Blaufelchen: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Rohkost-Wiki
Zur Navigation springenZur Suche springen
(Die Seite wurde neu angelegt.)
 
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
 
Zeile 73: Zeile 73:
__NOEDITSECTION__   
__NOEDITSECTION__   
[[Kategorie:Wassertiere]]   
[[Kategorie:Wassertiere]]   
[[Kategorie:Wildtiere]]
[[Kategorie:Wildtiere]]  
[[Kategorie:Fische]]
[[Kategorie:Süßwasserfische]]
[[Kategorie:Süßwasserfische]]

Aktuelle Version vom 23. August 2025, 02:04 Uhr

Das Blaufelchen Coregonus wartmanni, auch Bodenseefelchen genannt, ist eine endemische Renkenart des Bodensees. Es zählt zu den bedeutendsten Speisefischen des Sees und gehört zur Gattung der Renken Coregonus in der Familie der Lachsfische.

Wissenschaftliche Namen: Coregonus wartmanni
Synonyme: Bodenseefelchen, Felchen.

Systematik

  • Stamm: Chordatiere Chordata
  • Unterstamm: Wirbeltiere Vertebrata
  • Überklasse: Kiefermäuler Gnathostomata
  • Reihe: Knochenfische Osteichthyes
  • Klasse: Strahlenflosser Actinopterygii
  • Unterklasse: Neuflosser Neopterygii
  • Überordnung: Echte Knochenfische Teleostei
  • Ordnung: Lachsartige Salmoniformes
  • Familie: Lachsfische Salmonidae
  • Unterfamilie: Salmoninae
  • Gattung: Coregonus (Renken/Felchen/Maränen)
  • Art: Blaufelchen

Beschreibung

  • Vorkommen: Endemisch im Bodensee (Deutschland, Schweiz, Österreich). Lebt überwiegend im pelagischen Freiwasser in Tiefen zwischen 30 und 80 m.
  • Merkmale:
    • Größe/Gewicht: Meist 30–40 cm, maximal bis 60 cm; Gewicht 0,5–1,5 kg, selten bis 3 kg.
    • Körperform: Schlank, stromlinienförmig; endständiges Maul.
    • Haut/Schuppen/Färbung: Silbrig glänzend, Rücken leicht bläulich – daher der Name „Blaufelchen“.
    • Besonderheiten: Langer Kiemenreusenkamm mit 40–50 feinen Kiemenreusen – spezialisiert auf Planktonnahrung.
  • Lebensweise: Schwarmfisch, bevorzugt kaltes, sauerstoffreiches Tiefenwasser. Bildet große Schwärme im Freiwasser.
  • Nahrung: Vor allem Zooplankton (Daphnien, Copepoden); gelegentlich kleine Insektenlarven.
  • Fortpflanzung: Laichzeit von November bis Januar in Uferbereichen des Bodensees. Eier werden auf kiesigem oder sandigem Untergrund abgelegt. Die Larven schlüpfen im Frühjahr.
  • Feinde: Raubfische (Hecht, Seeforelle), Kormoran, Mensch.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Das Fleisch des Blaufelchens ist weißlich, sehr zart und feinblättrig. Es zählt zu den delikatesten Süßwasserfischen Mitteleuropas.

Im Rahmen der instinktiven Rohkost gilt: nur bei angenehmem Geruch und Geschmack verzehren.

Saison/Fangmethoden: Hauptfangsaison ist Sommer bis Herbst. Traditioneller Fang mit Zug- und Stellnetzen („Felchenzüge“) im Bodensee. Während der Laichzeit im Winter besteht Fangverbot zum Schutz der Bestände.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100 g essbarem Anteil
Wasser 75,5
Kohlenhydrate 0,0
Eiweiße 19,0
Fette 4,5
Rohfasern 0,0
Mineralstoffe 1,0

Wissenswertes

  • Das Blaufelchen ist endemisch im Bodensee und stellt die wichtigste Fischart der Bodenseefischerei dar. Jährlich werden mehrere hundert Tonnen gefangen.
  • Es wurde in verschiedene andere Alpen- und Voralpenseen eingesetzt und bildet dort eigene Bestände, teils mit Hybridisierungen.
  • Der Name „Blaufelchen“ bezieht sich auf den leicht bläulichen Schimmer des Rückens. Der wissenschaftliche Name wartmanni ehrt den Naturforscher Johann Jakob Wartmann aus der Schweiz.
  • Traditionell wird Blaufelchen in der Region als Räucherfisch, frisch gebraten oder gedämpft serviert; in Rohkostkreisen gilt es als feiner, leicht verdaulicher Süßwasserfisch.
  • Durch Nährstoffeinträge (Eutrophierung) im 20. Jahrhundert war das Blaufelchen im Bodensee stark gefährdet; durch Sanierungsmaßnahmen erholte sich der Bestand ab den 1980er-Jahren. Heute wird er streng bewirtschaftet.


→ Siehe auch: Renken, Bachsaibling, Kabeljau, Fisch und Fleisch in der Rohkost, Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre