Tier- und Volksheilkunde wertvoll machen:
*'''Kondensierte Tannine (Proanthocyanidine):''' Verdauungsregulierend, antiparasitär, entzündungshemmend
*'''Saponine (v. a. in Blättern und Samen):''' Antimikrobiell, immunmodulierend, leicht schleimlösend
*'''Isoflavonoide (Phytoöstrogene):''' Hormonähnliche Wirkung, antioxidativ
*'''Flavonoide (Rutin, Kaempferol):''' Gefäßschützend, entzündungshemmend
*'''Vitamin C:''' Immunstärkend, antioxidativ, unterstützt Eisenaufnahme


===Wissenswertes===
===Wissenswertes===
Namensgebung: Der Gattungsname ''Onobrychis'' bedeutet "Eselsfutter", von griechisch ''onos'' = Esel und ''brychein'' = gierig fressen, der Artname ''viciifolia'' kommt aus dem Lateinischen, ''viciifolius'' = wickenähnlich und drückt die Ähnlichkeit der Blätter mit denen der Wicke aus. "Esparsette" ist französischen Ursprungs und bedeutet "Süßklee".
*'''Namensgebung:''' Der Gattungsname ''Onobrychis'' bedeutet "Eselsfutter", von griechisch ''onos'' = Esel und ''brychein'' = gierig fressen, der Artname ''viciifolia'' kommt aus dem Lateinischen, ''viciifolius'' = wickenähnlich und drückt die Ähnlichkeit der Blätter mit denen der Wicke aus. Der Name „Esparsette“ stammt vom französischen „esparcette“ und geht auf das lateinische ''asparago'' (Spross) zurück.
 
*'''Heilkunde:''' Traditionell wurde die Esparsette zur Stärkung des Magens, bei Durchfall, Wurmbefall und als Aufbaumittel eingesetzt. Die enthaltenen Tannine und Saponine wirken entzündungshemmend und darmregulierend. Auch bei entzündlichen Hauterkrankungen kam die Pflanze äußerlich zur Anwendung.
 
*'''Nutzpflanze:''' Die Futter-Esparsette wird seit dem 16. Jahrhundert angebaut und kommt mittlerweile in Deutschland verwildert vor. Sie ist eine bedeutende Futterpflanze in der biologischen Weidewirtschaft. Sie fördert die Tiergesundheit (v. a. bei Wiederkäuern), verhindert Blähungen und verbessert die Eiweißverwertung. In der Permakultur wird sie als Stickstoffsammler, Bienenweide und Bodenverbesserer geschätzt. Ihre tiefe Wurzel lockert verdichtete Böden.
 
*'''Mythos und Geschichte:''' Schon im Mittelalter wurde die Esparsette als „gesunde Viehweide“ geschätzt. In alten Bauernkalendern galt sie als Segen für das Weidevieh und wurde bevorzugt in „göttlichen“ Wiesen eingesät. In Frankreich wurde sie als „Königin der Futterpflanzen“ bezeichnet.
 
*'''Magie und Brauchtum:''' Im Brauchtum wurde die Esparsette aufgrund ihrer Blütenfarbe mit dem Herz und der Venus assoziiert. Sie wurde in Blütenkränze für Tiere eingeflochten, um Gesundheit und Fruchtbarkeit zu fördern. In ländlichen Gegenden galten getrocknete Blüten im Haus als Symbol für Sommerfülle.


Nutzpflanze: Die Futter-Esparsette wird seit dem 16. Jahrhundert angebaut und kommt mittlerweile in Deutschland verwildert vor. Sie ist eine eiweißreiche Trockenfutterpflanze und ein Bodenverbesserer.
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Die Esparsette steht für tiefe Verwurzelung, stille Kraft und Herzöffnung. Als ausdauernde, nahrhafte Pflanze, die ohne viel Aufmerksamkeit gedeiht, symbolisiert sie die Kraft der Bescheidenheit. Spirituell wird sie dem Herzchakra zugeordnet – als Archetyp für nährende Gemeinschaft und stille Heilung.
__NOEDITSECTION__
__NOEDITSECTION__

Version vom 23. Mai 2025, 14:47 Uhr

Wissenschaftliche Namen: Onobrychis viciifolia
Synonyme: Gewöhnliche Esparsette, Saat-Esparsette.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
  • Ordnung: Schmetterlingsblütenartige Fabales
  • Familie: Hülsenfrüchtler Fabaceae
  • Gattung: Esparsetten Onobrychis
  • Art: Futter-Esparsette

Die Gattung Onobrychis umfasst etwa 150 Arten, überwiegend in Eurasien verbreitet. Onobrychis viciifolia ist die in Mitteleuropa kultivierte Art.

