Chia: Unterschied zwischen den Versionen

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Wissenschaftliche Namen: ''Salvia hispanica''<br>
'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Salvia hispanica''<br>
'''Synonyme:''' Chia, Mexikanische Chia, Chiasamen, Aztekensalbei, Chian (Nahuatl)


===Systematik===
===Systematik===
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*Familie: Lippenblütler ''Lamiaceae''
*Familie: Lippenblütler ''Lamiaceae''
*Gattung: Salbei ''Salvia''
*Gattung: Salbei ''Salvia''
*Art: Wiesen-Salbei
*Art: Chia


Die Gattung ''Salvia'' ist weltweit verbreitet und umfasst 920 Arten. In Europa kommen unter anderem folgende vor:
Die Gattung ''Salvia'' ist weltweit verbreitet und umfasst 920 Arten. In Europa kommen unter anderem folgende vor:
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===Beschreibung===
===Beschreibung===
Herkunft und Verbreitung: Mexiko, Guatemala; kultiviert in Südamerika, Australien und Spanien.
*'''Herkunft und Verbreitung:''' Chia stammt ursprünglich aus Mittelamerika, insbesondere aus dem heutigen Mexiko und Guatemala, wo sie bereits von den Azteken und Maya kultiviert wurde. Heute wird sie kommerziell in Mexiko, Bolivien, Argentinien, Paraguay, Peru und zunehmend auch in Australien und den USA angebaut.


Kennzeichen: Bis ein Meter hohe, einjährige krautige Pflanze; Blätter gegenständig, vier bis acht Zentimeter lang und drei bis fünf Zentimeter breit; Blüten in Scheinquirlen, blau.
*'''Kennzeichen:''' Bis ein Meter hohe, einjährige krautige Pflanze; Blätter gegenständig, lanzettlich, vier bis acht Zentimeter lang und drei bis fünf Zentimeter breit; violett-blaue, in Ähren stehende Lippenblüten; Samen rundlich-eiförmig, etwa ein bis zwei Millimeter groß, meist grau, braun oder gesprenkelt.


===Rohkosttipps und Erfahrungen===
===Rohkosttipps und Erfahrungen===
Chia-Samen schmecken nussartig.
Chiasamen sind roh verzehrbar, sowohl trocken als auch in Wasser eingeweicht. Eingeweicht bilden sie ein schleimiges Gel. Sie schmecken mild-nussig.  


Saison: Die Samen sind ganzjährig erhältlich.
'''Hinweis:'''Wer empfindlich auf Ballaststoffe reagiert, sollte mit kleinen Mengen beginnen und auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten.
 
'''Saison:''' Chia wird meist einmal jährlich geerntet, abhängig vom Klima (z. B. Mexiko: Juli bis September). Die Samen sind ganzjährig im Handel erhältlich.
 
'''Lagerung/Haltbarkeit:''' Die trockenen Samen sind sehr lange haltbar (über ein Jahr), wenn sie kühl, dunkel und trocken gelagert werden. Wegen ihres hohen Fettgehalts sollten sie luftdicht verschlossen aufbewahrt werden, um Oxidation zu vermeiden.


===Nährstoffe===
===Nährstoffe===
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!Nährstoff
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===Besondere Inhaltsstoffe===
Chia ist besonders reich an mehrfach ungesättigten Fettsäuren, Ballaststoffen und antioxidativen Verbindungen:
*'''Alpha-Linolensäure (ALA):''' Omega-3-Fettsäure, wirkt entzündungshemmend, unterstützt Gehirn und Herz
*'''Quercetin:''' Flavonoid mit antioxidativer, zellschützender und antiallergischer Wirkung
*'''Kaempferol:''' Wirkt antioxidativ und zellregulierend, senkt Entzündungsmarker
*'''Mucopolysaccharide (Schleimstoffe):''' Bilden Chia-Gel, fördern Darmgesundheit und wirken sättigend
*'''Vitamin E (Tocopherol):''' Zellschutz durch Abfangen freier Radikale


===Wissenswertes===
===Wissenswertes===
Nutzpflanze: Die Samen des Chia waren ein Grundnahrungsmittel der Azteken, Mayas und Inkas.
*'''Namensgebung:'''„Chia“ stammt aus der Nahuatl-Sprache der Azteken (chian = ölig). Der wissenschaftliche Name ''Salvia hispanica'' wurde fälschlich gewählt, da frühe spanische Botaniker annahmen, die Pflanze stamme aus Spanien. Tatsächlich ist sie eine alte indigene Kulturpflanze Mesoamerikas.
 