Futter-Esparsette, ganze Pflanze
Futter-Esparsette, Stängel
Futter-Esparsette, Blüte
Futter-Esparsette, Blatt

Beschreibung

  • Vorkommen: Mittelmeerraum und Westasien; Habtrockenrasen, lichte Trockengebüsche, Wegränder.
  • Standorte: Liebt kalkreiche, trockene Lehm- und Lößböden.
  • Kennzeichen: Dreißig bis neunzig Zentimeter hohe, einjährige Pflanze; Stängel meist aufrecht, verzweigt; Blätter unpaarig gefiedert mit dreizehn bis siebenundzwanzig Teilblättchen, Teilblättchen ein bis zwei Zentimeter lang, drei bis fünf Millimeter breit, von abgerundet bis gestutzt, oft mit kurzer aufgesetzter Spitze; ährig-traubiger Blütenstand mit zwanzig bis fünfzig Blüten, Blütenstandstiel fünf bis fünfzehn Zentimeter lang, Blüten ein bis eineinhalb Zentimeter lang, rosa, dunkelpurpurn geadert, Spitze des Schiffchens oft intensiver gefärbt als die Basis; Blütezeit: Mai bis Juli; Frucht abgeflachte, linsenförmige Hülse, sechs bis acht Millimeter im Durchmesser, mit Zahnleisten; Pfahlwurzel.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Blätter und Blüten von April bis September.

Geschmacklich ist die Esparsette leicht herb. Aufgrund der Tannine und Saponine empfiehlt sich eine maßvolle Nutzung. Blüten haben einen zart süßlich-herben Geschmack.

Kultur im eigenen Garten: Die Futter-Esparsette kann zur Verbesserung des Bodens ausgesät werden.

Besondere Inhaltsstoffe

Die Esparsette enthält mehrere bioaktive Stoffe, die sie in der Tier- und Volksheilkunde wertvoll machen:

  • Kondensierte Tannine (Proanthocyanidine): Verdauungsregulierend, antiparasitär, entzündungshemmend
  • Saponine (v. a. in Blättern und Samen): Antimikrobiell, immunmodulierend, leicht schleimlösend
  • Isoflavonoide (Phytoöstrogene): Hormonähnliche Wirkung, antioxidativ
  • Flavonoide (Rutin, Kaempferol): Gefäßschützend, entzündungshemmend
  • Vitamin C: Immunstärkend, antioxidativ, unterstützt Eisenaufnahme

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der Gattungsname Onobrychis bedeutet "Eselsfutter", von griechisch onos = Esel und brychein = gierig fressen, der Artname viciifolia kommt aus dem Lateinischen, viciifolius = wickenähnlich und drückt die Ähnlichkeit der Blätter mit denen der Wicke aus. Der Name „Esparsette“ stammt vom französischen „esparcette“ und geht auf das lateinische asparago (Spross) zurück.
  • Heilkunde: Traditionell wurde die Esparsette zur Stärkung des Magens, bei Durchfall, Wurmbefall und als Aufbaumittel eingesetzt. Die enthaltenen Tannine und Saponine wirken entzündungshemmend und darmregulierend. Auch bei entzündlichen Hauterkrankungen kam die Pflanze äußerlich zur Anwendung.
  • Nutzpflanze: Die Futter-Esparsette wird seit dem 16. Jahrhundert angebaut und kommt mittlerweile in Deutschland verwildert vor. Sie ist eine bedeutende Futterpflanze in der biologischen Weidewirtschaft. Sie fördert die Tiergesundheit (v. a. bei Wiederkäuern), verhindert Blähungen und verbessert die Eiweißverwertung. In der Permakultur wird sie als Stickstoffsammler, Bienenweide und Bodenverbesserer geschätzt. Ihre tiefe Wurzel lockert verdichtete Böden.
  • Mythos und Geschichte: Schon im Mittelalter wurde die Esparsette als „gesunde Viehweide“ geschätzt. In alten Bauernkalendern galt sie als Segen für das Weidevieh und wurde bevorzugt in „göttlichen“ Wiesen eingesät. In Frankreich wurde sie als „Königin der Futterpflanzen“ bezeichnet.
  • Magie und Brauchtum: Im Brauchtum wurde die Esparsette aufgrund ihrer Blütenfarbe mit dem Herz und der Venus assoziiert. Sie wurde in Blütenkränze für Tiere eingeflochten, um Gesundheit und Fruchtbarkeit zu fördern. In ländlichen Gegenden galten getrocknete Blüten im Haus als Symbol für Sommerfülle.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Die Esparsette steht für tiefe Verwurzelung, stille Kraft und Herzöffnung. Als ausdauernde, nahrhafte Pflanze, die ohne viel Aufmerksamkeit gedeiht, symbolisiert sie die Kraft der Bescheidenheit. Spirituell wird sie dem Herzchakra zugeordnet – als Archetyp für nährende Gemeinschaft und stille Heilung.