*'''Heilkunde:''' In der Volksmedizin Mittelamerikas wurde Chia zur Förderung der Verdauung, bei Entzündungen und als Stärkungsmittel verwendet. Das Gel aus gequollenen Samen galt als kühlend und schleimhautschützend. In der modernen Naturheilkunde wird Chia als Omega-3-Quelle, Sattmacher und Stoffwechselregulator geschätzt.
 
*'''Nutzpflanze:''' Heute wird Chia primär wegen der Samen kultiviert. Daneben sind auch die jungen Sprossen essbar. Die Pflanzen lassen sich in Permakultursystemen gut integrieren, benötigen jedoch warm-trockenes Klima. Insektenfreundlich durch ihren reichen Blütenstand.
 
*'''Mythos und Geschichte:''' Chia war ein Grundnahrungsmittel der Azteken und Maya – neben Mais, Amarant und Bohnen. Sie wurde als Tributgabe an Herrscher und Götter verwendet und galt als „Kriegernahrung“. Die Spanier verboten später zeitweise ihren Anbau wegen der Verbindung zu heidnischen Ritualen.
 
*'''Magie und Brauchtum:''' In spirituellen Riten der Azteken und Maya wurden Chiasamen als Opfergabe oder zur Herstellung von Ritualspeisen genutzt. Die Samen symbolisierten Fruchtbarkeit, Lebenskraft und Erdverbundenheit. Auch heute noch werden Chiafiguren zu spirituellen Festen gebastelt (z. B. Chia-Puppen in Mexiko).
 
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Chia steht symbolisch für Vitalität, Anpassungsfähigkeit und zentrierte Energie. Auf energetischer Ebene wird sie dem Wurzel- und Solarplexuschakra zugeordnet – für Stabilität, innere Kraft, aber auch leichte Beweglichkeit. Ihre quellende Eigenschaft verweist auf Potenzialentfaltung und Selbstverbindung.
 
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Version vom 20. Mai 2025, 11:31 Uhr

Wissenschaftliche Namen: Salvia hispanica
Synonyme: Chia, Mexikanische Chia, Chiasamen, Aztekensalbei, Chian (Nahuatl)

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
  • Ordnung: Lippenblütlerartige Lamiales
  • Familie: Lippenblütler Lamiaceae
  • Gattung: Salbei Salvia
  • Art: Chia

Die Gattung Salvia ist weltweit verbreitet und umfasst 920 Arten. In Europa kommen unter anderem folgende vor:

  • Eisenkraut-Salbei Salvia verbenaca
  • Klebriger Salbei Salvia glutinosa
  • Steppen-Salbei Salvia nemorosa
  • Echter Salbei Salvia officinalis
  • Wiesen-Salbei Salvia pratensis
  • Muskateller-Salbei Salvia sclarea
  • Quirblütiger Salbei Salvia verticillata

Weitere Arten:

  • Indianischer Räuchersalbei oder Weißer Salbei Salvia apiana: Vorkommen: Nordamerika.
  • Honigmelonen-Salbei Salvia elegans: Vorkommen: Mexiko; in Europa als Zierpflanze kultiviert.
  • Rotwurzel-Salbei oder Chinesischer Salbei Salvia miltiorrhiza: Vorkommen: China; Heilkunde: Die Wurzel wird in der chinesischen Medizin zur Behandlung von Stoffwechselstörungen, Herz-Kreislauferkrankungen und Durchblutungsstörungen eingesetzt.
Chia, Samen

Beschreibung

  • Herkunft und Verbreitung: Chia stammt ursprünglich aus Mittelamerika, insbesondere aus dem heutigen Mexiko und Guatemala, wo sie bereits von den Azteken und Maya kultiviert wurde. Heute wird sie kommerziell in Mexiko, Bolivien, Argentinien, Paraguay, Peru und zunehmend auch in Australien und den USA angebaut.
  • Kennzeichen: Bis ein Meter hohe, einjährige krautige Pflanze; Blätter gegenständig, lanzettlich, vier bis acht Zentimeter lang und drei bis fünf Zentimeter breit; violett-blaue, in Ähren stehende Lippenblüten; Samen rundlich-eiförmig, etwa ein bis zwei Millimeter groß, meist grau, braun oder gesprenkelt.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Chiasamen sind roh verzehrbar, sowohl trocken als auch in Wasser eingeweicht. Eingeweicht bilden sie ein schleimiges Gel. Sie schmecken mild-nussig.

Hinweis:Wer empfindlich auf Ballaststoffe reagiert, sollte mit kleinen Mengen beginnen und auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten.

Saison: Chia wird meist einmal jährlich geerntet, abhängig vom Klima (z. B. Mexiko: Juli bis September). Die Samen sind ganzjährig im Handel erhältlich.

Lagerung/Haltbarkeit: Die trockenen Samen sind sehr lange haltbar (über ein Jahr), wenn sie kühl, dunkel und trocken gelagert werden. Wegen ihres hohen Fettgehalts sollten sie luftdicht verschlossen aufbewahrt werden, um Oxidation zu vermeiden.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100 g essbarem Anteil
Wasser 6,0
Kohlenhydrate (inkl. Ballaststoffe) 42,1
    davon Ballaststoffe 34,4
Eiweiße 16,5
Fette 30,7
Mineralstoffe (Asche) 4,3
Vitamin C 1–2 mg

Besondere Inhaltsstoffe

Chia ist besonders reich an mehrfach ungesättigten Fettsäuren, Ballaststoffen und antioxidativen Verbindungen:

  • Alpha-Linolensäure (ALA): Omega-3-Fettsäure, wirkt entzündungshemmend, unterstützt Gehirn und Herz
  • Quercetin: Flavonoid mit antioxidativer, zellschützender und antiallergischer Wirkung
  • Kaempferol: Wirkt antioxidativ und zellregulierend, senkt Entzündungsmarker
  • Mucopolysaccharide (Schleimstoffe): Bilden Chia-Gel, fördern Darmgesundheit und wirken sättigend
  • Vitamin E (Tocopherol): Zellschutz durch Abfangen freier Radikale

Wissenswertes

  • Namensgebung:„Chia“ stammt aus der Nahuatl-Sprache der Azteken (chian = ölig). Der wissenschaftliche Name Salvia hispanica wurde fälschlich gewählt, da frühe spanische Botaniker annahmen, die Pflanze stamme aus Spanien. Tatsächlich ist sie eine alte indigene Kulturpflanze Mesoamerikas.
  • Heilkunde: In der Volksmedizin Mittelamerikas wurde Chia zur Förderung der Verdauung, bei Entzündungen und als Stärkungsmittel verwendet. Das Gel aus gequollenen Samen galt als kühlend und schleimhautschützend. In der modernen Naturheilkunde wird Chia als Omega-3-Quelle, Sattmacher und Stoffwechselregulator geschätzt.
  • Nutzpflanze: Heute wird Chia primär wegen der Samen kultiviert. Daneben sind auch die jungen Sprossen essbar. Die Pflanzen lassen sich in Permakultursystemen gut integrieren, benötigen jedoch warm-trockenes Klima. Insektenfreundlich durch ihren reichen Blütenstand.
  • Mythos und Geschichte: Chia war ein Grundnahrungsmittel der Azteken und Maya – neben Mais, Amarant und Bohnen. Sie wurde als Tributgabe an Herrscher und Götter verwendet und galt als „Kriegernahrung“. Die Spanier verboten später zeitweise ihren Anbau wegen der Verbindung zu heidnischen Ritualen.
  • Magie und Brauchtum: In spirituellen Riten der Azteken und Maya wurden Chiasamen als Opfergabe oder zur Herstellung von Ritualspeisen genutzt. Die Samen symbolisierten Fruchtbarkeit, Lebenskraft und Erdverbundenheit. Auch heute noch werden Chiafiguren zu spirituellen Festen gebastelt (z. B. Chia-Puppen in Mexiko).
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Chia steht symbolisch für Vitalität, Anpassungsfähigkeit und zentrierte Energie. Auf energetischer Ebene wird sie dem Wurzel- und Solarplexuschakra zugeordnet – für Stabilität, innere Kraft, aber auch leichte Beweglichkeit. Ihre quellende Eigenschaft verweist auf Potenzialentfaltung und Selbstverbindung.